Online-Unterschriften-Aktion zur UN-Konvention

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Hallo zusammen,

bitte beteiligt Euch bei dieser Unterschriften-Aktion der Gesellschafter. Sobald die Konvention ratifiziert ist, haben Menschen mit Behinderung (bzw. deren Angehörige) wesentlich bessere Chancen, ihre Rechte auch durchzusetzen. Das fängt schon mit dem Recht auf eine gemeinsame Beschulung aller Kinder an...

Die Konvention zum Schutz und zur Förderung der Rechte behinderter Menschen ist am 13. Dezember 2006 von der Generalversammlung der Vereinten Nationen verabschiedet worden.
Das Vertragswerk, in dem die Rechte behinderter Menschen teilweise detailliert beschrieben werden, ist gemeinsam mit behinderten Menschen als „Experten in eigener Sache“ entwickelt worden. Leitlinie dieses in der Terminologie des internationalen Völkerrechts als Konvention bezeichneten Vertragstextes ist die Anerkennung von Menschen mit Behinderungen als vollwertige Bürger ihrer jeweiligen Gesellschaft.

Das Übereinkommen umfasst insgesamt fünfzig Artikel und enthält zum Teil sehr präzise Regelungen zum Schutz und zur Förderung der Rechte von Menschen mit Behinderungen.

Ab 30. März 2007 sind alle Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen aufgerufen, das internationale Übereinkommen zu unterzeichnen. Deutschland hat dies am 30. März 2007 getan. Insgesamt haben an diesem Tag 80 Staaten das Übereinkommen gezeichnet. Die Staaten verpflichten sich damit, das Ratifizierungsverfahren einzuleiten, im Falle Deutschlands heißt dies, die Zustimmung des deutschen Gesetzgebers einzuholen. Die Bundesregierung wird von den Verbänden der Behindertenhilfe und –selbsthilfe dazu aufgefordert, sich für eine zügige Ratifizierung noch in 2007 einzusetzen.

Im Rahmen des Gesellschafter-Projekts startete dazu am 5. Mai, dem Europäischen Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen, eine Unterschriftensammlung, mit der die Bundesregierung gedrängt werden soll, die UN-Konvention möglichst schnell zu ratifizieren. Die Unterschriftensammlung wird bis März 2008 fortgesetzt.

Man kann die UN-Konvention online unterzeichnen, und zwar hier: klick

Quelle: Die Gesellschafter
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo zusammen,

:146: zuerst möchte ich Euch - kurz vor Ende der Aktion - noch mal bitten, die Ratifizierung der UN-Konvention online zu unterstützen, und zwar hier: klick

Dann gibt es noch eine neue Aktion der Gesellschafter: Ich habe einen Traum

Wir suchen die Träume behinderter Menschen. Träume von einer anderen Welt, in der die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen am gesellschaftlichen Leben ohne Wenn und Aber möglich ist. Denn Zukunftsbilder, Visionen und Ideen sind notwendig, damit eine Veränderung stattfinden kann.

Erzählen Sie uns Ihre persönlichen und behindertenpolitischen Träume. Wir werden Ihre Träume im Rahmen des Europäischen Protesttages zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen am 5. Mai 2008 in überregionalen Zeitungen veröffentlichen. Bis Ende März 2008 können Sie Ihren Beitrag dazu leisten.
 
Fachtagung: Die UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen

Fachtagung am Mittwoch, 16. April 2008, 10:30 Uhr bis 17:15 Uhr in Berlin
Eine Veranstaltung des Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverbands
Organisation: Institut Mensch, Ethik und Wissenschaft (IMEW)

Im Dezember 2006 wurde die UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen verabschiedet. Damit wurde international ein Paradigmenwechsel in der Behindertenpolitik von einer Politik der Wohltätigkeit zu einer Politik der Menschenrechte eingeleitet. Die Forderungen nach einem selbstbestimmten Leben und nach voller gesellschaftlicher Partizipation für behinderte Menschen wurden als Menschenrechte festgeschrieben.

Nun steht der nächste Schritt, die Umsetzung der UN-Konvention in nationales Recht, an. Die Verbände werden dabei gefordert sein, zu vielen Detailfragen Stellung zu beziehen.

