Lesen und schreiben

Bärbel

Moderator
ich bin eigentlich davon überzeugt das unsere Rett-Mädchen lesen können.:daum3
Meine Anne mag z.b. nicht mehr wirklich nur Bilder anschauen.
Lege ich ihr ein Prospekt von z.B. einem Versandhaus hin, sucht sie mit den Augen nach der Schrift und geht ganz klar dem Text nach.
Ich habe ihr ein Blatt Papier beschriftet mit zwei Worten und fragte sie "wo steht Anne". Die Kandidatin hatte 100 Punkte. Viele Tests folgten und ..... alle wurden mit Bravour bestanden.:daum3

So, jetzt muss ich mir was ausdenken wie sie ihr Können umsetzen kann. In der Schule nutzt sie ja ausschließlich den Mercury
Zu Hause überhaupt nicht :annienein

"weil Mama weis ja eh was ich will, warum anstrengen... ich bin doch net blöd!"
 
Zuletzt bearbeitet:
klasse

Das ist wirklich :daum3 und bestätigt mich wieder in meiner Forderung nach altergerechten Spielsachen, Büchern, Themen...
darüber habe ich erst am Montag mit Marlenes "Förderfrau" gesprochen, als wir Marlenes Förderplan besprochen haben. Sie war auch sehr erstaunt, dass ich mit Marlene Farbspiele mache und mit ihr Bücher "lese", in denen es um Zahlene und Zählen geht. :D


Weiter so ihr zwei :liebe_133 :146:

Liebe Grüße

Christiane
 
Lesen aber mit Methode...

Hallo Bärbel,

großartig, dass Anne sich selber für Schrift interessiert! Du solltest ihr entweder gezielt Wörter anbieten, die für Ihr lebensumfeld wichtig und von besonderer Bedeutung sind. Diese wird sie vermutlich ersteinmal wie jedes Kind / jeder erwachsene Lerner als Bild abspeichern und als Ganzes sich merken (Wortbild)

Es scheint aber durchaus der Fall zu sein, dass sie einen Begriff von sprachlichen Zeichen, Graphmen (also Buchstaben) entwickelt. Das sollte eben in der Schule auch so unterstützt werden, dass ihr Buchstaben angeboten werden, Silben, etc...

Die fehlende Lautsprache durch die neuromotorischen Probleme des Stimmapperates hindert die Mädchen zwar daran, eigene sprachliche Produktionen zu äußern, aber nicht daran einen Begriff von (Schrift-)sprache zu entwicklen...Rosie Crossley würde sagen..."Schrift ist doch überall...absurd zu glauben die Mädchen mit Rett würden nicht wie jedes andere Kind auch versuchen, eigene Annahmen dazu zu entwickeln..."

Ich biete meiner Schülerin auch oft Wörter und Buchstaben mit und ohne Bilder an...klappt ganz gut...
Wichtig ist immer die Altersgemäßheit. Ein Teenager greift eher zur Bravo und der Young Miss als zu Brigitte oder Bussi Bär ;-))

Lies mit ihr zusammen und regelmäßig Bücher...Du wirst sehen, sie wird immer mehr für sich entschlüsseln und nicht zuletzt vergessenrechtzeitig auch mal fragen zum Text zu stellen, auf die Anne antworten kann!

Ich hoffe, das klingt jetzt hier nicht zu "lehrerhaft", kann da halt nicht aus meiner Haut ;-)))

Viel Erfolg und halt mich mal auf dem Laufenden...wäre ein spannendes Thema für eine Promotion *lach:124:

LG, Henning

P.S.: Anne:respekt:
 
