Integration in Regelschulen

Hallo Petra - danke dir für den Beitrag

Ich lese auch alle möglichen Artikel zu diesem Thema, aber gerade hier in Bayern sehe ich da ganz und gar keine "schnelle" Lösung.

Zitat aus diesem Artikel:


"So halten einige Länder es für besser, die Angebote an den Sonderschulen auszubauen, andere wollen einen längeren zeitlichen Vorlauf, um die Regelschulen für den gemeinsamen Unterricht fit zu machen.

Laut Gutachter Riedel sind beide Auswege aber mit der geltenden Rechtslage nicht in Einklang zu bringen. Die UN-Konvention ziele einerseits eindeutig auf den integrativen Unterricht in der Regelschule und zwinge die Länder anderseits, schnell "angemessene Vorkehrungen" zu treffen, um ihn zu ermöglichen. "


Leider konnte ich bisher in den UN - Konventionen noch keinen zeitlichen Fahrplan oder Vorgaben entdecken und ich glaube genau darauf werden sich viele Bundesländer beziehen.


Ich bin ja schon froh, dass Marlene an einer Förderschule mit Schwerpunkt G und Waldorfkonzept "integriert" ist, obwohl sie eine offensichtliche Körperbehinderung hat und die Schule dafür gar nicht ausgestattet ist.

Für mich ist das schon "Integration light":o

Viele Grüße:blume76:

Christiane
 
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Die Entwicklung in HH

Hallo zusammen!

Ein kurzer Zwischenbericht aus Hamburg zu dem Thema:

Hamburg hat - so meine Infoquellen: als erstes Bundesland - Mitte 2009 die UN-Konvention im Bereich Schule insoweit umgesetzt, als im § 12 des neuen Hamburger Schulgesetzes erstmalig das Recht auf eine integrative Beschulung ohne Hauhaltsvorbehalt verankert worden ist. In der Folge könnte jedes Elternpaar, dessen behindertes Kind in diesem Sommer eingeschult werden soll oder in die 5. Klasse wechselt, auf einen Integrationsplatz klagen, ohne dass sich die Stadt mit Finanzierungsargumenten herausreden könnte.

Soweit die Rechtslage! Jetzt stellen sich aber eine ganze Reihe entscheidender Fragen: Wollen die Eltern behinderter Kinder eine integrative Beschulung überhaupt - bzw. unter welchen Bedingungen können sie sich eine integrative Beschulung vorstellen? Welche Schulen sind zum integrativen Unterricht bereit und fähig? usw.
Genau diese Fragen versucht LEBEN MIT BEHINDERUNG HAMBURG ELTERNVEREIN, also der Verein, in dem ich seit zwei Jahren im Vorstand mitarbeite, aufzugreifen - mit dem langfristigen Ziel, dass jedes Kind mit Behinderung in HH mit nichtbehinderten Kindern gemeinsam lernen soll; und insofern auch mit dem langfristigen Ziel, das Sonderschulsystem in HH zu überwinden.
Bis zur Erreichung dieses Ziels ist es bestimmt noch ein sehr langer Weg. Aber wir unternehmen erste Schritte - u. a. am letzten Montag (25.1.2010) mit einer zweiteiligen Veranstaltung zu dem Themenkomplex. Und mit großer Freude darf ich sagen, dass unser großer Versammlungsraum voller als jemals zuvor war. Zum ersten Teil, einem großartigen Vortrag zweier Berliner Grundschullehrerinnen zum Thema "Inklusive Schule auch für Kinder mit Mehrfachbehinderungen" waren 200 Zuhörer anwesend. Und bei der anschließenden Diskussion mit dem Staatsrat der Bildungsbehörde, also dem direkt unter der Schulsenatorin stehenden Behördenleiter, über die Umsetzung des § 12 platzte mit 370 Teilnehmern die Bude fast aus allen Nähten.

Was inhaltlich bei unseren Bemühungen herauskommt, darüber werde ich gerne im weiteren Verlauf berichten.
 
Hallo, Christiane,
ja, Bayern ist wohl nicht immer das schnellste Bundesland. Ich habe aber die Erfahrung gemacht, daß dort, WENN erst mal entschieden ist, auch konsequent umgesetzt wird. Das läßt hoffen, ich drücke Euch alle Daumen, daß für Marlene diese Möglichkeiten noch entstehen werden.
Hallo Gerold, ich finde das supertoll, daß HH (und wohl auch Schleswig-Holstein?) so fortschrittlich sind. Da wünscht man sich doch, im Norden zu wohnen. Wobei wir sehen, daß unsere Maus auf ihrer Förderschule Riesenfortschritte macht.:respekt: :super:
Trotz allem ist die inklusive Schule und die inklusive Gesellschaft mein Traum, auch wenn sich das viele sicher nicht vorstellen können und es auch manche Vorbehalte gibt.
Viele Grüße
 
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