hat jemand TOMATIS-Therapie ausprobiert?

RomanaM

Well-Known Member
wir möchten mit unserer isabella eine Tomatis-Th machen (der termin wurde schon vor einigen wochen fixiert) und nun haben wir den fixen befund bekommen, daß isabella Rett-syndrom hat, deshalb sind wir noch ziemlich neu hier !
isabella ist 2,5 jahre alt und steht total auf musik, sie spricht aber kein wort und hat auch gröbste probleme mit sozialem kontakt bzw. jedweder kommunikation, außerdem erhoffen wir uns positives bezüglich des gleichgewichtes, sie kann laufen, aber GEHEN ist wohl der passendere ausdruck dafür, jeglich kleinste stufe wird zum problem (in letzter zeit schafft sie so manche stufe auch schon mal alleine :liebe_133 )

freue mich auf eure berichte und :dankeschö
 
Musiktherapie in Anlehnung an Tomatis

Hallo,
als Ella zwei Jahre alt war (Diagnose hatten wir erst mit 4 Jahren, vorher galt Ella als entwicklungsverzögert mit autistischen Zügen und großen Wahrnehmungsproblemen vor allem im auditiven Bereich) hat uns die KG diese Therapie empfohlen, da Ella auch total auf Musik steht und sich der Kontakt verbessern sollte. Es war furchtbar! Das lag aber unter anderem an der Therapeutin und den äußeren Bedingungen. Ständig andere, fremde Kinder, unruhige Umgebung etc. Die Therapie selbst mit den Kopfhörern hat bei Ella zu schlaflosen Nächten geführt und die Sache mit der verzerrten Mutterstimme fand ich völlig idiotisch. Uns hat es außer Stress (war auch nicht vor Ort) nichts gebracht, wobei ich sagen muss, dass andere, die auch dort waren durchaus Erfolge festgestellt haben.
Der soziale Kontakt ist bei Ella glücklicherweise im Lauf der Zeit ohnehin besser geworden, aber das ist bei Rettinettes häufig der Fall.
Ich kann die Therapie nicht empfehlen, für Ella und uns war es nicht das Richtige.
Viele Grüße
Bettina
 
Hallo an alle,

eines unserer Mitglieder hat mich gebeten nachzufragen, ob es Erfahrungen mit der Tomatis-Therapie bei Rett-Syndrom gibt. Können die Töne Anfälle auslösen?

Danke und Gruß
Herta
 
wir haben mit Isabella damals Tomatis gemacht, sie hatte damals die Rett-Diagnose recht frisch, erst hatte sie nur "Entwicklungsverzögerung" als Diagnose, und tomatis wurde uns sehr ans herz gelegt ...

naja, ... wir waren in Linz bei Hrn. Rath und isabella hat 2 Zyklen jeweils 10 tage lang 2 h gehorcht ... (nur 10, weil sie damals grad mal 2,5 jahre alt war), er hat uns große hoffnungen gemacht .... naja .... gar soooo viel hats nicht gebracht, aber ich denke, für gleichgewicht wars schon gut, und auch psychisch hat es ihr gut getan ...

für mich selber wars eher stressy, denn ich konnte nicht entspannen, weil ja auch unsere zweite tochter (damals 6 monate) mithatte und mit beiden kids im spielzimmer geblieben bin .... also von wegen entspannung in einem eigenen raum, ganz alleine ... damit war für mich nix ...
 
Hallöle :wink:,

wir habe recht lange und gute Erfahrungen mit der Tomatis-Therapie gemacht.
Es gibt dazu auf der Rett-Homepage unter Therapien auch einen Bericht von uns.

Ich bin mit Ylva etwa 3 Jahre lang erst alle 6-8 Wochen und später dann in den Schulferien nach Belgien gefahren. Dort ist das Atlantis Institut www.atlantis-vzw.de.
Es wird von Jozef Vervoort geleitet und er hat fast 40 Jahre Erfahrung mit der Tomatis-Therapie.
In Belgien horcht man 3 mal am Tag jeweils 1,5 Stunden. Zusätzlich wird noch das Nacht-Hören angeboten, was wir auch genutzt haben. Es bedeutet, dass das Kind mit den speziellen Kopfhörern auf dem Kopf schläft und die ganze Nacht das Programm läuft.
Die Therapie ist für alle Beteiligten sehr stressig und anstrengend. Aber ich finde, es hat meine Tochter weiter gebracht. Außerdem war Ylva immer total begeistert wenn wir nach Belgien sind und konnte es gar nicht abwarten bis sie wieder horchen durfte. Sie spricht heute noch davon.

Ylva hat Epilepsie, aber während unserer Zeit in Belgien nie einen Anfall.
Ich glaube auch nicht, dass das Horchen Anfälle auslöst. Man horcht ja "nur" Musik (Mozart bzw. gregorianische Gesänge) oder die Mutterstimme und die sind entweder normal oder moduliert zu hören.
Die Tomatis-Therapie hilft dem Gehirn sich neue Frequenzen zu merken.

Ich bin immer noch der Meinung - auch wenn manche mich dafür belächeln - dass Ylva ohne diese Therapie heute nicht mehr oder zumindest nicht so gut sprechen könnte.
Ich habe quasi im Selbstversuch damals ebenfalls mit der Tomatis-Therapie begonnen und war überrascht, was die Therapeuten aus meinem Horchtest herausgelesen haben.

Wenn ich die Entscheidung Tomatis Ja oder Nein noch einmal treffen müsste - ich würde immer Ja sagen und auch immer nach Belgien fahren.
Das haben im übrigen auch viele andere Mütter mit besonderen Kindern aus Frankreich, der Schweiz oder auch aus Russland gemacht.

Nur Mut! Wenn das Kind stabil ist und eine längere Reise akzeptiert, dann sollte man die Chance nutzen. Im schlimmsten Fall kostet der Versuch "nur" Geld.

Übrigens, auf der Tomatis-Hompage findet man auch die Termine für einen Horchtest in Köln bei einem HNO-Arzt. Dort ist/war dann auch immer Herr Vervoort und man kann ihn direkt zu den Risiken etc. befragen.
So haben Ylva und ich damals auch angefangen. Erst nach Köln und informieren und als die Entscheidung für Tomatis gefallen war, dann nach Belgien.

Ich würde jetzt auch gerne noch weiter nach Belgien zur Therapie fahren, aber seit dem letzten großen Anfall hat meine Tochter beim Autofahren Panikattacken und damit wird fast jede Fahrt zum Horrortrip.
 
Liebe Romana, liebe Christine,

danke für eure tollen Antworten.

Eines unserer neuen Mitglieder (die Tochter ist 4) hat mich dazu befragt am Samstag auf unserer JHV und da wir selbst keine Erfahrung mit Tomatis haben, wollte ich die Frage hier weitergeben.

:wink: LG Herta
 
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