Baby 7,5 Monate Symptome Rett?

Minima2021

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Hallo ihr Lieben,
ich habe mich hier frisch angemeldet, weil ich mich total verrückt mache bzgl meiner 7,5 Monate alten Tochter. Sie zeigt Symptome, die auch bei Rettkindern vorkommen, aber natürlich auch bei anderen.
Sie ist 10 Tage vor ET normal und ohne Komplikationen zur Welt gekommen. Die ersten Wochen schlief sie nur, dann fingen abendliche Schreiphasen an (ca. 1 Std) von der 5. Woche bis Ende 4. Monat.
Lächeln mit 4-5 Wochen. Laut lachen auch schnell.
Zwischen 6 und 13 Wochen rutschen ihre Augen so 5 mal nach unten (Sonnenuntergangsphänomen) und zweimal Nystagmus. Vorsichtshalber Ultraschall am Kopf, war aber alles gut. Trat bis jetzt nicht mehr auf.
Stillen klappte schon immer sehr gut.
Sie hatte eine Spreizhose und hatte einen Schiefhals. Außerdem eine leichte Hypotonie, vor allem der Rumpfbereich. Wir sind immer noch in Behandlung. KiÄ zufrieden, Physiotherapeutin noch nicht. Köpfchen konnte sie schon immer gut halten, Drehen auf Bauch mit 4 Monaten, zurück mit 6 Monaten. Sitzen kann sie gar nicht, da kippt sie schnell um. Handstütz okay, könnte noch etwas ausgeprägter sein. Sie dreht sich auf dem Bauch im Kreis, aber Robben will noch nicht klappen. Sie ist frustriert und macht dann nur noch Schwimmbewegungen. Greifen gut, schlägt auch Gegenstände gegeneinander), Schnulli selbst in Mund etc.
Augenkontakt vorhanden, aber sie schaut extrem aufmerksam alles an, die Lampen an der Decke, das Hirschgeweih an der Wand. Sie ist sehr anstrengend, fremdelt sehr und möchte immer bespaßt werden. Liegt nie alleine auf der Decke.
Töne aller Art bis vor kurzem, aber keine Silben wie Da, Ba, Ge, also kein Brabbeln.
Seit 2 Wochen Schreiattacken in der Nacht, nur mit Tragen zu beruhigen. Heute vor dem Einschlafen auch lange untröstlich geschrien, dabei starrer Blick. Sie ist auch seit 2 Wochen sehr hibbelig, Arme immer in Bewegung, vor allem bei Aufregung (positiv wie negativ), reibt sich so oft im Gesicht, Hände viel im Mund. Zähne unten zwei.
Seit neuestem auch schreckhaft, reißt die Augen auf und weint.
Ich mache mir so Sorgen, mir ist nur noch schlecht, aber traue mich nicht zur KiÄ zu gehen wg meinem Verdacht. Meine 2 Söhne waren auch sehr anstrengend und sehr (hoch)sensibel, aber mit der Motorik immer vorne.
kann man das Rettsyndrom auch ohne Kinderarzt testen lassen?

ich hoffe, ich trete euch nicht zu Nahe und würde mich über (hoffentlich beruhigende) Antworten freuen!
Viele liebe Grüße
 
hallo Minima,

deine Sorgen verstehe ich gut, du bist die Mutter und du bist ganz nah dran, und diesen Instinkt der Eltern sollte man auch immer sehr ernst nehmen. Tatsächlich spürt man es oft bevor es messbare Anzeichen gibt, dass irgendetwas nicht in Ordnung ist mit der Entwicklung des Kindes, das können hier viele Eltern bestätigen.

Nur leider ist es wohl unmöglich im Forum eine Ferndiagnose auf das Rett-Syndrom zu stellen. Ja es gibt Varianten von Rett die sehr früh einsetzen. Aber ob das bei deiner Tochter zutrifft oder andere Ursachen dahinter stecken oder es vielleicht ein Fehlalarm ist, das kann dir wirklich nur ein Arzt nach eingehender Diagnostik sagen.

Im Interesse deiner Tochter möchte ich dir ans Herz legen, sprich mit dem Kinderarzt über deine Sorgen. Und wenn er eine Überweisung in ein sozialpädiatrisches Zentrum vorschlägt dann mach das. Sollte sich herausstellen dass wirklich eine Entwicklungsstörung vorliegt ist es sehr wichtig, sofort mit der Frühförderung zu beginnen. Verlorene Zeit kommt nicht wieder!

Also nicht zögern, heute noch anrufen und den Termin machen. Du kannst deine Beobachtungen notieren, das hilft beim Arztgespräch.

Melde dich doch hier wieder wie es euch weiter geht.

lg Herta
 
Hallo,

7,5 Monate finde ich auch sehr früh, auch ist bei Rett meist die ausschlaggebende Auffälligkeit die Handfunktion. Alle Rett-Kinder machen etwas stereotypisches mit den Händen oder Fingern.

