Kein Rett-Mädchen

Irene

Registrierter Benutzer
Hallo liebe Forumsmitglieder,

ich habe Euch heute durch Google gefunden und bin sehr, sehr froh darüber! Ich habe eben schon einiges gelesen und möchte Euch kurz meine/unsere Situation vorstellen. Unsere Tochter Miriam, knapp 13, hat kein Rett, aber eine seltene Chromosomenanomalie namens Tetrasomie 15. - Diese äußert sich als geistige Behinderung und Körperbehinderung.

Das dringlichste Problem ist Miriams Skoliose, die sich sehr schnell verschlimmert; mittlerweile ist sie bei 100° angelangt... Unser Wirbelsäulenchirurg hier vor Ort hat uns nun schnellstens zu einer OP geraten, obwohl er noch vor 4-5 Monaten meinte, Miriam würde so einen Eingriff evtl. gar nicht überleben....
Die Schwierigkeit liegt darin, dass ein Verdacht auf Marfan vorliegt, außerdem ist Miriam viel zu dünn (27 kg bei messbaren 158 cm)...

Nachdem der Doktor eine OP zwar durchführen würde, der Klinik hier aber die Nachsorge eines geistig behinderten Kindes nicht zutraut (so sagt er...?), möchte er uns an seinen "Lehrherren", Prof. Harms in Karlsbad-Langensteinbach, überweisen.

Nach vielen Diskussionen, Arztbesuchen, Gesprächen mit ebendiesen, den Lehrern, Therapeuten aus Miriam Schule/Tagesstätte habe ich heute endlich in Langensteinbach angerufen und um einen Termin zur Diagnostik gebeten.
Sie wollen mich zurückrufen...

Wir haben große Angst vor einer OP, wissen nicht, ob Miriam so etwas überstehen kann, wie die postoperative Phase ablaufen soll, wie lange wir alle "leiden" werden, ob so eine OP wirklich eine Verbesserung der Lebensqualität bedeutet....... Fragen über Fragen.

Ich wollte Euch gerne fragen, ob Ihr mich/uns ein bisschen "coachen" würdet. Ihr dürft mich gerne alles fragen, was Ihr von uns wissen wollt. - Ich selber bin total ungeübt im Schreiben von Forumsbeiträgen, aber vielleicht wird's ja besser.
Ich weiß jetzt grad nicht, was alles von Interesse für Euch sein könnte und ob Ihr mir überhaupt antworten werdet.

Wie gesagt, das Rett-Syndrom kenne ich von einem Mädchen aus Miriams Schule; Parallelen zu Miriams Behinderung sind aber da. Epilepsie, nicht Sprechen, Skoliose, Hüftdysplasie...

Bin eigentlich die Schüchterne, aber ich bin so froh, dieses Forum gefunden zu haben, denn die Berichte aus anderen Skoliose-Foren betreffen sehr selten oder gar nicht geistig behinderte Kinder. - Jetzt weiß ich ja schon mal, dass die Klinik in Langensteinbach sich mit Kids wie unseren auskennt...Und ich habe Eure Berichte über die Skoliose-OPs regelrecht verschlungen, auch wenn mir der Überblick (noch) fehlt, wer wer ist...


Sorry, ist bissl lang geworden. Ich hoffe so sehr, von Euch zu hören..

Ach ja, wir sind aus Oberfranken, Bayreuth.

Einstweilen vielen Dank fürs Lesen und liebe Grüße!!!
Irene
 
Herzliches Willkommen

Hallo liebe Irene,
ich kann dir zwar keine Tipps zu Skoliose geben, weil unser :engel_29: Marlene mit ihren fast fünf Jährchen mit Hilfe von Pörnbacher/Vojter/Bobath und ihrem lieben Therapiepferd einen prima Rücken hat, aber ich heiße dich hier herzlich willkommen. Unser Forum ist eine echte Fundgrube für Infos und ein prima Ort um sich auszuquatschen. :D

Ich bin auch fast eine Oberfränkin (habe in Bamberg Abi gemacht).

Mich würde interessieren, was "Marfan" ist. Und weil ich ein "alter UK -Hase" bin, interessiert mich sehr, wie du mit deiner Tochter kommunizierst.

