Bettinamalzwei
Member
Hallo,
ich arbeite seit einem Jahr mit Luisa und Uk: Letztes Jahr um diese Zeit haben wir diverse Tasten, einen Step by Step, Power Link, All-turn-it spinner etc bekommen. So dass wir ab Luisas 5. Geburtstag mit dem Ursache-Wirkungs-Prinzip arbeiten konnten. Luisa hat sofort begriffen, worum es ging und hat alles immer sehr gezielt eingesetzt. Ab April 2005 habe ich dann angefangen mit laminierten Fotos zu arbeiten. Sie konnte sich nun mithilfe eines Kartenhalters aus Holz (Halbbogen ca. 50 cm lang) beim Essen aussuchen, was sie möchte und ich habe ihr mithilfe der Fotos gezeigt, wohin wir fahren oder wer demnächst zu Besuch kommen wird. Mit den Tasten bekamen wir auch eine CD mit Metacom-Symbolen. Sie wurden von Annette Kitzinger für Ihre Tochter kreiiert und wirklich gut, da sie sehr klar und gut erkennbar sind. Nachdem Luisa ein paar Wochen mit den Fotokarten gearbeitet hat, habe ich nach und nach die Fotos gegen Symbolkarten ausgetauscht. Sie hat immer sofort verstanden, wofür die Symbole stehen, so dass wir inzwischen nur noch mit den Symbolkarten arbeiten (mit Ausnahme der Fotos von Bekannten, Therapeuten, den Orten, die sie kennt etc.)
Seit August 2005 werden wir von einer Sprachtherapeutin begleitet, die sich auf UK spezialisiert hat. Mit Ihrer Hilfe habe ich dann den Super Talker endlich eingesetzt. Auf ihm wurden zwei Metacom-Symbole aufgelegt: „Stopp“ und „Weiter/Mehr“. Erst waren nur diese zwei Wörter unterlegt und der Supertalker beim Essen und beim Spielen eingesetzt. Luisa hat auch diesmal wieder sehr schnell begriffen, was es mit allem auf sich hat. Ich habe dann meinen Sohn die Sätze „ich möchte, daß es weitergeht“ und „Stopp, ich habe genug“ aufsprechen lassen. Es ist eben doch etwas anderes, wenn ein Kind mit Kinderstimme spricht und nicht mit Erwachsenenstimme….Bislang hatte Luisa ihren Durst dadurch deutlich machen können, dass sie einen leeren Becher links von ihr umgeworfen hat (eigentlich hat sie natürlich versucht, ihn zu ergreifen). Nun wollte ich, dass sie ihren Durst auch durch eine Stimme mitteilen kann (zumal man ja nicht immer im Raum ist oder ihr gerade mal den Rücken zuwendet). Ich habe dann noch einen Big Mac auf eigene Kosten angeschafft und ein Symbol für eine Tasse darauf geklebt. Vom ersten Augenblick an, hat Luisa nur noch diese Taste zum Trinkenfordern genutzt und dem Becher keinen Blick mehr gegönnt. Seitdem weiß ich, dass meine Tochter viel mehr trinken möchte, als sie je bekommen hat!!!!!! Sie setzt die Tasten (es stehen also ihr jetzt bei jeder Mahlzeit immer drei Tasten (Bigmac und Supertalker mit zwei Feldern) zur Verfügung, sehr sinnvoll und gezielt ein. Sie sagt sehr vernünftig, wann sie Durst hat und wann es ihr genug ist. Ich bin ganz begeistert und würde mal so rückwirkend sagen wollen, dass Luisa sehr genau weiß, worum es geht und was sie will. Es kommt nur darauf an, ihr die Möglichkeit zu geben, ihre Meinung zu sagen und sie dann natürlich auch ernst zu nehmen. „Nichtlaufkinder“ haben da den Vorteil, nicht so nervös zu sein. Gehört Marlene auch dazu? Bei all den Vorteilen des Supertalkers hat er leider den Nachteil, dass er sich nur relativ schwer auslösen lässt. Von 10 mal, die Luisa auf ein Feld packt, kommt die Stimme nur 2-3 mal. Dazu kommt, dass die Feldeinteilung kaum kleiner als 2 (max. 4) Felder gewählt werden kann. Die fehlende Feinmotorik verbietet einfach eine kleinere Einteilung. Dadurch ist die Aussagevielfalt natürlich auch sehr begrenzt. Dazu kommt, dass der Talker nur sehr begrenzt einsetzbar ist, es sei denn – alle die damit arbeiten – kennen sich sehr gut aus und variieren von sich aus die Symbole je nach Einsatzgebiet. Luisa geht in einen heilpädagogischen Waldorfkindergarten, der sich sehr schwer tut mit dem Einsatz von UK. Man ist – wie immer – sehr auf das Engagement der Betreuer angewiesen.