Hallo, wie einige von Euch vielleicht wissen, kann Sabrina mittels FC (gestützte Kommunikation) schreiben! Wieso sie lesen und schreiben kann, kann ich nur vermuten. Wir haben mit ihr immer viel gelesen, viel vorgelesen, oft monatelang die selben Bücher, so daß ich oft dachte, daß sie die Geschichten bestimmt auswendig kann. Das haben wir zwar nie ausprobiert, aber als sie in die Schule kam und die Lehrerin merkte, daß sie sehr interessiert an Bild-Karten war, hat sie einfach auch mal Wort-Karten ausprobiert. Da zeigte Sabrina z.B., daß sie Wochentage kennt und das Schriftbild erkennen kann, daß sie die Namen ihrer Mitschüler zuordnen kann u.ä. In der Arbeit mit einem Therapeuten hat sie sogar Lieder von Wortkarten gewählt.
Mittlerweile hat sie zwei externe Lehrerinnen, die mit ihr mittels FC schreiben. Ich habe selbst auch einen Kurs in FC gemacht, so daß sie mit drei Personen schreibt. Damit ist den vielen Kritikern, die es nicht glauben wollen oder können und Beeinflussung vermuten, hoffentlich der Wind aus den Segeln genommen, denn sie schreibt bei uns allen dreien. Da kommen tolle Sachen: sie hat sich zu Weihnachten "grüne Hosen" und "schicke Stiefel" gewünscht!! Die hat sie dann auch bekommen, ganz klar!!
Um soweit zu kommen, mußten viele Vorausssetzungen geschaffen werden, u.a. häufiges Lesen und Vorlesen. Bücher mit großen Buchstaben und wenig Text auf einer Seite waren der Anfang, auch die dazugehörigen Bilder waren übersichtlich, z.B. "Lena und Paul" von Anja Rieger. Dieses Buch (gibt noch weitere Geschichten davon) liebte sie heiß und innig. Die Geschichten waren nicht zu lang, damit die Konzentration ausreichte, aber dafür mehrmals am Tag.
Beispiele für Bücher:
"mein erstes KIKA-Bildlexikon"
aus Meyers Kinderbibliothek z.B. die Blume, der Delfin, der Löwe
"KinderWissen über Früchte", Favorit-Verlag.
Die Auswahl war nicht riesig, dafür wurde immer wieder regelmäßig mehrmals am Tag vorgelesen und das Buch dabei angeguckt.
Ich kann es mir anders nicht erklären, außer dem Hinweis von Henning, daß Sprache und Schrift ja überall im Leben sind, auch dadurch lernt man hinzu.
Viele Grüße
Petra.
 
Lesen

Moin moin,
das ist ja ein interessantes Thema. Ich hab immer ein wenig geglaubt ich spinne, wenn ich intuitiv gesagt habe: "Meine Paula kann lesen". Grundsätzlich sucht sie sich, wenn sie mit ihrem Papa einkaufen geht eine Mädchenzeitschrift aus. Hin und wieder auch die Bravo, doch meintens irgendeine Girl-Zeitung.
Seit eigiger Zeit, genauer gesagt, seitdem sie einen Kopschalter hat, den sie mehr annimmt, als den Step by Step, gebe ich ihr Texte drauf wie: bitte umblättern, he Mama, die Seite kann ich nun schon auswendig, hallo, hier steht nichts interessantes, würdest Du bitte umblättern etc. Und Paula ist dabei oft sehr in Seiten mit Text vertieft. Natürlich gefallen ihr die "Bildstorrys" mit Textblasen am besten. Doch manchmal hängt sie mit dem Kopf direkt über Text und ist ganz vertieft.....?????

Ich glaube ich muß mich mehr mit unterstützter Kommunikation befassen. Einen ersten Schritt habe ich getan und mir in Limburg auf der JHV eine umgebaute Maus mit zwei Tastern organisiert. Zu erwerben übrigens bei dem neuen Arbeitskreis "AKUK" der Rett Elternhilfe. Ein toller Haufen aktiver Eltern:respekt: Ein Danke hier noch einmal auf ofiziellem Weg. :dankeschö

liebe Grüße
:blume76: :blume76: :blume76:
Antje mit :engel_29: Paula
 
mal neugierig bin ... wie ist heute - ca. 1 jahr später euer Eindruck zum LESEN-können ...

ich möchte Isabella auch Möglichkeiten bieten, lesen zu lernen ... über Bilder und Symbole klappt das ja gut, aber ich frage mich immmer wie komme ich zu den Buchstaben und Worten??
 
Tisch-Set

Hallo, Romana,:124:
wir hatten lange Zeit auf Sabrinas Platz am Tisch als Tisch-Set eine große Schreibtischunterlage mit dem Alphabet: große Buchstaben mit passenden Bildern mit den gleichen Anfangsbuchstaben, so daß der Zusammenhang ohne Worte klar war. Solche Schreibtischunterlagen gibt es z.B. auch mit Farben (die Farbe ist abgebildet und als Wort und ein passendes Objekt dazu) oder mit geometrischen Formen oder auch mit Zahlen. Ich würde auf jeden Fall mal ein paar Wortkarten erstellen mit ihrem Namen, Mama, Papa, und ihre Lieblingsbeschäftigungen als Wort, evtl. zu Beginn mit dem passenden Bild dazu. Dann irgendwann neue Wortkarten ohne Bild anfertigen und ausprobieren, ob sie auch nach den Wortkarten auswählen kann.