Liebe Grüße aus Mittelfranken:146:

Christiane
 
Hallo Christiane,

herzlichen Dank für Deine Begrüßung! Es tut gut, hier so nett aufgenommen zu werden. Nach einer Nachricht von Judith habe ich heute morgen schon mit ihr telefoniert (nochmal sorry, liebe Judith...) und muss sagen, ich frage mich, ob die Klinik in Karlsbad-Langensteinbach die richtige für uns ist...

Ich mache mir neben der OP selber große Sorgen wegen der Betreuung danach. Wie schaffe ich das??? Wie geht es dann weiter? Was ist mit einer Reha? - Versteht mich nicht falsch, mein Mann und unsere große Tochter (17) unterstützen mich sicher, aber Miriam ist halt mit Argumenten nicht zu überzeugen, sie wehrt sich gegen alles, toleriert keine Pflaster, Kanülen, Schläuche, Messgeräte am Körper - WIE soll das werden? Wie erkläre ich ihr, was sie alles nicht mehr kann und darf???

Oh Mann, ich bin echt fertig...

Welche Klinik hilft da am besten weiter???

Hat jemand von Euch Lust, zu berichten? - Ich habe Eure OP-Erfahrungsberichte gelesen, aber evtl. wäre die Zeit danach bzw. wie es Euren Mädels aktuell geht, sehr interessant.

Entschuldigt, ich schreibe verworren und spontan, aber das schwirrt mir sonst den ganzen Tag im Kopf rum...

Ich danke Euch jetzt schon fürs Lesen und würde mich über Antworten RIESIG freuen!!!

Euch allen einen schönen Tag und liebe Grüße
Irene
 
Hallo Irene.
Auch von mir ein herzliches Willkommen hier im Forum. :124:

Ich habe über die Forensuche mal ein paar Beiträge zusammen gesucht über Skoliose Op's und wie sie verlaufen sind.
Recht bekannt ist hier im Forum Dr. Meergans aus Cuxhaven. Auch die Klinik in Karlsbad-Langensteinbach hat schon einige Rett-Mädchen operiert.

Nr 1 (Beitrag aus der Rettland (Vereinszeitung) über und von Dr. Meergans)
Nr 2 (Erwähnung von Dr. Wild (Uni Leipzig))
Nr 3 (Birgit war sehr zufrieden mit Hamburg. Es ist super gelaufen)

Sehr informativ auch über die Versorgung nach der Op finde ich den Beitrag über Annes Skoliose Op. Bärbel hat sehr ausführlich und regelmäßig berichtet.

Ich wünsche euch alles Gute und dass ihr für eure Tocher mit einem guten Gefühl die richtige Entscheidung treffen könnt.

Über Anne selber kann ich nur sagen, dass es ihr mit dem geraden Rücken sehr gut zu gehen scheint. Davon konnte ich mich bereits mehrmals überzeugen. :)
 
Mich würde interessieren, was "Marfan" ist. Und weil ich ein "alter UK -Hase" bin, interessiert mich sehr, wie du mit deiner Tochter kommunizierst.

Christiane

ja die sache mit dem kommunizieren interessiert mich auch sehr? kannst du ihr erklären, was da auf sie zukommt und versteht sie das auch?
wie "spricht" sie zu dir?
 
Hallo Irene,
auch Annika hat eine Skoliose, muss allerdings - so wie es jetzt aussieht - nicht operiert werden.
Unser Arzt ist Dr. Meergans, der jetzt nicht mehr in Cuxhaven, sondern in der Seepark-Klinik Debstedt praktiziert. Ich kann über ihn nur Positves sagen! Und in die Seepark-Klinik fahren ja einige mit ihren :engel_29: aus dem Forum hier.
 
Hallo an alle, die mir geantwortet haben!!!

Vielen Dank schonmal. Ich schreibe jetzt mal allgemein und versuche, mehr von uns zu erzählen und Eure Fragen zu beantworten.

Lieber Benjamin,

vielen Dank für die Mühe, die Du Dir gemacht hast!!! Einiges davon habe ich schon gelesen und ich bewundere die Mütter bzw. Eltern, die die Entscheidung für eine OP getroffen haben. Mit allen Konsequenzen, logo, denn was bleibt uns auch anderes übrig als danach rund um die Uhr da zu sein. Und ich bewundere die Mädchen, die die Schmerzen, Unannehmlichkeiten und Ängste durchstehen mussten.

