Emily wartet auf ihr Ergebnis! Ein Hallo von uns! :)

Nina

Registrierter Benutzer
Ein liebes Hallo von unsere Flocke und mir!

Danke für das Aufnehmen in dem Forum! :)

Ich lese jetzt schon seit einiger Zeit passiv mit und habe mich dazu entschieden, dass ich mich auch einfach mal anmelde, um ein wenig mit euch ins Gespräch zu kommen, wenngleich wir auch erst im Februar die Ergebnisse für unsere Kleine erhalten werden. Ich heiße Nina und bin 25 Jahre alt. Zusammen mit meinem Mann (26) lebe (und studiere ich noch) mit unserer Tochter im schönen Westfalen.

Emily wird im März 3 Jahre alt und hat seit ihrem 3. Lebensmonat BNS Krämpfe. Sie ist stark entwicklungsverzögert. Ihre interdisziplinäre Frühförderung hat sie im Herbst 2013 etwa auf einem Entwicklungsstand von 9 Monaten eingestuft. Dort steht sie schon lange fest… Sie lernt nur ganz langsam Dinge dazu, aber perfektioniert die Dinge, die sie bereits kann… Und das ist die Hauptsache. Sie krabbelt gelegentlich mal einen Meter, kann auch von alleine sitzen, schaut uns vermehrt mal an und geht seit einigen Wochen auf ihre Knie hoch. Kurz vor Weihnachten begann sie damit, drei oder vier Schritte auf uns zuzukrabbeln, wenn sie auf den Arm möchte… *stolz bin* Gestern krabbelte sie das erste Mal von alleine aus dem Flur ins Wohnzimmer!!! *G* Sie ist momentan also wieder in einer Entwicklungsphase (die hält meist ca. 4 Wochen an, bevor dann viele Wochen nichts Neues kommt. Manchmal stellt sie das Neuerlernte dann erst mal wieder ein. Aber meist behält sie es bei). Insgesamt ist sie mittlerweile sehr zufrieden und glücklich! :)

Auf Rett bin ich durch eine Gruppe auf facebook gestoßen, in der eine andere Mama mit einem BNS-Mädel erzählt hat, dass ihre Tochter so kleine Füße hat und sie auf Rett getestet wird (unsere Kleine trägt seit 2 Jahren dieselbe Schuhgröße und ihre Füße sind auch immer kalt)… Das muss ja noch nichts heißen. Immerhin läuft Emily nicht und da sind die Füße laut Physiotherapie generell ein wenig kleiner. Allerdings begann damit meine Recherche zu Rett… Anfangs habe ich es erst verworfen, da die Mädchen auf vielen Videos auf youtube andere Bewegungen haben wir unsere Maus. Auch wenn einige Symptome, die ich zum Rett Syndrom gelesen habe, durchaus auf unsere Kleine zutrafen. Aber im ersten Moment nimmt man es ja gerne an, dass es ja doch „nicht passen kann“. Dann ließ mich aber irgendwie dieses ungute Gefühl einfach nicht los, sodass ich im November wieder mit der Recherche begann und dann beim atypischen Rett-Syndrom gelandet bin. In der Tat gab es dazu auf youtube ein paar Videos, in denen die Mädels unserer Kleinen sehr ähnelten… Vor allem die stereotypischen Handbewegungen erkannte ich direkt wieder… Natürlich muss man dazu sagen, dass es nur bedingt viele Videos gibt und es natürlich auch Zufall ist, wenn man ein Kind findet, was ziemlich ähnliche Bewegungen hat.

Ich habe also direkt Kontakt mit unserem Neurologen aufgenommen. Er sagte, dass er ein Rett Mädchen kennt und sich das Kind anders verhält als unsere Tochter, aber ausschließen könnte er es ohne einen Gentest auch nicht… Zudem gibt es ja auch gewisse Unterschiede… So sind wir dann kurz vor Weihnachten beim Humangenetiker gelandet. Nach einem dreistündigen Gespräch, in dem die Genetikern die Kleine auch gut beobachten konnte, konnte sie den Verdacht gut verstehen und lässt bereitwillig typisches und atypisches Rett testen…

Auch der medizinische Dienst, der letztens noch da war und Emily in die Pflegestufe II hochgestuft hat, konnte den Verdacht verstehen und die Therapeuten wollen es auch nicht ganz ausschließen, obwohl sie sonst immer relativ schnell und gerne Mut zusprechen und alles andere ausgeschlossen haben, wenn ich mal etwas geäußert habe (z.B. habe ich bereits früh Autismus genannt, aber das schlossen die Therapeuten aus… Ich blieb trotzdem der Überzeugung. Der Neurologe hat es letztens dann auch erwähnt, dass es diese autistischen Züge bei der Kleinen gibt)…

Emily hat sich bis zu ihrem dritten Lebensmonat völlig normal entwickelt. War sogar sehr weit für ihr Alter. Dann traten die Krämpfe auf und sie verlernte alles, war total apathisch, bewegte sich kaum noch, reagierte auf nichts. Zeitweilig wurde vermutet, dass sie blind und taub sein könnte… Manchmal werde ich sogar jetzt noch darauf angesprochen, ob sie überhaupt etwas sehen kann, wenn ich mit ihr draußen bin… Dabei bin ich so stolz, weil sie uns teilweise echt schon 5 Sekunden am Stück fixiert und so richtig in unsere Augen schaut, auch ihrem Spielzeug mit dem Blick folgen kann, wenn sie gerade will… Allerdings hat das jetzt auch über 2 Jahre gedauert, bis sie das anfing… Es kommt auch immer ganz darauf an, wie sie gerade drauf ist. Manchmal schielt sie eben doch noch oder starrt einfach vor sich hin. Die Untersuchung in der Augenklinik blieb unauffällig… Wir hätten so einiges gewettet, dass sie eine Brille braucht. Dem ist aber nicht so.