Der PARITÄTISCHE wird mit der Fachtagung zum einen über die Konvention, ihre Geschichte, ihren Inhalt und ihre Ziele informieren. Zum anderen wird in vier Fachforen die Möglichkeit gegeben, zusammen mit Experten über die Herausforderungen, die sich in den Feldern soziale Existenzsicherung, Arbeit, Wohnen und Bildung bei der anstehenden Umsetzung der Konvention stellen werden, zu diskutieren.


mehr Infos gibt es hier: Die UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen zwischen Alltag und Vision
 
Hallo Inge, :liebe_133

danke dir für diese Infos - die Forderungen sind so wichtig - und die Realität ist in vielen Bereichen soooooooooo weit davon entfernt.


Liebe Grüße:146:

Christiane
 
Berlin (kobinet) Morgen tritt weltweit die "UN-Konvention zur Förderung und zum Schutz der Rechte und Würde von Menschen mit Behinderungen" verbindlich inkraft. Voraussetzung dafür war die Ratifizierung durch 20 Staaten.

"Ein guter Tag für die Menschen- und Bürgerrechte, weltweit", freut sich der behinderte Bundestagsabgeordnete Ilja Seifert (Die Linke). Seifert bedauert jedoch, dass Deutschland leider nicht dabei ist. "Das liegt an zwar verdecktem, aber durchaus massivem Widerstand", stellt Seifert fest. Geführt werde der Kampf gegenwärtig vorwiegend über die deutsche Übersetzung der Konvention. Betroffenen- sowie Fachkreise warnen vor einer inhaltlichen Abschwächung, da die bisherige "offizielle" Fassung alles andere als befriedigend sei, denn der englische Begriff "inclusion" werde immer nur mit "Integration" statt "Inklusion" oder "independent living" nicht mit "selbstbestimmtes Leben" übersetzt. Seifert nennt das "renitente Missachtung".

"Die UN-Konvention bietet hervorragende Möglichkeiten, die Menschen- und Bürgerrechte für alle dadurch zu stärken, dass sie endlich auch von Menschen mit Behinderungen in vollem Umfang genutzt werden können", betont Seifert. Die Linke im Bundestag setze sich für eine korrekte Übersetzung und rasche Ratifizierung durch die Bundesrepublik Deutschland ein. "Da dann ein Umsetzungsprozess folgen muss, der dem Geist und den Buchstaben der Konvention entspricht, sind weitere, harte Auseinandersetzungen mit konservativ-fürsorglichen Kräften, die selbstbestimmte Teilhabe boykottieren wollen, vorprogrammiert", so Seifert. Selbstbestimmte Teilhabe müsse durch Barrierenbeseitigung und den Ausgleich behinderungsbedingter Nachteile ermöglicht werden. hjr

Quelle: kobinet
 
Lebenshilfe appelliert: Deutschland sollte schleunigst ratifizieren!
Am 3. Mai 2008 tritt die UN-Konvention zum Schutz der Rechte behinderter Menschen in Kraft

Vor fast genau einem Jahr hat eine Delegation der Bundesregierung im Plenarsaal der Vereinten Nationen in New York das „Internationale Übereinkommen zum Schutz der Rechte von Menschen mit Behinderungen“ unterzeichnet.
Damit hat sich Deutschland verpflichtet, das Übereinkommen zu ratifizieren und die einzelnen Rechte, die im Text der Konvention geregelt sind, in das deutsche Recht zu übertragen.

Die Wirksamkeit des Übereinkommens hängt davon ab, dass mindestens 20 Länder beim Generalsekretär der Vereinten Nationen eine Ratifikationsurkunde hinterlegen. Diese Zahl wurde am 3. April erreicht, als ein Regierungsvertreter des Staates Ecuador die Ratifikation anzeigte. Damit wird das Übereinkommen vier Wochen später, d. h. am 3. Mai 2008, völkerrechtlich wirksam.

„Ich bin hocherfreut, dass der deutsche Gesetzgeber jetzt auch formell aufgerufen ist, die UN-Konvention zum Schutz der Rechte von Menschen mit Behinderungen zu ratifizieren“, so Robert Antretter, Vorsitzender der Bundesvereinigung Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung.

