Trinkmenge verbessern oder Sonde

Ivygrettmami

Registrierter Benutzer
Hallo!

Ich brauche einen Rat und wer hat Trinkproblene auch ohne Sonde hinbekommen?

Meine Tochter wird nächsten Monate drei Jahre alt und vorher hat sie mehr getrunken.

Sie läuft viel und isst gerne. Essen klappt noch ganz normal.

Trotzdem schafft Sie es nicht ohne Babyflasche normal zu trinken.

Sie nimmt Nuk Sauger.

Ich habe Trinklernflaschen,Schnabeltasse usw probiert.

Trinktülle klappt nicht mehr. Harte Plastiksauger klappen nicht. Dann wird geschrien. Strohhalm nimmt Sie auch nicht bzw. versteht Sie nicht wie das geht.

Sie trinkt noch Kindernilch,Schorle und Tee. Wasser trinkt Sie wenig und ungern.

Es wird nie ganz ausgetrunken. Manchmal schafft Sie nur 300-350 ml pro Tag.
Selten 400 ml. Obwohl ich es andauernd anbiete. Das Trinken dauert auch sehr lange.

Normales Mittagessen und Obstgläschen mag Sie.

Wenn sich das nicht bessert,bekommt Sie in zwei Wochen eine PEG Sonde.

Gibt es irgendwelche Becher für behinderte Kinder oder eine andere Lösung?

Liebe Grüße

Yvonne
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,

unser erster Beitrag, obwohl ich schon lange als Zuschauer aktiv bin.
Unsere Tochter ist Jahrgang 2014 und hat eine eher schwere Ausprägung des Rett-Syndroms (Pflegegrad 5; etwas Tobii, kein laufen oder sitzen, aber meistens viel Freude, wenn Menschen es gut mit ihr meinen und im Schwimmbad usw.).
Naja, essen klappt ganz gut, trinken gar nicht bzw. geben wir ihr Wasser löffelweise und, zur o.g. Frage, einmal am Tag eine größere Menge Wasser mittels "Wasserbrei". Wir nehmen da einen 7-Korn Brei (mit Movicol) mit Wasser. Die professionellen Andickungspulver sind nur teuer und letztlich nur aus Stärke, kann man aber machen mit einem Saft o.ä.. Hier geht es primär um die Überwindung der Schluckschwierigkeiten, fraglich, ob dies auch das Problem ihrer Tochter ist.

Viele Grüße

Sebastian
 
hallo Yvonne,

wir haben das gleiche Problem und haben einen Weg gefunden, die Sonde bis jetzt noch zu vermeiden. Sofia ist 23 Jahre. Unsere Methode besteht darin eine Einwegspritze einzusetzen. Am besten bewährt sich dabei die Größe 10 ml. Damit kann ich alles ergänzen was Sofia freiwillig nicht trinkt.
Sofia schafft meistens nur 600 bis 800 ml selbst und dann fehlt oft ein ganzer Liter am Tag, der verteilt über den Tag per Spritze eingegeben wird. Am besten klappt es im Liegen mit hoch gelagertem Kopf. Die Spritze schräg ansetzen. Nicht gerade nach hinten in den Rachen zielen, denn das löst den Würgereflex aus. Schräg auf die Backe zielen und langsam eingeben. Ich kam auf diese Idee weil ich alle Medikamente ebenfalls in Wasser auflösen muss und daraus hat sich das etabliert. Das geht zügig und effektiv. Ohne diese Methode bräuchten wir schon längst eine Sonde.

Voraussetzung für diese Methode ist dass deine Tochter gut schlucken kann. Wenn sie das nicht bewältigt, also das Schlucken von eingeflößtem Wasser, dann muss man natürlich vorsichtig sein und sich heran tasten ob es so geht. Bei Schluckproblemen als solchen wäre diese Methode zu gefährlich.

Außerdem kannst du versuchen eine Quetschflasche mit Trinkstück einzusetzen. Z. B. die leeren Fresubinflaschen. Fresubin ist medizinische Trinknahrung und die sind da ganz ideal geeignet weiter verwendet zu werden, wenn sie leer sind. Die habe so ein ausklappbares Mundstück und man kann einfach durch quetschen der Flasche die Flüssigkeit in den Mund "schießen". Sanft natürlich :) Auch hier ist Schlucken können Voraussetzung.

lg Herta
 
Ich danke Euch für die Tipps.
Wir haben gestern auch endlich mal 500 ml geschafft und ich werde das mit der Spritze zusätzlich auch versuchen. Bei Medikamenten klappt es ja auch.

Hauptsache die Sonde können wir noch vermeiden. Ist ja immerhin ein Eingriff und hat bestimmt auch viele Nachteile.

Liebe Grüße

Yvonne
 
Hallo Yvonne,

wir haben die Sonde jetzt seit einigen Jahren (unsere Tochter ist jetzt 20) und ich muss sagen: wenn ich gewusst hätte, wie entspannt das Leben mit der Sonde ist, hätten wir es viel früher gemacht. Wir haben die Sonde, weil Marlene bei Halsschmerzen nicht mehr schluckt und so dann keine Flüssigkeit mehr aufnimmt und wir regelmäßig wg Dehydrierung im Krankenhaus waren.
Seit wir die Sonde haben, sind die Mahlzeiten viel entspannter. Marlene isst und trinkt eigentlich normal. Aber wenn sie keine Lust hat, gibt es halt zumindest die Medis über die Sonde. Beim Rest fragen wir sie. Manchmal will sie auch das Wasser über die Sonde (gerade, wenn es so heiß ist).
Seit der Sonde sind auch ihre Infekte wesentlich zurückgegangen bzw. nicht mehr so schlimm.

Klar ist es ein Eingriff ud die ersten Tage sind ätzend. Aber dann ist es echt super. Nachteile gibt es meines Erachtens keine, sondern nur Vorteile und das nicht nur für die Kleine, sondern für das ganze Familienleben.

Viele Grüße
Ulli
 
Hallo Ivonne,
Jette hat jetzt ebenfalls eine Sonde, nach dem sie mehrfach Clostridien hatte. Ich kann Ulli nur zustimmen. Das Leben mit einer Sonde ist sehr viel entspannter, insbesondere im Krankheitsfall.
Jette geht es dadurch auch viel besser. Der Stuhlgang ist viel weicher und ihre Haut sieht besser aus. Sie erhält von uns 1l Wasser am Tag über die Sonde. Zu den Mahlzeiten bekommt sie noch Flüssigkeit zum Trinken gereicht. Ansonsten ißt Jette ganz normal. Für den Notfall habe ich Sondenkost zu Hause, sodass Jette auch, wenn sie Krank ist, gut versorgt wird. Eine große Erleichterung!
Die Sonde ist auch leicht zu pflegen. Davor muss man keine Angst haben und sie scheint, Jette im Alltag auch nicht zu stören. Die OP selbst war unkompliziert und einfach.
Vor der Sonde haben wir Jette ihr Trinken mit einer Tupper-Trinkflasche in den Mund gespritzt. Dadurch hat sie i.d.R. 600 ml getrunken, an heißen Tagen auch mal mehr.
Ich kann Euch nur zu einer Sonde raten. Es wird Eurer Tochter damit wesentlich besser gehen und Euer Leben vereinfachen.
Ich wünsche Euch alles Gute!
Birthe Kuhz
 
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