So, an diesem Punkt stehen wir zu Zeit. Mit dem Touchscreen eines neuen Talkers möchte ich Luisa mehr Erfolgserlebnisse in Bezug auf die Stimmansteuerung geben und den Talker auch ihre Ersatzstimme überall, wo sie ist und in jeder Situation sein lassen. Dann wird sie mit dem dynamischen Display nicht nur Stopp und Weiter sagen können, sondern unter vielen Oberbegriffen differenziert Details auswählen können. Wo sie noch hinkommen wird, weiß ich natürlich auch nicht. Nach den bisherigen Erfahrungen müsste ich sagen: alles ist möglich und Luisa nicht auf den Kopf gefallen. Ich habe auch schon von einem Rett-Mädchen gehört, dass über Wortkarten kommuniziert (für mich fast unvorstellbar!?). Unsere Verantwortung/Pflicht liegt wohl darin, Ihnen die Möglichkeit zu geben, sich weiterzuentwickeln. Was sie daraus dann machen, entscheiden sie selber.
Was die Auswahl des Talkers betrifft, da steh ich immer noch vor lauter Fragezeichen. Ich habe mir seit Anfang Dezember alle Talker, die in Frage kommen angesehen: Aladin (PUT), XL-Talker (PRD), Dynavox und E-Talk (Rehavista), Mercury und Personal Communicator (Rehamedia). Außer dem war ich bei einer Uk-Beratung im hiesigen Sprachambulatorium der Rehabilitationswissenschaften bei Herrn Seiler-Kesselheim und bei der Uk-Beratung in der Kb-Schule in Dortmund, wo Luisa voraussichtlich im August eingeschult wird. Der Aladin scheidet wegen seiner geringen Akku-Laufzeit aus; der XL-Talker ist zu unflexibel in der Feldgröße und zeigt auch nicht die ausgewählten Symbole in einer extra Leiste an. Zudem bin ich kein Freund von Min-Speak; bei den Dynavox Geräten hat mich die Gateway Strategie nicht überzeugt und der E-Talk hat keinen guten Ruf bzw. ist mit einem 12,1 Zoll Bildschirm zu schwer. Bleibt nur noch der Mercury von Rehamedia, der auch sehr flexibel in der Programmierung ist und von der Anwendung sowie der mitgelieferten Strategie meinen Vorstellung sehr nahe kommt. Den will ich mir jetzt noch mal mit der Sprachtherapeutin zusammen angucken. Erst letzte Woche habe ich von der Existenz des Tellus erfahren. Die Infos aus dem Internet hörten sich ganz interessant an. In unserem Gebiet wird er von Rehamedia vertrieben. Dortmund ist überall (UK-Beratungsstellen, Sprachtherapeuten) sehr auf PRD-Geräte fixiert und Frau Kitzingen hat für Ihre Tochter Meta eine extra-Version von Metacom-Symbolen für Small- und XL-talker herausgegeben. In der Schule arbeiten sie auch hauptsachlich mit PRD-Geräten und mit PSC-Symbolen. Luisa kann diese sicherlich auch später lernen, doch im Moment sind die Metacom-Symbole einfach zum Einstieg leichter für den Umgang mit Symbolen zu erlernen. Leider kann der XL-talker von PRD die ausgewählten Symbole nicht nochmal eytra in einer Symbolleiste aufführen. Diese Leiste brauche ich, um den Talker auch für die Aussagen von mir an Luisa nutzen zu können. Nun bin ich auf den Termin mit Rehamedia gespannt. Soweit ich in Erinnerung habe, kann der Mercury auch automatisch die richtige grammatikalische Form benutzen, wenn Luisa „ich“, „du“ oder „wir“ benutzt. Ich finde die richtige grammatikalische Form deshalb für wichtig, weil Luisa dann altersentsprechend „sprechen“ würde und ich vom Gefühl her sagen würde, man nimmt sie dann ernster.
So, daß war erst mal eine Menge von uns. Ich bin gespannt, was ich von Euch über eure Erfahrungen mit UK in Zukunft hören werde.