„Ich rate dazu, den Ratifikationsprozess umgehend einzuleiten, denn nach dem 3. Mai 2008 beginnen die Verhandlungen darüber, wie das Internationale Komitee, das beauftragt ist, die Umsetzung des Übereinkommens weltweit zu überwachen, zusammengesetzt werden soll. Deutschland hat bei der Erarbeitung des Übereinkommens eine herausragende Rolle gespielt. Deshalb sollte die Chance ergriffen werden, einen behinderten Menschen aus Deutschland in das zunächst aus zwölf Personen bestehende Komitee zu entsenden. Dies wird nur gelingen, wenn die Bundesregierung so frühzeitig wie möglich auf den Berufungsprozess für das Komitee Einfluss nimmt. Dafür ist die Ratifikation durch Deutschland unumgänglich.“

Niemals zuvor hat es ein Völkerrechtsdokument gegeben, in dem die Rechte behinderter Menschen so zukunftsorientiert zusammengefasst worden sind! Leitlinie ist die Anerkennung von Menschen mit Behinderungen als vollwertige Bürger ihrer jeweiligen Gesellschaft.

Behinderte Menschen sind die zahlenmäßig größte Minderheit auf der Erde, denn 650 Millionen Menschen und damit etwa 10 % der Weltbevölkerung sind behindert. 80% aller behinderten Menschen leben in Entwicklungsländern. 90% der behinderten Kinder in diesen Ländern erhalten keinerlei Schulbildung!

Die Vereinten Nationen halten die Personengruppe behinderter Menschen deshalb für besonders schutzwürdig und haben ein Übereinkommen verabschiedet, das die Vertragsstaaten u. a. dazu verpflichtet,


* geeignete Maßnahmen zu treffen, damit Gebäude, Straßen, Transportmittel, Schulen, Wohnhäuser, medizinische Einrichtungen und Arbeitsstätten Menschen mit Behinderungen barrierefrei zugänglich sind,

* allen behinderten Menschen – auch Menschen mit geistiger Behinderung oder psychischer Erkrankung – die „gleiche Anerkennung vor Recht und Gesetz“ zu garantieren und jede Form der Entmündigung oder der fiktiven Festschreibung der Geschäftsunfähigkeit eines Menschen zu verbieten,

* allen behinderten Menschen – auch denen, die z. B. in psychiatrischen Großeinrichtungen untergebracht sind, – das Recht zuzusprechen, ihren Aufenthaltsort zu wählen und selbst zu entscheiden, wo und mit wem sie leben wollen,

* ein Schulsystem einzuführen, in dem sichergestellt ist, „dass insbesondere Kinder mit Behinderungen nicht vom unentgeltlichen und obligatorischen Grundschulunterricht oder von der Sekundarschulbildung ausgeschlossen werden.“

Quelle: Lebenshilfe
 
Hallo an alle,
hier

etwas zur Ratifizierung der Un-Konvention und andere behindertenpolitische Themen.

Liebe Grüsse
Rosmarie :blume76:
 
Wie schön ist doch das Forum!20 x gestöbert,20 x was Neues!


Danke Inge :dankeschö,
danke Rosmarie :dankeschö,
wieder einmal habe ich beim Durchstöbern des Forums, interessante Dinge entdeckt, die von euch reingestellt wurden!
Getragen von guter Laune konserviert mit einer Schorle und guter Musik, merke ich deutlich, auch wenn ich einsam in der Provinz sitze, gibt es viele Gleichgesinnte!:lg::lg::lg:
Der Artikel von Markus Kurth ist interessant und ich musste nicht einmal lange suchen, einfach nur im Forum stöbern.:z01:z01:z01:
 
Menschenrechtsinstitut empfiehlt zügige und vorbehaltlose Ratifikation der UN-Behindertenrechtskonvention durch Deutschland

Berlin. Das Deutsche Institut für Menschenrechte empfiehlt der Bundesregierung, die UN-Behindertenrechtskonvention zügig und frei von Vorbehalten zu ratifizieren. Anlass dafür ist der in den nächsten Tagen zu erwartende Beschluss des Bundeskabinetts, das für die Ratifikation erforderliche Gesetz in den Bundestag einzubringen.

Die Konvention stehe für einen Perspektivwechsel in der internationalen Behindertenpolitik hin zur Anerkennung von Menschen mit Behinderungen als Subjekte von Rechten, so Heiner Bielefeldt, Direktor des Deutschen Instituts für Menschenrechte. Ziel sei die volle Teilhabe in allen Bereichen einer "inklusiven Gesellschaft". Dieser Perspektivwechsel sei auch in Deutschland noch keineswegs vollzogen. "Die UN-Konvention versteht Menschenwürde als Anspruch auf assistierte Selbstbestimmung", erklärte Bielefeldt. Im Zentrum stehe auch der Diskriminierungsschutz, zum Beispiel in Gestalt von Barrierefreiheit.

