Mitgliederversammlung vom 28.02.2009 in Kaltenkirchen
Das Programm für den Tag bestand neben der Mitgliederversammlung und unserer Landesverbandsgründung am Nachmittag
(Rett-Syndrom Elternhilfe LV Hamburg /Schleswig- Holstein e.V.) auch noch aus einem Vortrag über „Inklusion/Teilhabe“ von Vertretern der Hamburger bzw. Schleswig-Holsteiner Sozialbehörden.
Der Vormittag stand ganz unter dem Stern der aktuellen Diskussion um Inklusion und inklusive Politik, bzw. der Teilhabe von Menschen mit Behinderungen.
Zunächst gab es Gelegenheit für unsere beiden Gäste unsere Kinder kennenzulernen, bevor den Mitgliedern die Idee der „Inklusion“ näher gebracht wurde.
Vorgestellt wurde Inklusion als Zielformulierung in der Landesregierung SH mit den Aussagen des Sozialministeriums:
Unter der Leitorientierung „Inklusion“ will das MSGF in Schleswig-Holstein einen
gesellschaftlichen Veränderungsprozess in Gang setzen und die damit entstehende Gesamtkonzeption der Teilhabe von Menschen mit Behinderung flächendeckend umsetzen.
Das dazu eingerichtete Inklusionsbüro der Lebenshilfe SH in Kiel soll alle in diesem Zusammenhang entstehenden Themen bündeln und bei Fragestellungen Hilfe leisten.
Unsere Referenten berichten über die Nutzung des „Persönlichen Budget“, welches die Selbstbestimmtheit und Wahlfreiheit der betroffenen Menschen ermöglichen und unterstützen soll, z.B. im Bereich der persönlichen Assistenz.
Es wird beispielsweise die Anzahl der Budgetnehmer in Hamburg und deren Bereiche sowie der Verantwortung bei der Mitgestaltung des Budgets erörtert.
Die von der Regierung zusätzlich geschaffenen Stellen der Hilfeplaner in SH sollen weitgehend den Schritt über das PB in die Selbstbestimmung begleiten und umsetzen.
Hierbei entsteht eine Diskussion zwischen den Mitgliedern und den Vertretern der Behörden über die Probleme bei der Umsetzung, da noch nicht alle Behörden über den gleichen Sachstand verfügen.
Ein weiterer Bereich sind die Auflösung von Heimstrukturen hin zu Wohngruppen und der Bereich „Werkstatt für alle“ welche zukunftsweisend geschildert werden.
Anschließende Themen, die die Mitglieder zur ausführlichen Diskussionen anführen, sind:
- die "inklusive Schule"/Auflösen der Förderschulen;
- Wohnformen mit ambulanter Betreuung und die Gefahr, dass Menschen mit (schwerer) Mehrfachbehinderung im stationären Bereich als "Restgruppe" zurückbleiben;
- zusätzliche Entlastung bei der Betreuung des behinderten Kindes in schwierigen Situationen sowie zusätzliche finanzielle Entlastung
Eine durchaus konstruktive, kritische Diskussion ergibt ein überwiegend positives Echo.
Auf beiden Seiten konnten Unsicherheiten und Fehleinschätzungen ausgeräumt werden.
Den Behördenvertretern schien der direkte Kontakt mit betroffenen Familien lehrreich und es wurden zu unseren Anliegen Notizen gefertigt, die hoffentlich auch Einzug in die Alltagspolitik erhalten werden.
B.Bloch