Außerdem hatten wir ein Spiel von VTech, den Buchstaben-Apfel. Jede Taste ist mit einem Buchstaben belegt und "spricht" den Buchstaben. Das war ewig lang Sabrinas Lieblings-Spiel!:gitara:
Viel Spaß dabei!
 
hab gestern von der UK-Newsgrop von Yahoo (sehr empfehlenswert!!) ein interessantes Mail erhalten zum Thema Schriftsprachenerwerb unter erschwerten Bedingungen, finde es sehr interessant und lehrreich und möchte es Euch nicht vorenthalten:
Zitat-Anfang:
"Ich bin Lehrerin an einer Förderschule KM (körperliche und motorischeEntwicklung) und dort neben meinen unterrichtlichen Tätigkeiten(u.a.im Fach Sprache/Deutsch) auch als Beratungskollegin für den UK-Bereich
zuständig. Leider kann ich nicht mit eigenen Erfahrungen im Bereich des auditivenScanning dienen, aber ich kann grundsätzlich etwas zum Schriftspracherwerb (SSE) unter erschwerten Bedingungen (also z.B. mit
UK-Kindern) sagen.

Prinzipiell halte ich mich beim SSE mit UK-Kindern in der Regel an bestimmte Grundregeln in Bezug auf die Reihenfolge der einzuführenden Buchstaben/Laute. Dass es dabei wichtig ist, zu Lautieren (statt zu Buchstabieren), muss ich hier ja nicht extra erwähnen...

Ich beginnen eigentlich immer mit lang klingenden Konsonanten und deutlich unterscheidbaren Vokalen - oft nehme ich auch noch das kurz klingende P dazu, einfach weil es sich für Wörter wie Papa, Opa anbietet:
A, I, O, M, (P)
Die Laute/Buchstaben lasse ich zuerst anhand von Lautgedichten (kurze Verse, in denen der entsprechende Laut oft vorkommt) auditiv wirken (unterstützt durch Lautgebärden - bei visuell eingeschränkten Kindern
mit Handführung). Dann lernen wir die Buchstabenform kennen (in verschiedenen Varianten fühlen/nachfahren etc. - immer parallel mit dem Benennen und Gebärden des Lautes).

Mit diesen 5 ersten Lauten/Buchstaben arbeite ich z.B. mit der so genannten "Lesefamilie": Mama, Papa, Oma, Opa, Mimi (Katze), Momo (Junge), (schön sind dann auch die Wörter Pipi und Popo) Die Mitglieder der Lesefamilie können in Geschichten auftauchen, verschiedene Sachen machen, Beliebige Bilder malen, "im" oder "am" Haus/Auto/Bus/Garten/Zaun/Wasser etc. sein usw.
Die Kinder lassen die Lesefamilie viele verschiedene Dinge tun und schreiben dabei immer wieder die Namen, hören die Namen in Robotersprache (Silbensprach oder Einzellaute) und ordnen sie den Personen zu, lösen mit Momo zusammen Hausaufgaben (z.B. Anlaut-/Mittellaut-Endlaut-Aufgaben zu den entsprechenden Lauten oder - wenn visuell möglich - gleiche Buchstaben finden) etc.

Dann "erfinden" wir neue Silben/Wörter aus den wenigen gelernten Buchstaben: MIMO, POPI, MAPO... und lesen (Robotersprache - aus Einzellauten ein Wort "heraushören") bzw. schreiben diese (Mama diktiert z.B. Momo verschiedene Quatsch-Wörter, die er schreiben soll).
Dieser Schritt ist wichtig, um das Konzept "ich bestimme durch die Reihenfolge der Buchstaben den Klang eines Wortes" (Synthese) zu erwerben.

Wenn Kinder das Prinzip der Analyse (ich entschlüssele die Lautfolge eines Wortes, das ich im Kopf habe oder das mit vorgesprochen wird) und der Synthese (ich verbinde einzelne Laute zu einem Wort) verstanden haben, ist das Einführen neuer Buchstaben in der Regel kein Problem mehr.

Die nächsten Buchstaben/Laute wären dann z.B.
E, U, L, R, S, W, F, H, J, N (muss nicht in dieser Reihenfolge sein - wichtig ist immer, ähnlich klingende Laute voneinander zu trennen)

Das Prinzip der Buchstabeneinführung ist immer gleich.
Wichtig ist, dass man sehr lange bei lautgetreuen Silben/Wörtern bleibt, also bei Wörtern, die man genauso schreibt, wie man sie spricht. Es gibt im Internet Listen lautgetreuer Wörter und bei den verschiedenen Lernspielverlagen viele Materialien dazu.