Emily hat stereotypische Handbewegungen und laut der Genetikerin eine Form des Zähneknirschens. Muskelschwäche habe ich erst mal kategorisch ausgeschlossen. Allerdings sitzt sie sehr steif und übergerade, was die Genetikerin irgendwie dennoch als mögliche Ausdrucksform von Rett angesehen hat. Emily lässt sich nur sehr schwer für irgendwelche Gegenstände begeistern. Wenn man etwas für sie Spannendes gefunden hat, greift sie aber direkt danach und beschäftigt sich damit, indem sie es in den Mund steckt. Wenn es aber für sie nicht spannend ist, schaut sie nicht, greift sie nicht und es scheint Luft für sie zu sein. Stehen und laufen möchte sie einfach nicht… Die Therapeuten sagten vor über einem Jahr, dass sie es körperlich könnte, aber da fehlt der Klick im Kopf… Ob sie jemals laufen kann, kann und möchte uns auch niemand so wirklich sagen… Nur die Ergotherapeutin sagte ehrlich, dass wir froh sein müssen, wenn Emily eines Tages keine Pampers mehr braucht und ihre Gabel selbst halten kann (das hat mich echt schockiert… Und ich bin da anderer Meinung… Wenn es so sein sollte, dann ist dem so… Aber ich mag es generell nicht, wenn meine Kleine direkt in eine Schublade gesteckt wird… Wer sagt denn, dass sie nicht vielleicht doch das Laufen lernt und wenn es halt erst in 5 Jahren ist… Ein Grund, warum wir uns gegen den heilpädagogischen KiGa in unserer Stadt entschieden haben… Die gaben auch gleich einen Stempel… Stattdessen kommt die Kleine in den Montessori KiGa… Die Eingewöhnungsgruppe läuft gut. Momentan bin ich immer dabei und kann sehen, wie sehr es ihr gefällt. *G*) Kauen kann Emily momentan wirklich noch nicht… Sie ist gegenüber Breinahrung sehr skeptisch… Ernährt sich viel von Bebivita Flüssigbrei aus der Flasche… Die letzten 4 Wochen hat sie gar nichts anderes genommen. Heute begann sie dann mit Fruchtzwerg und sehr dünnem Kartoffelpürree… Wobei sie dann immer gewaltig würgt…

Anscheinend ist der Kopfumfang auch nicht ganz so, wie er sein sollte… Da die Werte aber immer nur vorne eingetragen wurden statt in die Kurve, fiel das wohl nicht auf. Wobei ich da ja ehrlich sagen muss, dass es auch Fehlmessungen geben kann… Alle Werte liegen noch irgendwo bei den Kurven, aber gehen laut der Werte kontinuierlich immer ein wenig runter, sodass sie nicht mehr auf der Ausgangslinie liegen… Ansehen tut man es Emily nicht… Sich um einen Zentimeter zu vermessen, passiert bestimmt schnell, je nachdem wo man das Messband ansetzt und macht bei so kleinen Kindern auch schnell etwas aus… Vermute ich. ^^

Schlafen tut Emily leider gar nicht mehr. Das aber nur am Rande... Über Tag dann mal vielleicht 2 Stunden, aber nachts findet sie einfach keine Ruhe… Und wir somit auch nicht mehr… Demnächst sollen Schlafmittel ausprobiert werden. Melantonin schlägt aber schon beim EEG nicht richtig an… Mal schauen, was das noch bringt… Generell ist sie ein sehr unruhiger Geist… Nach der Geburt (die sehr lange und schwer war) schrie Emily durchgängig und galt als Schreibaby. Generell schreit sie viel… Bis heute. Es ist ihre Lieblingsausdrucksform… Wobei sie mittlerweile auch immer mal wieder gerne lacht und auch mal brabbelt.

Wir warten jetzt einfach mal auf das Ergebnis… Das Warten fällt mir aber so schwer. Ich hoffe, dass es negativ ist. Aber ich bereite mich ein wenig darauf vor, dass es positiv ist. Einiges an Symptomen trifft bei Emily einfach zu… Es wäre jetzt auch nicht der absolute Weltuntergang für mich, wenn es so wäre… Immerhin bekäme das ganze Verhalten von Emily nur einen Namen und sie würde sich deshalb ja nicht ändern. Außerdem lasse ich mir die Hoffnung nicht nehmen, egal was bei ihr als möglicher Grund für BNS gefunden werden sollte. Ich bin da recht positiv eingestellt und habe ja auch hier im Forum schon schöne und positive Geschichten bzgl. der Entwicklung gelesen. Allerdings denke ich, dass bei jedem, egal wie positiv er versucht zu denken, am Anfang ein Loch kommt… Ich hoffe, dass mir das Warten hier im Forum ein wenig einfacher fällt. :) Bin mir sicher, dass ich hier bestimmt nette Kontakte finden werde.

Habt ihr eigentlich noch andere Kinder? Mein Mann und ich würden so gerne noch ein zweites bekommen. Eigentlich schon seit längerem. Aber erst hieß es immer, dass ich nicht mehr dürfte auf Grund einer Vorerkrankung von mir (4 Etagen Thrombose) … Als die Uniklinik gesagt hat, dass ich unter engmaschiger Kontrolle doch dürfte, kam das dann mit dem Rett-Verdacht… Die Genetikerin sagte, falls Emily es haben sollte, dass mein Mann und ich als nächstes getestet würden. Entweder es wäre „eine Laune der Natur“ oder es wäre in einem von uns und somit vererbbar… Ich kenne die Wahrscheinlichkeitswerte aber noch nicht. Das Ergebnis wollen wir also auf jeden Fall abwarten… Allerdings wüsste man ja auch nicht, ob Emily ein anderes Syndrom hat, was vererbbar sein könnte, falls es nicht Rett ist. Dass sie ein Syndrom hat, da war sich zumindest die Genetikerin, bei der wir waren, sicher…
Mich würde einfach interessieren, ob ihr noch andere Kinder habt und ob sie gesund sind und ob ihr auch Angst davor hattet, dass das zweite Kind auch eine Erkrankung haben könnte… Wie sieht der Alltag bei euch aus? :) Ich muss zugeben, da Emily auf Grund ihrer Krankheit ein wenig schwierig ist, dass ich ein wenig Angst davor habe… Aber auch denke, dass man genauso in diese Rolle hineinwächst wie in die Rolle der Mama eines besonderen Kindes. ^^ Mein Mann und ich haben uns von Anfang an zwei Kinder gewünscht und ich würde mich echt freuen, wenn es klappen würde, trotz besonderem Alltag. :)