"Die Umsetzung der Konvention muss als längerfristiger Prozess gesehen werden", erklärte Valentin Aichele, Wissenschaftlicher Referent am Institut. Dies gelte schon deshalb, weil davon ganz unterschiedliche Politikfelder auf Bundes- und Länderebene betroffen seien. Für den Umsetzungsprozess setze die Konvention verbindliche Impulse und lege rechtliche Maßstäbe fest. "Menschen mit Behinderungen müssen dabei eine aktive und entscheidende Rolle spielen", fügte Aichele hinzu.

Wichtig sei, die UN-Behindertenrechtskonvention frei von Vorbehalten zu ratifizieren, betonte Bielefeldt. Vorbehalte ließen sich mit dem hohen Stellenwert der Menschenrechte nur schwer in Einklang bringen. "Nachdem Deutschland als einer der ersten Staaten die Konvention unterzeichnet und sie bisher stets unterstützt hat, erwarten wir, dass die Ratifikation vorbehaltlos erfolgt", unterstrich Bielefeldt.

Die UN-Behindertenrechtskonvention ist am 3. Mai 2008 international in Kraft getreten. Bisher haben 130 Staaten, darunter Deutschland, die Konvention gezeichnet. Davon haben bereits 34 Staaten die Konvention ratifiziert.

Policy Paper "Die UN-Behindertenrechtskonvention und ihr Fakultativprotokoll. Ein Beitrag zur Ratifikationsdebatte"


Quelle: Deutsches Institut für Menschenrechte
 
Ratifikation der UN-Behindertenrechtskonvention

Hallo Inge,
die Ratifikation der UN-Behindertenrechtskonvention heißt doch, es muss als Gesetzesvorgabe dann umgesetzt werden?
Haben schon verschiedene "Behindertenintressensverbände" schon signalisiert, wie sie dann darauf reagieren wollen.
Hat das dann für uns eine Art Beobachtungstatus?

Schönen Sonntag noch!:hop::blume76::blume76::blume76::hop:
Ich hoffe ihr habt in der "Aschenberscher"-Gegend mehr Glück mit dem Wetter als mir!
 
„Übereinkommen der Vereinten Nationen über die Rechte von Menschen mit Behinderungen"

FAZ.net 8.12.08
Menschenrechte nachts und leise - aber die Behinderten sind aufgewacht

....
06. Dezember 2008, 20:38 Uhr Wir werden also aller Voraussicht nach von diesem Vertragswerk, das im Gegensatz zum deutschen Sozialhilferecht auch die stationäre Pflege im Heim von Menschen gegen deren Willen untersagt, in Zukunft mehr zu hören bekommen, als in dieser späten Nacht der Verabschiedung des entsprechenden Ratifizierungsgesetzes.
Danke für den Hinweis!:fif_2::dankeschö
Weist du wo bzw. wie man an den ratizifierten Wortlaut kommt?
Schön dieser Schlusssatz!:daum3:z01:
 
Ratifikation der UN-Behindertenrechtskonvention

Hallo Inge,
als erstes einen tollen und besinnlichen 3. Advent!
:blume76::hop::glas 08::kaffeetri
Ich würde gern diesen Artikel an zwei Vereine (Netzwerk)schicken, die sich u.a. mit der Unterbringung von Menschen mit Handikaps sorgen!
Welche Zusatzinfo wäre dazu noch günstig, wobei ich aber auch nicht weiß ob sie diese Info schon vorliegen haben.
 
Hallo Arno,
hallo zusammen,

hier ist die Version vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales. Ich denke, dass dies der ratifizierte Text ist: Übereinkommen über die Rechte von Menschen mit Behinderungen
Allerdings wurde an diesem Text schon seit langem Kritik geübt, weil er nicht korrekt aus dem Englischen übersetzt worden ist. Nachlesen kann man das unter anderem bei Kobinet

Hallo Inge,
leider wurden keine Änderungsvorschläge angenommen. Sowohl die Grüne als auch die Linke Fraktion im Bundestag haben Änderungen besonders im Bereich Bildung (das war wieder mal das Problem der Inklusion statt Integration), Selbsbestimmungsrecht und Barrierefreiheit beantragt. Die Anträge wurden ohne Debatte abgelehnt. Aber ich denke, die UN-Konvention öffnet eine gute Möglichkeit für mehr Teilhabe der Menschen mit Behinderung in Deutschland.

Liebe Grüsse
 
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