Ich verwende zusätzlich oft einfache elektronische Hilfsmittel (z.B. Step-by-step), um Prinzipien des Wortauf- und -abbaus zu verdeutlichen. Ich spreche dann z.B. M - Ma - Mam - Mama - Mam - Ma -M (sehr langsam und deutlich artikuliert) auf den Step-by-step, so dass das Kind sich das Wort schrittweise vorsprechen und gleichzeitig "mitschreiben" kann. Das würden "sprechende" Kinder mit ihrer Lautsprache ja ähnlich tun...
Step-by-steps eignen sich auch hervorragend für Silbensynthese (Ba -na - ne - Banane), Lautsynthese (O - M - A - Oma) etc.
Ich hoffe, mit einigen Anstöße/Ideen beigetragen zu haben und wünsche
viel Erfolg beim Lesen/Schreiben lernen!

Eva L******k
(Förderschule KM Gelsenkirchen)" Zitat-ENDE

Ich denke, es ist viel. nicht alles umsetzbar mit unseren Mädels, aber da sind doch tolle Ideen dabei, oder?
 
Lesen/Schreiben - UK

Hallo Romana,
ich habe mir diesen Beitrag gestern auch gleich ausgedruckt:z01:


Mich würde interessieren, ob es auch schon Berichte etc. gibt, in denen die Vorerfahrungen, die sog. "phonologische Bewusstheit" unter UK-spezifischen Gesichtspunkten aufgearbeitet worden ist.

Über Infos dazu würde ich mich sehr freuen.

Liebe Grüße:wink:

Christiane
 
Hallo Romana,
ich habe mir diesen Beitrag gestern auch gleich ausgedruckt:z01:


Mich würde interessieren, ob es auch schon Berichte etc. gibt, in denen die Vorerfahrungen, die sog. "phonologische Bewusstheit" unter UK-spezifischen Gesichtspunkten aufgearbeitet worden ist.

Über Infos dazu würde ich mich sehr freuen.

Liebe Grüße:wink:

Christiane
magst mir das mal ein bissi näher erklären??
bei diesem Begriff blick ich nicht ganz durch :confused::D
 
Vorerfahrungen Lesen/Schreiben

Hallo Romana,
unter "phonologischer Bewusstheit" versteht man die Fähigkeit, seine Aufmerksamkeit von der Bedeutung einer Mitteilung auf die formale Struktur von Sprache lenken zu können.

Kleine Kinder, die das noch nicht können antworten auf die Frage: Welches Wort ist länger/größer: Ameise oder Bär: Bär ist länger/größer (weil sie an das Tier denken und nicht an das gesprochene Wort)

Küspert/Schnieder haben dazu ein Trainingsprogramm entwickelt (Würzburger Training): "Hören, lauschen,lernen".

Ich führe dieses Programm seit zwei Jahren mit den Vorschulkinder einer SVE in einem Förderzentrum mit dem Schwerpunkt Lernen und Sprache durch.

Die Kinder profitieren sehr davon und die Fitten können am Ende schon einfache Wörter richtig lesen und schreiben.

Das Programm beginnt mit Lauschspielen (wo ist der wecker versteckt, gleiche Wörter erkennen, aus einem text ein bestimmtes Wort erkennen - bei "Hund" laut bellen...)

Reimspielen (Quatschreime erfinden "ele-mele, Reime "Haus - Maus")

Übungen zur Satz - und Wortstruktur (Aus wievielen Wörtern besteht der Satz: Ich spiele. oder Mimi trinkt Milch. Oder aus wievielen Lauten besteht das Wort: Bus - Hut - Hose...)

und schließlich werden einzelne Laute erarbeitet und am Wortanfang - Wortende und dann Wortmitte gesucht (E - Esel/Pinsel/Dame..)


Und ich frage mich nun, ob es nicht sinnvoll ist, zunächst mit diesen Vorerfahrungen zu beginnen. Die Frage ist nur, wie man diese Übungen UK - speziefisch aufarbeiten könnte.

Vielleicht müsste man dazu bei G - und K - Schulen nachfragen oder eben auch den schulvorbereitenden Einrichtungen. Aber ich befürchte, dass im Vorschulbereich leider diese Dinge gar keine Rolle spielen, da ja schon das Wissen über UK kaum vorhandén ist und die meisten nicht - lautsprachlich - sprechenden eher basal gefördert werden, was das auch immer im Einzelfall bedeutet.