Aber wenn du die Ungewissheit nicht aushältst kannst du direkt einen Termin in einer Humangenetik Praxis machen, so habe ich es gemacht.

Grüße und Daumen sind gedrückt, das deine Tochter gesund ist.
Monique
 
Vielen Dank für deine Antwort. Darf ich fragen, was denn bei dir als erstes auffällig war, in dem Fall die Hände?
sie ist zur Zeit einfach furchtbar anstrengend, weint die ganze Zeit, ist unzufrieden, schreit viel tagsüber und auch nachts. Sie fremdelt extrem und ist sehr nervös und hektisch. Dann sind die Arme immer im Bewegung, die Hände gehen oft in den Mund. Ob das stereotypisch ist, kann ich gar nicht einschätzen. Sie saugt alles auf wie ein Schwamm und ist dann einfach total überreizt.
mich verunsichert halt auch noch zusätzlich, dass sie zwar manchmal lautiert, aber nicht brabbelt. Robben versucht sie gerade verzweifelt, aber es gelingt ihr noch nicht und Sie ist dann wieder am meckern und weinen. Auch ist sie sehr schreckhaft geworden, das war sie am Anfang eigentlich gar nicht. Ich hoffe einfach, dass es ein Riesenschub ist. Vielen Dank für eure lieben Antworten!
 
ab dem 12. Monat fing das klatschen der Hände an, wurde bis zum 24. Monat zur Stereotypie und ab da verlernte sie das Greifen und etwas in den Händen halten komplett.

Vorher war sie ein nie weinendes, liebes Baby ohne robben und krabbeln.
Genau das Gegenteil dessen was du beschreibst.
 
Bei uns war die erste Auffälligkeit das Zähneknirschen mit 20 Monaten, die Sprachentwicklung setzte kurz ein und stoppte dann, mit 2 Jahren war deswegen die U7 auffällig, um den 3. Geburtstag herum kam das Kneten der Hände dazu und bis zum 4. Geburtstag ging die Handmotorik verloren und setzten massive Schreianfälle ein.

Sofia war auch ein unkompliziertes Baby und motorisch sogar anfangs in der Entwicklung voraus.

Was mir sehr geholfen hat einen objektiven Überblick zu bekommen wo Sofia wirklich in ihrer Entwicklung steht, war ein Entwicklungsgitter. Das ist ein Fragebogen in dem die Fähigkeiten nach Kategorien auf das Alter bezogen angekreuzt werden können. Wie in einem Säulendiagramm habe ich damit auf einen Blick erkannt wo die Stärken und Schwächen liegen und auch, dass es Schwächen gibt.

Also das könnte ich dir jetzt noch raten, dass du dir so ein Entwicklungsgitter besorgst, die erste Stufe umfasst das erste halbe Lebensjahr und ist somit für dein Baby schon geeignet.

Ich hänge dir hier einen Link an, da kannst du das ausgefüllte Entwicklungsgitter von Sofia sehen zu einem Zeitpunkt als sie 26 Monate alt war. Damit du weißt was genau ich damit meine. Eine Ergotherapeutin hat es mir damals gegeben und das war ein großes Stück Klarheit zu diesem Zeitpunkt.

Das Entwicklungsgitter ersetzt natürlich keinen Arztbesuch!

Entwicklungsgitter nach Kiphard (ausgefüllt für Sofia 2001)
 
Vielen Dank für deine Antwort. Darf ich fragen, was denn bei dir als erstes auffällig war, in dem Fall die Hände?
sie ist zur Zeit einfach furchtbar anstrengend, weint die ganze Zeit, ist unzufrieden, schreit viel tagsüber und auch nachts. Sie fremdelt extrem und ist sehr nervös und hektisch. Dann sind die Arme immer im Bewegung, die Hände gehen oft in den Mund. Ob das stereotypisch ist, kann ich gar nicht einschätzen. Sie saugt alles auf wie ein Schwamm und ist dann einfach total überreizt.
mich verunsichert halt auch noch zusätzlich, dass sie zwar manchmal lautiert, aber nicht brabbelt. Robben versucht sie gerade verzweifelt, aber es gelingt ihr noch nicht und Sie ist dann wieder am meckern und weinen. Auch ist sie sehr schreckhaft geworden, das war sie am Anfang eigentlich gar nicht. Ich hoffe einfach, dass es ein Riesenschub ist. Vielen Dank für eure lieben Antworten!
Hallo Minima2021,

unsere Maus war in dem Alter auch sehr anstrengend. Diese Schreiattacken kennen wir auch, das lag aber nicht am Rett Syndrom sondern an einer Milcheiweissallergie.

Trotzdem wäre auch meine Empfehlung das, sofern möglich, in der Humangenetik abklären zu lassen. Zum einen weil es Dir hoffentlich eine Sorge nimmt, oder falls es doch das Rett-Syndrom sein sollte, Dir und Deinem Kind den Ärzte Marathon erspart.

Wir drücken Euch die Daumen!
 
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