Herzallerliebste Bärbel
Da lach ich natürlich nicht, verzieh höchstens selber das Gesicht. Aua.
Also - als Berufsunfall wirst das schlecht deklarieren können, weil nicht zweifelsfrei feststeht, ob das eine Vereinsangelegenheit war. Hattest Du eigentlich ein Schleudertrauma ... und wie schauts mit Sachschäden aus?
Wie kommst Du eigentlich darauf, dass ich schadenfroh bin? Du siehst mich hier völlig entsetzt ... hab ich da was nicht mitgekommen?
Wobei ich Dir als Trostpflästerle eine Allegra-Geschichte hab:
Mein Auto war bis vor kurzem auf Allegra zugelassen. Eines Tages flatterte ein Strafzettel an sie ins Haus wegen ca. 10 km/h zu schnell. 20 Euro. Der Haken an der Geschichte war, dass ich an diesem Tag brav zuhause war und nicht in besagtem Ort etwa 40 km von hier entfernt. Zeitgleich flatterte ein zweiter Strafzettel ins Haus, wieder gleichschnell zu viel und wieder 20 Euro, diesmal allerdings für ganzwoanders und auf einen Tag zuvor geblitzt - flankiert von einem Begleitschreiben, in dem man sich entschuldigte für den fälschlicherweise ersten ausgestellten Strafzettel. Der zweite Strafzettel war zeitlich und örtlich schon passender.
Ich legte beides beiseite und dachte: Schaust mal, ob sie es sich noch mal anders überlegen. Danach kam allerdings vorerst nichts mehr, drum dachte ich auch gar nicht mehr daran - bei solchen Geschichten funktioniert der Verdrängungsmechanismus ja hervorragend. Einige Wochen später kam dann ein Mahnbescheid, der sich auf den zweiten Strafzettel bezog - diesmal über 38,50 incl. Mahngebühren.
Ich rief da an.
Der vorläufig freundliche (hatte sich ziemlich schnell) Herr am anderen Ende reagierte äusserst ungehalten über meine Zweifel an der Richtigkeit des Strafzettels und meinte: wer arbeitet, macht auch Fehler - sie hätten halt die Bilder irgendwie vertauscht gehabt. Ich fragte ihn, ob er auch wirklich sicher sei, dass *ich* das gewesen sei. Der meinte, das wär doch auf dem Bild ganz klar zu sehen (der kennt mich doch gar nicht *grübel). Ich wies ihn auf das Geburtsdatum der Halterin hin (sie war damals 16). Er meinte: Ja, das passt schon. Ich fragte, wie das sein könne, dass sie mit 16 einen Führerschein habe. Darauf reagierte er schon deutlich genervter: Das wär bei schwerer Landwirtschaft in Ausnahmefällen möglich (Auto: Peugeot, Wohnsitz: Stadt). Ich bohrte weiter - ob die Fahrerin, die er da auf seinem Bild sieht, tatsächlich 16 sein könne. Mit inbrünstiger Überzeugung kam ein Ja. An der Stelle wurde mir irgendwie klar, dass das so nicht funktionieren kann und erlöste ihn von seinen Qualen, indem ich ihm verriet (ja, ich kann auch großzügig sein!), dass ich gefahren sei und ich wär aber schon 43. Er war immer noch sehr sehr sicher, dass Geburtsdatum der Halterin und die Fahrerin vom Alter her passend wären und meinte (stocknarret): Dann nennen Sie sich doch in Zukunft von und zu Sowieso, wenn Sie in Ihrem Alter noch so jung aussehen.
Dann erlaubte ich mir noch die Frage, was denn nun mit dem Strafzettel sei. Er verlangte meine Daten und wollte das ganze umschreiben. Auf meine Frage hin, was mich das dann kostet, entgegnete er: Na 38,50 natürlich.
Nun geht das ja nicht, dass man Strafzettelneulingen gleich einen Erststrafzettel all inclusive ausstellt ... er wird sich wohl informiert haben, ein paar Tage später flatterte wieder Post ins Haus über 20 Euro.
Grüßzli Judith