Vielleicht müssen wir da selbst ran? :confused::o

Ich hoffe ich konnte den Nebel etwas lichten:wink:

Viele liebe Grüße :146:

Christiane
 
hallo,

ich bin diejenige, die die "lesefamilie"-e-mail in der yahoo-group geschrieben hat, die du, Romana, hier ins forum gestellt hast.

mit dem thema "phonologische bewusstheit" habe ich mich auch schon sehr intensiv auseinander gesetzt - insbesondere auch mit umsetzungsmöglichkeiten für UK-personen.
die genannten übungen schalten wir immer dem eigentlichen SSE voraus, weil sie die kinder zur lautlichen analyse von sprache (wir nennen das "metasprachliche aspekte") hinführen und sie von der inhaltsebene lösen.
phonologische bewusstheit damit ist eine SEHR wichtige vorläuferfertigkeit für den SSE!

das prinzip ist immer dasselbe: wir müssen versuchen, das, was "sprechende" kinder lautsprachlich tun über entsprechende hilfsmittel für die UK-kinder nutzbar zu machen.

wenn es also ums reimen geht, dann müssen eben wieder step-by-step und co. ran und wir brauchen viele bilder, aus denen dann ausgewählt werden kann. ich mache das z.b. mithilfe von lustigen kindergedichten (wo ist mein schuh, fragt die .../unterm tisch, sagt der .../auf dem herd, wiehert das .../usw.), die gleichzeitig auch noch zum handeln (wenn's sein muss, dann eben auch geführt) auffordern.

ähnlich vorstellbar ist das ja auch mit silbenklatschen - ich spreche ein wort silbenweise vor, das UK-kind untermalt jede sprechsilbe mit einem "klatschen" vom step-by-step oder - umgekehrt - das kind spricht mit einem step-by-step silbenweise ein wort vor, anschließend muss der passende begriff aus verschiedenen symbolkarten heraus gesucht werden...

wortlängenvergleich ist "einfacher" umzusetzen: einfach zwei wörter vorsprechen (lassen) und entsprechende symbolkarten zu den begriffen "kürzer"/"länger" zuordnen lassen.

am schwierigsten finde ich die "erste" stufe - das identifizieren eines bestimmten wortes im redefluss (also: in einer geschichte über einen apfelbaum das wort "apfelbaum" heraus hören und jeweils reagieren). aber auch das geht prima mit einem step-by-step (oder, sofern nicht vorhanden, einem krach machenden gegenstand, der selbstständig genutzt werden kann). das kind soll also, während der text langsam und deutlich vorgelesen wird, immer bei dem wort "apfelbaum" krach machen.

an-/mittel- und endlautübungen gehen wieder gut mit entsprechenden bildern/symbolen.

eigentlich ist also (fast) alles machbar, wenn man bereit ist, viele viele viele bilder/symbole zu erstellen und diese netten kleinen sprechenden tasten einzusetzen, die sich leider an vielen schulen einsam im schrank langweilen ;-)

nein, im ernst: ein bisschen erfahrung und phansasie braucht man schon, und mit kindern, die sehr große ansteuerungsschwierigkeiten haben und/oder ihr verhalten nur schlecht regulieren können, ist das ganze natürlich nochmal deutlich erschwert.

aber ich finde immer, das man es auf jeden fall versuchen muss!

also auch hier: viel erfolg!!

viele grüße,

eva laubrock
(beratung für UK an der
förderschule KM in gelsenkirchen
 
hallo,

ich bin diejenige, die die "lesefamilie"-e-mail in der yahoo-group geschrieben hat, die du, Romana, hier ins forum gestellt hast.

UPS :Rotwerd:... na das ist ja klasse ... die expertin ist ja schon angemeldet hier bei uns im forum :124:... Klasse!!!!
Bist mir eh nicht böse?? Aber ich fand deinen Beitrag soooo klasse ... ich wollte das unbedingt auch an die Rett-Familie weitergeben ... deine Ideen sind einfach klasse ...