Liebe Grüße,
Nina
 
Liebe Nina

Hallihallo im Forum :wink:
Ich war vor einem Jahr auch noch Gastleser und war dann froh, als ich mich endlich angemeldet hatte. Das Warten auf das Ergebnis war für uns kaum auszuhalten.
Unsere Nina wird auch im März 2014 drei Jahre alt. Sie hat nun seit Oktober 2012 Physiotherapie und hat dank der Orthesenschuhe Vertrauen in Ihre Beinchen bekommen und dadurch das Stehen gelernt. Nun kann sie sich stehend selber irgendwo festhalten und fängt jetzt auch an mit unserer Hilfe erste Schrittchen zu machen. Und das schönste dabei ist ihr strahlendes Gesicht.
Wenn wir noch kein Geschwisterchen für Nina hätten, wäre für uns wohl jetzt der Zeitpunkt, es nochmals zu versuchen. Ich war mit Elena im achten Monat schwanger als wir uns wirklich ernsthaft Gedanken machten wegen Ninas Entwicklung. Das erste halbe Jahr mit Elena als Baby und der Ungewissheit, ob sie möglicherweise auch krank ist, war schon eine extreme Belastung. Sie ist nun 17 Monate und entwickelt sich prächtig. Getestet haben wir weder sie noch uns Eltern.
Nina schreit phasenweise viel und wir wissen oft nicht warum. Ansonsten haben wir uns nun schon soweit an die Diagnose gewöhnt, dass es uns wieder sehr gut geht. Wir haben gelernt im Hier und Jetzt zu leben und nicht zu weit nach vorne zu blicken. An den schlechten Tagen bin ich aber zugegebenerweise immer wieder mal ziemlich traurig. Ich muss das irgendwie rauslassen. Aber gegenüber früher, zieht mich ein schlechter Tag nicht in ein Loch. Daher kann ich an den guten Tagen meine beiden Mädchen dann in vollen Zügen geniessen. Das Leben mit einem Rett-Mädchen ist halt wie auf einer Achterbahn. Man lebt intensiv.
Was ist den BNS genau?

Liebe Grüsse aus der Schweiz.

Daniela
 
Herzlich willkommen

Hallo Nina :wink: :wink: :wink: ,

ein herzliches Willkommen hier im Forum.
Sicherlich gehen Dir 10000000000000 Fragen durch den Kopf. Die Zeit ist sooooooooooooo lang. Und auch nach der Diagnose hat man die gleichen Fragen. Wenn Du mit jemanden sprechen möchtest, darfst Du mich gerne anrufen. Ich wohne in NRW - wenn Du ein Rettmädchen hast, wird es Dich sowieso zu uns verschlagen, wenn kein Rett gefunden wird, hast Du trotzdem Ansprechpartner bei vielen anderen Fragen.

:Phone: 02302 699209

Liebe Grüße
Birgit
 
Vielen lieben Dank für eure Antworten! :)

@ Daniela: Ich freue mich total für euch, dass eure kleine Nina mit den ersten Schrittchen anfängt! Ich hoffe, dass sie es ganz bald so richtig toll kann und vor allem weiterhin den Spaß behält!! :)

Wow, ich finde es ganz schön hart, wenn man sich solche Sorgen macht und dann auf Rett stößt, wenn man bereits mit einem zweiten Mädchen schwanger ist und bewundere euch sehr, dass ihr weder Ninas Schwester noch euch selbst testen lassen habt! Ich glaube, dass ich da anders wäre. Wobei mein Mann gestern schon sagte, dass er es dann vermutlich auch nicht testen lassen würde, wenn ich bereits schwanger wäre. Falls es bei Emily tatsächlich rauskommen sollte, werden wir uns auf jeden Fall testen lassen. Wir machen es ein wenig davon abhängig, ob Emily noch ein Geschwisterchen bekommt. Falls es genetisch bedingt ist und die Wahrscheinlichkeit zu hoch wäre, dass ein zweites Kind auch erkrankt sein könnte, würden wir uns vermutlich dagegen entscheiden, weil Emily bereits so dermaßen anstrengend ist. Ein zweites Kind, was evt. Rett haben könnte und zu Therapien muss usw. wäre zu viel für mich. In diesem hypothetischen Fall wäre ich lieber zu 100% für Emily da als unter 100% für zwei Kinder mit Syndrom. Aber wie ich hier im Forum irgendwo gelesen habe, ist es ja eher selten, dass sich Rett wiederholt bei den Geschwistern. Uns bleibt nichts anderes als das Warten übrig… Auf jeden Fall freue ich mich total, dass sich Ninas Geschwisterchen so gut macht. Bestimmt ist es toll, dass die beiden nun zusammen laufen können und einander zum Spielen haben. :)

BNS bezeichnet eine bestimmte Form von epileptischen Anfällen (West-Syndrom). Die Krämpfe gleichen ein wenig dem „Zucken“ beim Moro Reflex der Neugeborenen. Am Anfang dachten wir auch erst, dass es dieser Reflex sei… Als das „Zucken“ dann immer mehr wurde und das, obwohl es gar keinen Grund dazu gab, sind wir losgegangen (etwa 2 Wochen nach dem Beginn). Der Arzt hat uns dann zwei Mal weggeschickt und hat es als Reflex bzw. Bauchweh abgetan (obwohl er 20 Jahre zuvor das Kind meiner Hebamme mit derselben Krampfform bereits abgewiesen hatte… Man sollte meinen, dass ein Arzt kein zweites Mal denselben Fehler begeht. Naja… Allerdings kam meine Hebamme auch nie, sodass sie es ebenfalls nicht erkennen konnte. Alles dumm gelaufen…). Vor den Anfällen entwickelte Emily sich völlig normal. Mit den Krämpfen stellte sich die Entwicklung ein und sie verlernte alles…. Ich habe gelesen, dass viele Rett-Mädchen auch BNS haben (aber bei weitem nicht alle). Hoffe einfach, dass das bei Emily Zufall ist und es „nur“ BNS ist…

Das Warten ist die Tortur… Bis vorgestern bin ich jeden Tag früh morgens an den Briefkasten gelaufen, weil ich dachte, dass das Ergebnis ja evt. auch 2 Wochen eher kommen könnte… Aber vorgestern erfuhr ich dann zum einen, dass der Basistest der Genetik keine Auffälligkeiten hat (Gott sei Dank!!) und andererseits, dass die Anfrage für die Suche nach den verantwortlichen Genen für typisches und atypisches Rett erst gestern rausgegangen sind… Das deprimiert mich total… Ich dachte, dass das parallel geschieht… :(
Wie lange hat das Warten bei euch damals gedauert?

