Schließung von Schulen und Förderstätten

Inge

Interessierter Benutzer
Hallo zusammen,
laut der Allgemeinverfügung des Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit und Pflege sind die Förderstätten bis zum 8. Juni geschlossen.
Nachdem das in meinem Umfeld bekannt wurde, melden sich immer mehr Mütter, die große Probleme mit ihren erwachsenen Töchtern und Söhnen haben. Das Verhalten der erwachsenen Kinder verändert sich negativ, die Gesundheit der behinderten Menschen und ihrer Angehörigen leidet massiv.

Wie sieht es bei Euch aus?
 
Unsere Tochter darf ab Montag wieder tageweise zur Schule ( Bergisch Gladbach-NRW)gehen. Es ist eine Erleichterung und hoffentlich wird ihre Stimmung wieder besser. Bleibt gesund
 
Annikas Tagesförderstätte plant, ab 2. Juni wieder zu starten. Falls zu viele Familien die Betreuung in Anspruch nehmen wollen, werden die Gruppen geteilt und wechselweise wöchentlich betreut.
Das Tafös-Personal hat während der ganzen Zeit regelmäßig jede Familie angerufen und gefragt, wie es den Menschen geht.
In unserer Tafös-WhatsApp-Gruppe war an den Äußerungen der Eltern auch deutlich zu erkennen, dass die Töchter und Söhne immer stärker unter der Isolation leiden.
 
In Maries Förderstätte starten sie am Montag mit einer Notbetreuung für 6 externe Besucher. Die weiteren externen Besucher und die Bewohner der Einrichtung dürfen noch nicht kommen. Allerdings ist Marie in der glücklichen Lage, dass in der Einrichtung das überzählige Förderstättenpersonal mitarbeitet. d.h. es wird durchaus Programm geboten für die jeweiligen Gruppen.
Viele Grüße
Isolde
 
So, heute haben wir den Stundenplan für unsere Tochter bekommen und uns platzt der Kragen . Sie darf bis zu den Sommerferien 4 Montage in der Zeit von 8-13.30 Uhr zur Schule gehen und noch zwei Freitage von 8-10.30 . Die Freitage wird sie nicht gehen, da die Zeit für sie einfach zu kurz ist. Dann ist sie gerade in der Schule angekommen,dann muss sie auch schon wieder nach Hause. Wir schauen uns das am Montag mal an und entscheiden dann ob wir das Spiel bis zu den Ferien mitmachen . Was uns aufregt ,alles darf komplett aufmachen,z.b. Hundeschulen, Fitness Clubs und natürlich darf die Bundesliga wieder spielen......aber an uns Familien mit den besonderen Kindern denkt keiner. Wir haben auch schon an die Schulministerin von NRW geschrieben. Wünschen euch und euren Familien starke Nerven und bleibt gesund
 
Da geb ich dir recht Sabine, hier sehen wir unseren Stellenwert in einer Gesellschaft, die seit 12 Jahren Inklusion schreibt. Leider nur auf dem Papier :sad49:

Wir haben auch einen Brief bekommen von der Förderstätte bzgl. Notprogramm. Es ist dermaßen kompliziert und mit Auflagen verbunden und muss im Einzelfall auch noch begründet werden. Die Formulierung lautet in etwa "der Schaden, denn das Kind zuhause erleiden würde wenn die Tagesbetreuung weiter aussetzt, muss nachweisbar größer sein als das Risiko, in die Förderstätte zu gehen". Jeder Einzelfall wird eingehend geprüft :ham:Und auf Abruf muss man parat stehen, beim kleinsten Nieser geht das Telefon und man muss sofort zum Abholen kommen....
Ich glaub da machen wir gar nicht mit.

Und keine Aussicht wann die Normalität wieder kommt? Und was wenn es sich nun jeden Winter bei jeder Grippe wiederholt? Und ob die Normalität so wie wir sie kannten überhaupt wieder kommt?

Und das schlimmste.... oh Wunder es läuft. Es läuft auch ohne teure Tagesbetreuung, ohne kostenintensive Kurzzeitpflege... die Eltern sind ja viel belastbarer als man dachte. Da wäre ja noch Einsparpotential. Muss nur der Falsche auf den falschen Gedanken kommen.
 
Passend dazu ein Artikel aus der Zeit:

[...] Was mich wirklich ärgert, ist die Ignoranz, ja vielleicht sogar das Desinteresse der Behörden gegenüber den Familien mit Kindern mit Behinderung. Ich habe das Gefühl, dass sich einfach niemand vorstellen kann, was die Schließung aller wichtigen Anlaufstellen für die Kinder und für uns Eltern bedeutet. Sonst hätten sie längst die Familien angerufen und unbürokratische Hilfe angeboten.

Quelle und kompletter Text: Zeit
 
Das "Netzwerk Inklusion Bayern" weist darauf hin, dass behinderte Kinder, die normalerweise in ihrer Schule einen Schulbegleiter zugesprochen bekommen haben, diesen Anspruch auch an Tagen haben, an denen die Schulen geschlossen sind und wegen der Corona-Krise auf Home-Schooling umstellen müssen.

Quelle und kompletter Text: Mainpost
 
Wir könnten auch unsere Einzelfall Helferin über das Kreissozialamt beantragen....da gibt es aber das Problem das Sie wegen der Kurzarbeit von unserem Rheinisch Bergischen Kreis, als gelernte Altenpflegerin, im Moment im Altenheim eingesetzt ist. Kurz gesagt , sie darf nicht zu uns nach Hause kommen und uns unterstützen. Jetzt soll jemand anderes gesucht werden, der unsere Franzi kennt. Wir warten mal ab......aber wir Eltern haben Ja starke Nerven.
 
Zurück
Oben