An alle:
Konntet Ihr Betroffenen Eure Kinder irgenwie auf die OP vorbereiten??? Oder auf die Woche Diagnostik vorher? Inwieweit konnten sie das nachvollziehen? Habt Ihr den Eindruck, Eure Töchter haben ein Trauma oder ihr Vertrauen zu Euch ist erschüttert???

Wir kommunizieren mit unserer Tochter verbal. Sie versteht vieles, aber natürlich keine so komplexen, fogenschweren Zusammenhänge wie eine OP. Sie versteht einfache Anweisungen, Erzählungen (z.B. "wir fahren jetzt zur Oma" oder so) - fragt dann aber hunderte Mal immer wieder dasselbe. "Hin"? - Sie spricht einzelne Wörter, manchmal auch 2-3-Wort-Sätze, ganz, ganz einfache Strukturen, aber das macht uns natürlich glücklich!!!!! - Gestern z.B. sagte sie "ich hole!" Mann, Tomas und ich haben uns angestrahlt!!

Einfache Pictogramme verwenden wir sporadisch, aber die reichen natürlich für das meiste nicht aus. Über Befindlichkeiten, Schmerzen usw. kann Miriam uns keine Auskunft geben, sie kann nicht über Erlebnisse berichten, sie weiß nicht, was "heute, morgen, gestern" bedeutet usw...



Wie ist das bei Euren Mädels??? Mögt Ihr ein bisschen erzählen???

Mensch, auch Judith hatte von Debstedt berichtet, aber das ist ca. 600 km von uns entfernt......

Ich muss mit Tomas (meinem Mann) darüber sprechen, wie er das alles sieht.

Hab ich jetzt was vergessen??? Wenn ja, entschuldigt, fragt einfach nach, ich versuche, meine Gedanken wieder zu sammeln und melde mich gerne wieder.

Ich freue mich über Eure Antworten.

Danke!
Irene
 
Hallo Irene,

Unseren Skoliose-OP-Bericht hast Du sicherlich auch gelesen. Ich habe ihn mir gerade noch einmal angeschaut. Über die Vorbereitung von Linda auf die OP hatte ich bisher nicht geschrieben. Das werde ich heute noch nachholen: Klick
 
Hallo Irene,:146:

die Anne die in Karlsbad Langensteinbach operiert wurde ist meine Süße. Leider sind wir gerade wegen eines anderen Problems in der Klinik und ich habe nicht so viel Zeit. Schick mir doch per PN Deine Rufnummer, wenn ich mal wieder zu Hause bin, werde ich Dich anrufen.
Wann das sein wird kann ich noch nicht sagen, werde mich aber auf jeden Fall melden. Oder probiers doch mal unter meiner Nummer (06126-500306), wenn ich da bin können wir reden.
 
Es gibt Neuigkeiten

Hallo Ihr Lieben!

Nachdem wir hin- und her überlegt, gezweifelt und geredet haben, telefoniert haben (Danke an Bärbel und Judith!!!), steht nun fest, dass wir zur Diagnostik nach Karlsruhe gehen. Jetzt ging alles sehr schnell. Wir gehen vom 6. bis 10. August erst in die Kinderklinik Karlsruhe und dann ab Mittwoch nach Karlsbad-Langensteinbach...
Mir ist Angst und Bange, aber jetzt machen wir erstmal das, und alles andere kommt DANACH...

Ich wollte Euch fragen, was wir am besten mitnehmen sollen und was wir daheim lassen sollen...

- Können wir unseren eigenen Rolli mitnehmen oder gibt es Probleme mit dem Platz etc.?
- Braucht man Handtücher?
- Wie beschäftigt man sein Kindchen den lieben langen Tag lang???
- Kann frau sich auch mal eine Stunde ausklinken und den Schwestern die Betreuung überlassen???
- Kann man schon mal Ärzte finden, denen man alle seine Fragen bezüglich einer eventuellen OP stellen kann, die mal zuhören und auch ehrlich antworten??? Die auch schildern, WIE eine OP ablaufen wird?????
- Welche Fragen sollte man stellen??? Habt Ihr Dinge, die ich unbedingt fragen sollte und die man so als Laie nicht bedenkt (auch im Hinblick auf die Nachsorge und so.....)