@Birgit: Vielen lieben Dank für das Angebot, dass ich dich jederzeit anrufen darf. Das bedeutet mir sehr viel! Witten liegt echt nicht weit von Münster entfernt… :) Du hast recht, man macht sich viele Sorgen, hat viele Gedanken und auch Fragen…

Ich habe mir ein Buch in der Universitätsbibliothek zum Thema Sonderpädagogik für das Rett-Syndrom ausgeliehen. Dort stehen wertvolle (aber meist recht theoretische) Tipps drinnen… Ich denke mir einfach praktische Dinge dazu aus, die sich mit der Theorie meines Erachtens decken. Beispielsweise krabbel ich fast nur noch in der Wohnung, damit ich das aufnehme, was Emily kann (damit ihr Eigenpotential nicht gedämpft wird… In dem Buch stand, dass viele Rett-Mädchen unbedingt etwas erreichen möchten, es dann krankheitsbedingt nicht schaffen und irgendwann total demotiviert sind. Das versuche ich damit zu verhindern. Dasselbe gilt für das Stehen. Stehen tut Emily für uns jetzt schon, wenn sie auf ihren Knien kniet… Seither strahlt sie richtig, wenn sie es macht und ist stolz. Als stehen auf den Füßen stehen war, wirkte sie bei weitem nicht so motiviert und glücklich)… Seit Dezember 2012 kann sie z.B. eigentlich rein theoretisch krabbeln, aber bis vor 4 Wochen hat sie es nie gemacht… Höchstens mal 50cm… Seitdem ich häufiger mal selbst krabbel, fing sie mit weiteren Strecken an. Seitdem ich nicht nur Kurzstrecken krabbel, sondern auch mal von Raum zu Raum, folgt sie mir wie ein Küken *freufreu* Wie gesagt, das habe ich mir als Praxis zu der Sonderpädagogiktheorie für Rett-Mädchen ausgedacht und ich bin fest davon überzeugt, dass Kinder mit anderer Behinderung davon ebenso gut profitieren… Deshalb verstehe ich gut, was du damit meinst, wenn du sagst, dass man auch immer irgendwie dieselben Fragen usw. hat, selbst wenn Emily kein Rett haben sollte…

Wir möchten uns nun einen Hund kaufen, der als Assistenzhund ausgebildet wird. Hast du zufällig Erfahrung damit und kannst jemanden empfehlen? Wir sind auf Assistenzhunde Zentrum gestoßen. Die wählen einen Welpen mit Hilfe von spezifischen Tests aus und dann kann man den mit Hilfe einer Privattrainerin ausbilden. Das macht uns vielleicht mehr Arbeit, aber kostet am Ende weniger. 20.000 Euro für einen bereits ausgebildeten Hund möchten und können wir auch gar nicht aufbringen…

Ich sende euch liebe Grüße!
 
Die Warterei ist sooo schlimm. Ich kann das wirklich gut nachvollziehen. Ich habe damals auch im Forum gefragt, wie lange es normalerweise dauert, bis das Resultat vorliegt. Bei uns hat es von der Blutabnahme bis zum Ergebnis satte 4 Monate gedauert :motz1:

Als bei Nina das Rett Syndrom ein Thema wurde, war Elena bereits 5 Monate und als der Gentest da war, war sie schon 9 Monate. Sie hatte sich dann aber so entwickelt, dass wir kein Bedarf eines Tests sahen und der Genetiker hat uns das damals auch bestätigt. Aber Anfangs hatten wir natürlich sehr Angst, dass Elena es auch hat. Aber wir haben viel darüber recherchiert und kamen immer wieder darauf zurück, dass Geschwister mit Rett sehr selten sind. Und so haben wir die vier Monate irgendwie ausgesessen.

Ja, die beiden sind wirklich süss wenn sie zusammen sind :lg:. Laufen tut sie aber nur mit wirklich viel Hilfe von uns. Ob sie das jemals frei oder an der Hand können wird weiss ja niemand. Aber wir sind schon sehr dankbar, dass sie nun so gut stehen kann.

Ich schicke euch ganz ganz viel Energie und hoffe inständig, dass ihr nicht mehr lange warten müsst!

Herzliche Grüsse

Daniela :wink:
 
nicht alleine bleiben

Hallo Nina,

in der Zeit der Warterei solltest du nicht alleine bleiben. Die schwere "Kost an Lektüre" kenne ich, das Buch haut einen um und stellt Rett nicht immer gut und richtig verstanden dar.
Und alles was ihr macht und wie ihr es macht ist richtig. Jede Familie findet ihren eigenen Weg, hat ihre eigenen Ziele und Möglichkeiten. Wir können uns gegeseitig unterstützen, Hilfestellung und Ratschläge geben - es gibt kein falsch oder richtig.

Ich kenne eine Familie aus NRW, die sich auch einen Hund angeschafft haben. Vielleicht kann ich den Kontakt vermittteln. Ruf mich einfach an.

Liebe Grüße
Birgit
 
Liebe Nina,
ersteinmal ein herzliches "Hallo" von uns!
Wir haben die Diagnaose Rett seit ca. 7 Monaten. Per Gentest bestätigt.
Lotta ist nun 20 Monate alt.
Nächsten Samstag kommt unser Therapiehund Paula. Wir hatten bis vor 6 Monaten einen großen rumänischen Hirtenhund, dieser ist leider altersbedingt verstorben. Lotta hat unheimlich stark auf unseren Hund reagiert, selbst in ihrer schlimmsten autistischen Phase. So war es für uns doppelt schlimm, als unser Hund verstarb.
Nachdem ich die Diagnose "Rett" verdaut hatte, fing ich an, mich wieder nach einem Hund umzusehen. Vor allem für Lotta. Therapiehunde kannte ich nur die Golden Retriever und Labradore. Wenn diese als Therapie- oder Behindertenbegleithunde ausgebildet werden sollen, muss man sich natürlich vorher überlegen, was dieser Hund überhaupt leisten soll. Da Lotta weder sprechen noch ihre Hände sinnvoll einsetzen kann, war schnell klar, dass Lotta dem Hund niemals Kommandos geben werden kann. (im Sinne von: heb mir den Schlüssel auf oder so) Vielleicht irgendwann einmal später mit einem Sprach-PC. Aber das ist bei 20 Monate ja noch Zukunftsmusik. So bin ich auf eine Rasse gekommen (im übrigen die seltenste Hunderasse der Welt - klar, sonst wär's ja so einfach): Bolonka Zwetna. Diese Hunde werden vor allem zu Therapiezwecken eingesetzt, z.B. bei Autisten, Demenzbetreuung, etc. Das Rassehauptmerkmal (neben absolut lieb und umgänglich) ist, dass die immer wieder Körperkontakt zu (bevorzugt Behinderten) kranken Menschen aufnehmen. Nun, ich war skeptisch, vor allem was die Größe anbelangt. (Für mich fängt ein richtiger Hund auf Kniehöhe an, hi, hi, alles drunter sind Fiffis...) Wir haben uns bei einem guten Züchter (bei ihm gehen fast alle Welpen für Therapiezwecke weg) die Hündchen angeschaut und ich kann nur berichten, wie Lotta drauf reagiert hat: Wir waren 1,5 Stunden da, Lotta lag auf dem Küchenboden, das Muttertier hat sich neben sie gekuschelt und Lotta hatte 1,5 Stunden keine Handstereotypen. Sie war so ruhig, hat sich den Hund angeschaut, hat ihn angefasst, ihn auch von ihrem Gesicht weggeschoben. Wir waren so überrascht, wie stark Lotta auf den Hund reagiert hat. Und wie der Hund auf Lotta reagiert hat: Natürlich hat er sich auch von usn durchkuscheln lassen, aber sein größtes Interesse galt Lotta.
Auf der 2,5 stündigen Heimfahrt hat sie gekichert und so fröhlich lautiert, dass ich erst mal ne Runde geheult hab - vor Freude. Ist ja auch mal schön, wenn man vor Freude weinen kann...
So. Entscheidung getroffen: Fiffis sind cool. Auch wenn mein Mann sagt. "Aber irgendwann holen wir uns noch nen richtigen Hund dazu, o.k.?!"
Vielleicht hätte Lotta auch auf einen Pudel so reagiert. Ich weiß es nicht.
Für uns ist auf jeden Fall "der Kleine" - ideal: Er passt gut ins Auto, darf im Flugzeug mit in dei Kabine, darf mit zur Reittherapie und ich hab schon mit der SVE telefoniert, dass der Hund (gutes Benehmen natürlich vorrausgesetzt) auch später mit in die SVE und Schule darf. Und es ist ein robuster Hund, mit dem man auch mal 20 km wandern kann.
Und irgendwann kriegt mein Mann auch noch nen "richtigen" Hund...:happy09:
Im Moment telefoniere ich rum, wegen Anerkennung zum Therapiehund, damit er auch überall mit reindarf, wie z.B. Supermarkt, Zoo, etc. Ist aber schwierig. Das Veterinäramt will mir aber weiterhelfen. Mal sehen.
 