Viele Grüße von Bettina
ich arbeite seit einem Jahr mit Luisa und Uk: Letztes Jahr um diese Zeit haben wir diverse Tasten, einen Step by Step, Power Link, All-turn-it spinner etc bekommen. So dass wir ab Luisas 5. Geburtstag mit dem Ursache-Wirkungs-Prinzip arbeiten konnten. Luisa hat sofort begriffen, worum es ging und hat alles immer sehr gezielt eingesetzt. Ab April 2005 habe ich dann angefangen mit laminierten Fotos zu arbeiten. Sie konnte sich nun mithilfe eines Kartenhalters aus Holz (Halbbogen ca. 50 cm lang) beim Essen aussuchen, was sie möchte und ich habe ihr mithilfe der Fotos gezeigt, wohin wir fahren oder wer demnächst zu Besuch kommen wird. Mit den Tasten bekamen wir auch eine CD mit Metacom-Symbolen. Sie wurden von Annette Kitzinger für Ihre Tochter kreiiert und wirklich gut, da sie sehr klar und gut erkennbar sind. Nachdem Luisa ein paar Wochen mit den Fotokarten gearbeitet hat, habe ich nach und nach die Fotos gegen Symbolkarten ausgetauscht. Sie hat immer sofort verstanden, wofür die Symbole stehen, so dass wir inzwischen nur noch mit den Symbolkarten arbeiten (mit Ausnahme der Fotos von Bekannten, Therapeuten, den Orten, die sie kennt etc.)
Seit August 2005 werden wir von einer Sprachtherapeutin begleitet, die sich auf UK spezialisiert hat. Mit Ihrer Hilfe habe ich dann den Super Talker endlich eingesetzt. Auf ihm wurden zwei Metacom-Symbole aufgelegt: „Stopp“ und „Weiter/Mehr“. Erst waren nur diese zwei Wörter unterlegt und der Supertalker beim Essen und beim Spielen eingesetzt. Luisa hat auch diesmal wieder sehr schnell begriffen, was es mit allem auf sich hat. Ich habe dann meinen Sohn die Sätze „ich möchte, daß es weitergeht“ und „Stopp, ich habe genug“ aufsprechen lassen. Es ist eben doch etwas anderes, wenn ein Kind mit Kinderstimme spricht und nicht mit Erwachsenenstimme….Bislang hatte Luisa ihren Durst dadurch deutlich machen können, dass sie einen leeren Becher links von ihr umgeworfen hat (eigentlich hat sie natürlich versucht, ihn zu ergreifen). Nun wollte ich, dass sie ihren Durst auch durch eine Stimme mitteilen kann (zumal man ja nicht immer im Raum ist oder ihr gerade mal den Rücken zuwendet). Ich habe dann noch einen Big Mac auf eigene Kosten angeschafft und ein Symbol für eine Tasse darauf geklebt. Vom ersten Augenblick an, hat Luisa nur noch diese Taste zum Trinkenfordern genutzt und dem Becher keinen Blick mehr gegönnt. Seitdem weiß ich, dass meine Tochter viel mehr trinken möchte, als sie je bekommen hat!!!!!! Sie setzt die Tasten (es stehen also ihr jetzt bei jeder Mahlzeit immer drei Tasten (Bigmac und Supertalker mit zwei Feldern) zur Verfügung, sehr sinnvoll und gezielt ein. Sie sagt sehr vernünftig, wann sie Durst hat und wann es ihr genug ist. Ich bin ganz begeistert und würde mal so rückwirkend sagen wollen, dass Luisa sehr genau weiß, worum es geht und was sie will. Es kommt nur darauf an, ihr die Möglichkeit zu geben, ihre Meinung zu sagen und sie dann natürlich auch ernst zu nehmen. „Nichtlaufkinder“ haben da den Vorteil, nicht so nervös zu sein. Gehört Marlene auch dazu? Bei all den Vorteilen des Supertalkers hat er leider den Nachteil, dass er sich nur relativ schwer auslösen lässt. Von 10 mal, die Luisa auf ein Feld packt, kommt die Stimme nur 2-3 mal. Dazu kommt, dass die Feldeinteilung kaum kleiner als 2 (max. 4) Felder gewählt werden kann. Die fehlende Feinmotorik verbietet einfach eine kleinere Einteilung. Dadurch ist die Aussagevielfalt natürlich auch sehr begrenzt. Dazu kommt, dass der Talker nur sehr begrenzt einsetzbar ist, es sei denn – alle die damit arbeiten – kennen sich sehr gut aus und variieren von sich aus die Symbole je nach Einsatzgebiet. Luisa geht in einen heilpädagogischen Waldorfkindergarten, der sich sehr schwer tut mit dem Einsatz von UK. Man ist – wie immer – sehr auf das Engagement der Betreuer angewiesen.