:124:- freue mich auf einen regen austausch hier - ich werde das mit den Lauten u. SIlben mit dem Step-by-step sicher für Isabella aufgreifen
 
@Christiane: Aha ... so ist das gemeint - der nebel lichtet sich :D ...

diese phonologischen Vorerfahrungen find ich auch sehr interessant ... mal sehen, wie das weiter ausgebrütet wird, das kann man sicher uk-tauglich machen ... aber Evas Ideen passen da ja gut dazu ...
 
naja - expertin würde ich mich nicht nennen, fühle mich aber natürlich "gebauchpinselt" ;-)...

ich bin vielmehr froh, auch mal etwas konstruktives beitragen und nicht immer nur von den tollen ideen im forum nutznießen zu können!

freue also mich ebenfalls auf den weiteren austausch - unterrichte nämlich gerade in der schule eine neu gegründete lerngruppe mit 6 UK-kindern (1. schuljahr, dabei u.a. ein angelman-knabe und ein rett-mädel - bislang leider alle noch nicht versorgt, aber das werde ich natürlich schnell nachholen...), die ich in insgesamt 10 wochenstunden fächerübergreifend sowohl auf den SSE als auch auf den umgang mit mengen/zahlen vorbereiten darf ;-)

da werde ich also gaaaaanz viel mit den diversen übungen zur phonologischen bewusstheit arbeiten, bevor wir uns dann tatsächlich an den eigentlichen "leselehrgang" wagen.
das wird spannend!!!

gruß,
eva

p.s.: ich habe mal in meinem schrank nach literatur zum thema gesucht, und bin fündig geworden:

ausgabe der zeitschrift "unterstützte kommunikation" (3/2001): "unterstützte kommunikation und lesen"

hallbauer, a. (2007): "bücher lesen und reime reimen - frühe literacy-erfahrungen für und mit UK kids" in: "lernen und lehren in der unterstützten kommunikation", hrsg. v. sachse et al. (2007), S. 147-161

artikel im handbuch UK: ezawa, b.: "lesen und schreiben lernen - neue wege der unterstützten kommunikation"
 
na dann passt das ja ...
... ich mach mich jetzt mal auf die suche nach deinen literaturtipps ...einige der genannten Werke besitze ich ja, glaub ich .... :D

wird wohl heute ein belesener abend ...ohne :computer_ :confused4:D
 
Liebe Eva,

herzlichen Dank für Deine Beiträge. Sie sind für uns sehr hilfreich und interessant, weil Marla gerade in die Schule gekommen ist. Sie ist in einer K- Klasse, die mit einer Regel- Grundschulklasse kooperiert. (Auch in der Kooperation) erfahrene Lehrer und UK- Fachfrau M. Just , sowie Schulbegleitung sorgen für eine gute Basis und Lernsituation. Schon nach den ersten Schultagen konnte Marla ihr erstes Wort per Tastendruck schreiben: Mo. Natürlich noch nicht in Bestzeit, aber wir üben ja noch....

In den nächsten Wochen werden wir einen ausführlichen Artikel hier in das Forum setzen und Euch auf dem Laufenden halten!

Liebe Grüße- Marc
 
hab ihr mal 2 tolle links für euch:
zum einen kann man sich hier Lautgebärden-Kärtchen gratis downloaden und ausdrucken - die gefallen mir ganz gut ...

und hier Anlautbilder - das klasse daran ist es ist immer der Großbuchstabe und Kleinbuchstabe mit dem gleichen Bild - die könnte man also ev. als Memory nutzen ...
 
interessante links

hallo,

hier vielleicht noch zwei interessante links im zusammenhang mit lesen/schreiben:

viele anlautbilder (ohne buchstaben - eignen sich dazu, wörter mit gleichen anlauten zu finden):
www.vskrems-lerchenfeld.ac.at/arbeitsmaterialien/anlautbilder/page_01.htm

viele materialien zum "anfangsunterricht" als download (anlautbilder, anlautübungen, druckschrift-fonts, nachspur-karten für buchstaben...)--> unter "anfangsunterricht" einfach mal durchstöbern:
http://www.grundschulmaterial-online.de/index.html


ein nettes "reales" übungsmaterial (im gegensatz zu den virtuellen materialien im netz) zum einstieg ist z.b.

"olli, der ohrendetektiv" (viele bunte bildkarten zum sofortigen einsatz: reimwörter erkennen, silben analysieren, anlaute hören...)

ansonsten gibt der markt natürlich UNMENGEN an materialien her, die man aber IMMER adaptieren muss (aber daran sind wir ja gewöhnt)...

viel erfolg weiterhin,
eva
 
hallo ihr lieben!

Unterstützte Kommunikation Ausgabe 1/2010 Themenschwerpunkt: UK & Literacy

wie passend ...

ich wart aber noch drauf ... die kommt hoffentlich bald mit der Post ...:D
 
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