Hallo Ronja :124:

Das klingt ja fantastisch :dogrun: und Freudentränen wegen unseren :engel_18:sind die allerschönsten :D

Viel Erfolg weiterhin bei den Abklärungen!

Daniela
 
Vielen lieben Dank für deine tolle und ausführliche Antwort! Ich habe richtig Gänsehaut bekommen als ich deine Beschreibung gelesen habe, wie eure Maus auf den Hund reagiert hat!!

Wir sind bis jetzt auf das Assistenzhunde Zentrum gestoßen. Zufällig beginnen die im Frühjahr auch Kurse in Münster... Die nehmen nur Hunde in ihre Ausbildung auf, die bereits die Voraussetzungen mitbringen. Das wird über Tests ermittelt und dann kann man Einzelstunden nehmen beim Trainer. Pro Stunde 50 Euro. Man darf selbst entscheiden, wie viel Stunden man möchte. Wenn der Hund dann so weit ist, macht er dort seine staatlich anerkannte Prüfung und bekommt dann auch seine Begleithunde-Schärpe und den Ausweis, damit er überall mit hin darf... Wir haben bereits mit denen geschrieben und demnächst soll ein erstes Gespräch stattfinden. Ich bin gespannt. Falls du beim Amt etwas anderes erfährst, wie man den Hund sonst noch anerkennen lassen kann oder welche Institution gut sein soll, wäre ich für jeden Tipp dankbar. :)

Es ist ungewiss, ob Emily jemals Kommandos geben kann. Aber wir hoffen es... Der Hund soll ihr den Alltag ein wenig vereinfachen. Bedeutet, dass er ihr Dinge bringt, nach denen sie sich streckt oder ihr auch mal die Jacke auszieht oder die Socken (dann natürlich auf unser Kommando, weil Emily das noch nicht macht). Und er soll auch ein Autismushund werden. Und uns wurde geraten, dass man evt. einen Epilepsie-Anzeige-Hund mit reinwählt... Das wird sich aber alles in dem Gespräch erst herausstellen. :)

Man riet uns zu einem Golden Retriever. Wir waren vorher noch auf einen Havaneser gestoßen, der auch echt super klang und ein Fiffi gewesen wäre. Da Emily aber echt grob sein kann und sich auch auf den Schäferhund meiner Mutter mal eben so "wirft" - im Sinne von grob patschen und am Schwanz ziehen - denken wir, dass ein großer Hund besser zu Emily passen würde. Wobei Wohnung und Auto auch eher Platz für einen Kleinen bieten würden. Patscht eure Flocke auch mal grob und wie steckt der kleine Hund das weg? *neugierig bin*

Wir haben mittlerweile die Erlaubnis der Vermietung und vom Vorstand, dass wir hier einen Hund halten dürfen. Das ist eine Sondererlaubnis, weil Tiere generell verboten sind. Es ist ein Studentenwohnheim für Familien (jeweils 3 Zimmer Wohnungen) und da sind die Auflagen ein wenig strenger.

Erst mal müssen wir jetzt aber abwarten, was hier weiter passiert. Leider hat sich letzte Woche herausgestellt, dass das Schlafzimmer schimmelt... :( Deshalb habe ich auch seit Einzug im November übelsten Husten und ständig heftige Hals- und Zungenschmerzen. Nachts habe ich vor Schmerzen geweint und wollte ins Krankenhaus fahren... Seitdem wir ins Wohnzimmer "umgezogen" sind, geht es meinem Hals plötzlich wieder richtig gut... Wir müssen mal abwarten, ob der Schimmel langfristig behoben werden kann oder nicht...So kommt immer wieder mal was neues... (worauf man aber in diesem Fall echt verzichten könnte). Deshalb telefoniere ich momentan auch echt nur ungerne. Alle paar Sekunde belle ich selbst wie so ein Hund. ^^

Ansonsten geht es uns ganz gut. Emilys EEG war am Freitag wieder zufriedenstellender. Sie hatte im November/Dezember das erste Mal nach fast zwei Jahren Anfallsfreiheit wieder Krämpfe.... Die Anfallsbereitschaft sieht man wohl noch im EEG, aber es ist wesentlich besser als das letzte. Und sie macht sich gut. Sie krabbelt viel mehr und scheint auch Objektpermanenz zu erlangen. Wenn sie in ihrem Zimmer sitzt und ich verlasse den Raum, dann krabbelt sie ganz langsam und vorsichtig Richtung Flur, wenn sie dann nicht mehr alleine sein will. Bis vor 2 Wochen hat sie einfach gebrüllt... Es scheint also echt momentan richtig Entwicklung zu kommen. *freu*

Sie hatte auch leider ein erstes Loch im Zahn... Dabei isst sie erst seit ganz kurzer Zeit Breichen... Die anderen Zähne sind alle einwandfrei... Ich hatte also echt über eine Woche Angst, dass man den unter Narkose reparieren müsste... Am Ende haben wir durch ihren Neurologen aber Gott sei Dank einen erfahrenen Zahnarzt empfohlen bekommen, der sich mit schwierigen Patienten auskennt... Er hat dann manuell den Karies rausgeschabt, damit sich die Kleine nicht am Bohrer verletzt und hat das Loch schnell gefüllt gehabt. Klar hat sich Emily gewehrt, aber insgesamt ging das echt bemerkenswert gut... Er sagte, dass man bei besonderen Kindern nach jedem Mal trinken und nach jedem Essen direkt putzen sollte... Macht ihr das auch? Bis jetzt haben wir das immer nur abends gemacht...