So, an diesem Punkt stehen wir zu Zeit. Mit dem Touchscreen eines neuen Talkers möchte ich Luisa mehr Erfolgserlebnisse in Bezug auf die Stimmansteuerung geben und den Talker auch ihre Ersatzstimme überall, wo sie ist und in jeder Situation sein lassen. Dann wird sie mit dem dynamischen Display nicht nur Stopp und Weiter sagen können, sondern unter vielen Oberbegriffen differenziert Details auswählen können. Wo sie noch hinkommen wird, weiß ich natürlich auch nicht. Nach den bisherigen Erfahrungen müsste ich sagen: alles ist möglich und Luisa nicht auf den Kopf gefallen. Ich habe auch schon von einem Rett-Mädchen gehört, dass über Wortkarten kommuniziert (für mich fast unvorstellbar!?). Unsere Verantwortung/Pflicht liegt wohl darin, Ihnen die Möglichkeit zu geben, sich weiterzuentwickeln. Was sie daraus dann machen, entscheiden sie selber.
Was die Auswahl des Talkers betrifft, da steh ich immer noch vor lauter Fragezeichen. Ich habe mir seit Anfang Dezember alle Talker, die in Frage kommen angesehen: Aladin (PUT), XL-Talker (PRD), Dynavox und E-Talk (Rehavista), Mercury und Personal Communicator (Rehamedia). Außer dem war ich bei einer Uk-Beratung im hiesigen Sprachambulatorium der Rehabilitationswissenschaften bei Herrn Seiler-Kesselheim und bei der Uk-Beratung in der Kb-Schule in Dortmund, wo Luisa voraussichtlich im August eingeschult wird. Der Aladin scheidet wegen seiner geringen Akku-Laufzeit aus; der XL-Talker ist zu unflexibel in der Feldgröße und zeigt auch nicht die ausgewählten Symbole in einer extra Leiste an. Zudem bin ich kein Freund von Min-Speak; bei den Dynavox Geräten hat mich die Gateway Strategie nicht überzeugt und der E-Talk hat keinen guten Ruf bzw. ist mit einem 12,1 Zoll Bildschirm zu schwer. Bleibt nur noch der Mercury von Rehamedia, der auch sehr flexibel in der Programmierung ist und von der Anwendung sowie der mitgelieferten Strategie meinen Vorstellung sehr nahe kommt. Den will ich mir jetzt noch mal mit der Sprachtherapeutin zusammen angucken. Erst letzte Woche habe ich von der Existenz des Tellus erfahren. Die Infos aus dem Internet hörten sich ganz interessant an. In unserem Gebiet wird er von Rehamedia vertrieben. Dortmund ist überall (UK-Beratungsstellen, Sprachtherapeuten) sehr auf PRD-Geräte fixiert und Frau Kitzingen hat für Ihre Tochter Meta eine extra-Version von Metacom-Symbolen für Small- und XL-talker herausgegeben. In der Schule arbeiten sie auch hauptsachlich mit PRD-Geräten und mit PSC-Symbolen. Luisa kann diese sicherlich auch später lernen, doch im Moment sind die Metacom-Symbole einfach zum Einstieg leichter für den Umgang mit Symbolen zu erlernen. Leider kann der XL-talker von PRD die ausgewählten Symbole nicht nochmal eytra in einer Symbolleiste aufführen. Diese Leiste brauche ich, um den Talker auch für die Aussagen von mir an Luisa nutzen zu können. Nun bin ich auf den Termin mit Rehamedia gespannt. Soweit ich in Erinnerung habe, kann der Mercury auch automatisch die richtige grammatikalische Form benutzen, wenn Luisa „ich“, „du“ oder „wir“ benutzt. Ich finde die richtige grammatikalische Form deshalb für wichtig, weil Luisa dann altersentsprechend „sprechen“ würde und ich vom Gefühl her sagen würde, man nimmt sie dann ernster.
So, daß war erst mal eine Menge von uns. Ich bin gespannt, was ich von Euch über eure Erfahrungen mit UK in Zukunft hören werde.
Viele Grüße von Bettina