Ich würde mich riesig freuen, wenn ich nochmal ein Feedback von Euch Lieben bekommen würde!!!

Bärbel, mein Mann möchte sich wegen Zimmer buchen in Obing noch nicht festlegen... Ich hoffe SO SEHR, dass wir Euch am Chiemsee besuchen kommen und freue mich wenigstens schon DARAUF!!!!
Auch auf Euch andere Familien, die an der Freizeit teilnehmen!!!!!!!!!!!!!!

So, nun kümmere ich mich wieder um meine Maus Miriam.
Danke schonmal und Euch einen guten Tag!

Liebe Grüße von Irene
 
Hallo Irene,:liebe_133
- Können wir unseren eigenen Rolli mitnehmen oder gibt es Probleme mit dem Platz etc.?
natürlich könnt ihr den Rolli mitnehmen, Platz gibt´s genug
- Braucht man Handtücher?
nein, die sind auf jeder Station vorhanden.
- Wie beschäftigt man sein Kindchen den lieben langen Tag lang???
es gibt ein Spielzimmer auf Station, das Außenglände ist auch ganz nett. In der Nähe gibt es eine Cafeteria.
- Kann frau sich auch mal eine Stunde ausklinken und den Schwestern die Betreuung überlassen???
würde ich mal von der Schwester abhängig machen, wenn Du Vetrauen hast, warum nicht. Es sind aber viele Untersuchungen, die Zeit ist eher kurz. Nimm ein dickes Buch für abends mit.

Kann man schon mal Ärzte finden, denen man alle seine Fragen bezüglich einer eventuellen OP stellen kann, die mal zuhören und auch ehrlich antworten??? Die auch schildern, WIE eine OP ablaufen wird?????

Die OP wird ja in Langensteinbach gemacht, dort sollte auch eine "Beratung" und Aufklärung statt finden. Nagel die da fest und bitte dringend um ein Gespräch. Wir haben uns dort auch schon mal beschwert, dass die Beratung und das Menschliche dort fehlt. Berufe dich auf uns, bzw. die Elternhilfe!
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke liebe Bärbel!!!

Liebe Bärbel,

hab ganz vielen Dank für Deine Antwort!!! - Nun lasse ich alles auf mich zukommen und hoffe, wir sehen uns am Chiemsee!!! - Alles Weitere hoffentlich dann.

Wie geht es Anne??????????

Und dem Rest der Familie???

Ich denke an Euch und freue mich sehr auf ein Kennenlernen!!!

Viele liebe Grüße von Irene.

P.S. Woher kommt der Optimismus "Alles wird gut" - welchen Hintergrund hat er???
 
Hallo Irene,
super, dass Ihr nach Obing kommt, ich freue mich sehr Euch persönlich kennen zu lernen.:146:

Anne geht es so lala, der Bauch tut ihr hin und wieder mal weh und Anfälle hat sie auch grad ziemlich viele.

ALLES WIRD GUT! ja so muss man denken.... Optimismus hält uns über Wasser und irgendwie wird ja auch alles gut. Die Hoffnung stirbt zuletzt.
Wir sind froh wenn unsere Kinder gut essen oder keinen Anfall haben. Mütter "gesunder" Kinder haben ein großes Problem wenn das Kind mal einen Schnupfen hat.
So ist das.....!
Jedenfalls freue ich mich auf die "Auszeit" in Obing, auf die anderen Familien und Euch.

So jetzt muss ich mal wieder Kuchen backen, morgen kommt uns eine Familie mit Rett-Mädel besuchen! Der Rett- :engel_29: steht kurz vor der Skoliose-OP in Langensteinbach.
 
Liebe Bärbel,

danke für Deine lieben Worte!

Ich wünsche Anne weiterhin gute Besserung, Euch alles Liebe und hoffe, wir sehen uns!

Morgen früh um 9 geht's los....

Liebe Grüße, Irene

Alles wird gut.... Das hoffe ich auch!
 
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