Die Genetik verschiebt sich leider... Das macht mich echt fertig. Vor 2 Wochen kam der Anruf, dass der erste grobe Test unauffällig war und jetzt die Untersuchung auf Rett folgt. Ich war echt enttäuscht. Ich dachte, dass das parallel läuft... :( Und dann versprachen sie mir, dass sie mir den Brief noch am selben Tag losschicken und auch eben das Material für die Rett-Untersuchung. Der Brief kam aber erst gestern und war auch erst am 31. Januar geschrieben und dort stand drinnen, dass das Material jetzt erst rausginge und die Untersuchung noch mal 4 bis 6 Wochen dauern würde... Im Dezember wurde uns also gesagt, dass Anfang bis Mitte Februar alle Ergebnisse da wären und nun verschiebt sich das auf Mitte bzw. Ende März... Das ist schon echt fies!! Ich hoffe nur, dass kein auffälliges Ergebnis auf Emilys Geburtstag kommt (*15.03.2011) Falls es unauffällig ist, wäre es ok. Falls es auffällig ist, lieber nach ihrem Geburtstag...

Wie geht es euch denn ansonsten so? :)

Liebe Grüße
 
Liebe Nina,

na, euch bleibt ja auch nix erspart. Jetzt auch noch Schimmel... So ein Mist!!!

Zum Thema Zähneputzen: Wir putzen abends nach der letzten Milch vor dem zu Bett gehen und morgens nach dem Frühstück. Bis jetzt noch kein Loch obwohl Lotta so ein Schololadenliebhaber ist. Ich denke aber, dass da auch viel Veranlagung ist. Ich habe sehr gute Zähen und habe in meinem hohen Alter (immerhin schon fast 38) auch noch kein Loch. Mein Mann hat schon viele Löcher obwohl er so oft putzt wie ich. Ich hoffe, meine Töchter haben die Zähne von mir geerbt!

Und übrigens: Paula ist da!!!! :dogrun:
Am Samstag haben wir sie geholt. Gott oh Gott ist die Maus klein...
Bald bekommt ihr einen ausführlichen Bericht. Im Moment bin ich noch ziemlich eingespannt mit Pipi wegmachen und jede Stunde rausgehen.
Thema Assistenzhund bin ich auch weitergekommen. Wurde nochmal vom Veterinäramt zurückgerufen. Bericht folgt.

Oh je oh je..sehe nur noch kleine gelbe Pfützchen...
 
Liebe Daniela,

gestern gab's schon wieder Freudentränen: Lotta hat tasächlich laut und deutlich "Paula" gesagt. Nur einmal. Aber wir haben's alle gehört.
Mann oh Mann, eine Heulerei hier.. das nimmt ja langsam Züge an, hi, hi.
Lotta reagiert übrigens super auf Paula. Grinst den ganzen Tag wie ein Honigkuchenpferd.

So, muss los, nach Pipipfützen schauen. Ich glaub', wir haben ein besonders undichtes Modell erwischt, ha, ha...:happy09:

Liebe Grüße
 
Liebe Lotta_Locke,

das klingt ja total super, dass eure Kleine so deutlich "Paula" gesagt hat! Freue mich total mit euch mit!! Hat die Kleine denn zuvor schon Anstalten mit sprechen gemacht oder war das so eine richtige Überraschung, mit der niemand gerechnet hat?! :) Was einen Einfluss Paula auf sie hat... Ganz, ganz toll!!!

Ich bin gespannt auf deinen Bericht zu Paula und auch dem Amt!

Ja, mit Schimmel haben wir echt Pech... :( Vorhin kam ein Nachbar einer baugleichen Wohnung und sagte, dass die kurz nach Einzug, exakt dasselbe Problem hatten. Es lag daran, dass die Vormieter nicht vernünftig geheizt haben. Nachdem sie dann richtig geheizt haben und es natürlich fertig gemacht worden war, kam es nie wieder durch und sie wohnen seit einigen Jahren hier. Hoffe mal, dass das bei uns genauso sein wird. Ich weiß, dass die Vormieter unser Schlafzimmer nie benutzt haben. Das hat denen zu sehr gezogen, sagten sie... Vermutlich haben sie dann echt unzureichend geheizt. Ich bin ja schon mal froh, dass es "nur" das Schlafzimmer und mich getroffen hat (mein Mann blieb verschont mit den Symptomen) und Emily wenigstens nicht unter den fiesen Sporen leiden muss... :) Heute begann dann der Maler hier mit der Renovierung. Das Zimmer riecht total beißend durch die Chemie, die auf die Wand kam... Wird wohl einige Zeit dauern, bis ich darin wieder schlafe. Das muss erst mal ausdünsten... ^^

Von unserer Genetikerin fühlen wir uns wieder mal ein wenig veräppelt. Wir hatten ja erfahren, dass das Material für die Rett-Testung erst jetzt rausging statt im Dezember... Und dann kam doch tatsächlich am Montag ein Anruf und sie sagte, dass das alles erst ginge, wenn sie eine aktuelle Überweisung hätte... Der Tag, an dem wir erfahren haben, dass das gar nicht im Dezember rausging wie erwartet, lag zu diesem Zeitpunkt aber schon wieder einige Tage zurück. Ebenso wie sie versprach, dass wir den Brief mit den Ergebnissen für den großen Test direkt am nächsten Tag bekämen... Getippt wurde der aber erst am 31. Januar, lange nach dem Anruf... Ich kann ja echt verstehen, wenn diese Leute nicht nachvollziehen können, auf welchen Kohlen man als Elternteil sitzt, aber irgendwie bin ich echt enttäuscht über diese Verzögerungspannen bzw. Kommunikationsprobleme (was immer es nun auch sein mag...)

Sende euch liebe Grüße!!
 
Hallöchen!

Ein kurzer Zwischenbericht von der Pipifront:
Paula ist SUPER, wenn auch noch ziemlich undicht - oder wie mein Mann zu sagen pflegt: ein Auslaufmodell. Aber ein ganz ganz süßes...
Lotta reagiert ganz toll auf Paula: Sie beobachtet sie viel, hält auch den Blick recht lange. Paula geht immer wieder auf Lotta zu, steigt auf sie drauf, kuschelt sich ran, stupst sie an und das, obwohl es ja eigentlich für den Hund nicht belohnend ist, denn Lotta kann sie ja nicht streicheln. Die zwei haben einen ganz tollen Draht. Wenn ich Lotta auf meinen Schoß nehme ist in Null Komma nix natürlich auch die Paula da und kuschelt sich auf Lottas Beine. Lotta lacht dann ganz glücklich. Ich führe ihre Hand und wir streicheln Paula, manchmal tatsächlich 15 Minuten am Stück. Lotta wird ganz ganz ruhig dabei, keine Handstereotypen mehr und lacht und plappert ganz seelig vor sich hin. Und selbst wenn Lottas Beine mal zappeln und Paula durchgeschüttelt wird, scheint sie das überhaupt nicht zu beeindrucken.
Paula leckt Lotta viel im Gesicht (das kann man nicht immer verhindern, denn dieser Fiffi ist blitzschnell) und wenn es Lotta zu viel wird, dann schiebt sie die Paula einfach mit ihrer Hand weg.
Ansonsten bin ich mit Paula alle 90 Minuten draußen zum Pipi machen - und trotzdem passiert es der kleinen Maus noch recht häufig, dass was im Haus passiert. Das ist noch ausbaufähig.
Fazit: Natürlich ist es jetzt mehr Aufwand mit der Paula, aber sie tut unserer Lotta so gut, dass wir sehr glücklich sind mit unserer Entscheidung, Paula zu uns zu holen.
Anbei noch ein paar Bilder!
 

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Ich bin's nochmal.
Ich konnte nur 3 Bilder hochladen, aber die mussten noch sein: :Rotwerd:

(Ich bin ganz stolz, ich weiß jetzt auch, wie man Bilder hochladen kann:super: - ich bin so gut!!!)
 

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Wow, das sind ganz, ganz tolle Bilder!! Man sieht, wie glücklich eure Maus ist und, dass die beiden jetzt schon ein Dream Team sind. Bin auf viele weitere Berichte ganz gespannt! :)

Eure Flocke ist ein bildhübsches Mädchen. Obwohl Emily blonde, gelockte Haare hat und blaue Augen, erinnert mich eure Lotta ein wenig an unsere Flocke. :) Wenn du mir deine E-Mail Adresse gibst, dann kann ich dir mal Fotos von Emily schicken, wenn du magst. :)

Ich kann es kaum erwarten, dass Emily ihren Hund bekommt. Aber die Hundeschule hat sich leider noch nicht gemeldet... Und ich bin auch noch immer ganz gespannt, was euch das Veterinäramt gesagt hat. Vielleicht gibt es ja auch für uns noch eine andere Möglichkeit, einen Hund als Begleithund anerkennen zu lassen, sodass er überall mit hin darf.

Ich bin ganz stolz auf Emily. Gestern war sie das erste Mal auf einem großen Kindergeburtstag. Die ersten zwei Stunden war sie mega anhänglich und hat sich nicht von meiner Seite getraut. Sobald ich sie auf den Boden gesetzt habe, weinte sie und zeigte an, dass sie wieder auf meinen Schoß möchte. Als ich es dann auch noch wagte, sie mitten in den Raum zu setzen, um mir kurz etwas zu trinken zu holen, staunte ich nicht schlecht, dass sie durch die anderen laufenden Kinder hindurch, mir hinterher krabbelte! *stolz bin* Nach 15 Minuten war sie völlig erschöpft eingeschlafen. Es war auch echt richtig wiggelig. Die Lautstärke kennt sie nicht. In ihrer Eingewöhnungsgruppe im Kindergarten ist es immer recht ruhig (typisch Montessori). Als sie dann 25 Minuten später aufwachte, setzte sich ihre Zurückhaltung noch mal 1,5 Stunden fort. Sie schaute sich aber genau an, was die anderen Kinder machten... Während die anderen Luftballons hin und her warfen, hielt sie auch einen und schüttelte ihn ganz wild. ^^ Nach dieser Phase des Auftauens wollte sie dann doch ein wenig eigenständig an ihrem Spieltisch sitzen und krabbelte ihrem kleinen (Geburtstags-)Freund nach, der ihr den Tisch wegnahm und damit weg rannte. Während ich ihren Tisch von Zuhause holte, hatte sie meine Freundin auf dem Arm (wir sind Nachbarn und ich wollte Emily nicht mitnehmen zum Holen) und als ich wieder in die Wohnung kam, schaute sie direkt zu mir und folgte mir mit dem Blick, wie ich um sie herum ging. Ich kann gar nicht ausdrücken, wie sehr ich mich darüber freue, dass sie die anderen Kinder mittlerweile wahrnimmt und so toll reagiert insgesamt! Das ist jedes Mal wie ein Geschenk des Himmels und ist erst seit Januar so vermehrt!!! :) Mittlerweile ist es auch gar nicht mehr so schlimm zu sehen, dass die anderen Kinder mit ihren 2 oder 3 Jahren viel weiter sind wie Emily (hatte eine Phase, da hätte ich jedes Mal heulen können, wenn mir das so direkt vor Augen geführt wurde. Die kennt aber vermutlich jeder von euch, oder?)... Und seitdem mir das schnuppe ist, machen solche Tage auch mir ganz viel Spaß. :) Emily "spielte" anfangs mit einem Kind, das gerade 6 Monate alt war. Das hat sie auch schon im Kindergarten gemacht, als mal ein kleines Kind von 6 Monaten mit da war... Statt traurig zu sein, genieße ich es nun, dass sie mit den Kindern überhaupt Kontakt aufnimmt. Da hat sich die letzten Monate auch in mir etwas ganz gewaltig getan. :)

Sooo, werde jetzt mal auch schlafen bevor die Kleine gleich wieder wach wird. Leider bringt das Melantonin, was wir bekommen haben, auch nicht so wirklich was... :(

Wünsche euch allen eine gute Nacht!
 
Einen wunderschönen guten Tag!

Kurzes Update bzgl. des Veterinäramts in Münster: Diese Anfrage gab es hier noch nie und bis jetzt konnte mir dort noch niemand helfen. Eine Frau gäbe es noch, die evt. was wüsste, die kommt morgen erst wieder in ihr Büro... Scheint wohl nicht so häufig vorzukommen hier in der Gegend, dass man einen Hund anerkennen lassen will. xD

Wegen dem Schimmel gehen wir jetzt zum Umweltarzt, der kann einen Spezialisten rausschicken und prüfen lassen, ob wirklich alles weg ist oder ob die Vermietung noch was machen lassen müsste.

Und Emily hat vorgestern das erste Mal ganz laut und deutlich MAMA gesagt. So deutlich, wie auch wir es sprechen! Ich war so stolz und habe mich so gefreut, dass Emily richtig aus vollem Halse gelacht hat und mir stiegen doch glatt die Freudetränen in die Augen. :)

Die Ergebnisse lassen leider noch immer auf sich warten leide... :(

Sende euch allen liebe Grüße
 
Kurzes Update auch von mir:
(uns hat die Grippe erwischt - bestimmt, weil ich bei diesem doofen Wetter alle 90 Minuten mit Köterchen im Regen stehe und Pipi machen übe....)

Veterinäramt sagt, dass offiziell nur Blindenhunde anerkannt werden. Diese haben damit bestimmte Rechte, wie Befreiung von der Hundesteuer, dürfen überall mit hin und rein und - unglaublich, aber wahr - dürfen überall Häufchen hinmachen, OHNE, dass es weggemacht werden muss. So auch die Entscheidung im Bundestag. Alles andere, also Therapiehunde, Behindertenbegleithunde, usw. ist alles "Grauzone" und wird halt so mehr oder weniger geduldet. Gibt es aber eigentlich nicht. Paula, dich gibt's gar nicht in echt...!!!:ham:

Mir wurde gesagt, ich könnte auch nen Verein gründen und Therapiehunde ausbilden und dann Zertifikate ausstellen. Meistens wird das akzeptiert, aber offiziell ist hier nix. Na gut, wenn ich mal Zeit hab, mach ich das...hi, hi...

So, schnief, schnief, die Nase läuft.
Wir werden mal alle wieder gesund die nächsten Tage, dann melde ich mich wieder!

@ Nina. Danke für die Mail und die süßen Bilder - Antwort folgt, sobald das Lazarett wieder abgebaut wird...
 
Dann erst mal eine gute Besserung!!!

Das ist ja mal eine sehr spektakuläre Information bzgl. der Anerkennung! Es wurde uns von dieser Therapiehundeschule gesagt, dass die am Ende staatlich anerkannte Therapiehunde haben... Es gibt ja auch diese Scherpe, die sie dann tragen mit "Begleithund" (lassen sich die Menschen die dann selbst drucken?! Und dürfen diese Hunde dann NICHT mit in die Geschäfte, weil sie keine Blindenhunde sind?!)... Finde das gerade alles sehr verwirrend und bin ein wenig überfordert. Habe ein Buch gekauft zu Assistenzhunden. Das werde ich gleich anfangen zu lesen. Wenn echt jeder sowas machen kann mit Zertifikat, dann bilde ich auch normal aus. Mit normaler Hundeschule und Aegility usw., was jeder Hund bekommen sollte. Muss ich mal schauen. Bin da aber schon ein wenig enttäuscht, dass da wieder anscheinend versucht wird viel Geld mit zu machen und jeder, ob er es kann oder nicht, darf das praktizieren... Wie gut, dass du mir das gesagt hast. Ich hätte jetzt wahrscheinlich Unsummen ausgegeben... :) Danke!

So, werde Emily jetzt mal füttern und dann geht es auch für sie in die Heia. Seitdem sie Melantonin abends bekommt, haben Christian und ich auch mal ein bisschen Zeit zum in Ruhe essen oder TV schauen und können sogar nachts einiges am Stück schlafen. :) *freu*

Liebe Grüße!
 
Liebe Nina,

die Info vom Vet.amt ist eine von vielen. Das könnte man ja auch noch mal andersweitig verifizieren...
Die haben mich nämlich auch gefragt, welches Amt da denn was austellen darf.:confused: Woher soll ICH denn das wissen??? Deshalb hab ich ja DIE angerufen...:annienein
Frag doch mal die Menschen von der Therapiehundeschule, was für eine staatlich anerkannte Zertifizierung das sein soll, uns welches Amt oder Behörde dies ausstellt... vielleicht kommen wir so weiter???
Also was ich bis jetzt nur rausgekriegt hab ist, dass es sog. "Arbeitshunde" gibt: Suchhunde, Polizeihunde, Blindenhunde, Jagdhunde und darunter fallen wohl auch Zuchthunde. Zumindest sind Zuchthunde steuerbefreit da sie ja in gewisser Weise einem "Verdienst nachgehen".
Aber um die Steuerbefreiung geht's ja gar nicht...
Paula bilde ich jetzt zum Suchhund aus: "Paula, such den Keks...!" Und sie findet sie alle!!! Selbst die kleinsten Krümel!!!
 
Emily hat kein Rett! Weder typisch noch atypisches. Was Emily hat, kann die Genetikerin nicht sagen. Sie stellt ihren Fall nun noch in Leipzig bei einem jährlichen Treffen von Genetikern vor und schaut, ob diese noch eine Idee haben, sonst wird sie erst mal zu den Akten gelegt. In zwei Jahren sollen wir uns dann wieder melden, damit man schauen kann, wie es Emily geht, wie ihre Entwicklung ist, ob es Anzeichen gibt, die auf ein anderes Syndrom schließen lassen, ohne dass man die Nadel im Heuhaufen suchen muss...

Ich habe mich riesig gefreut. Sie hat uns extra noch angerufen (der Anruf ist gerade 10 Minuten her), damit wir Karneval genießen können ohne das ständige Damokles-Schwert über uns. Das fand ich total nett von ihr. Der Brief, auf den ich bis jetzt gewartet habe, wird durch Karneval erst Ende nächster Woche ankommen. So habe ich es eine ganze Woche früher erfahren.

Ich bin so dermaßen erleichtert. Ich hatte mich ganz ehrlich darauf eingestellt, weil es doch einige Parallelen gab... Es ist schwierig, dass ich nicht weiß, was sie hat, aber vielleicht sollte ich einfach für diese Unwissenheit dankbar sein und einfach hoffen, dass die anderen Genetiker auch keine Idee haben.

Ich möchte mich ganz herzlich bedanken, dass ihr mich so toll aufgenommen habt in eure Gemeinschaft und mir auch so viel Mut und Tipps gegeben habt! Ich schaue gerne immer wieder bei euch rein und würde mich natürlich auch freuen, wenn man weiterhin ein wenig in Kontakt bleiben würde! :)

Ganz liebe Grüße!!
 
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