Was macht ihr während des Anfalles ...

RomanaM

Well-Known Member
... Reize setzen, um sie aus dem Anfall herauszuholen?
... ruhig bleiben und ihr gut zureden?

ich bin immer in der Zwickmühle, was ich tun soll, bei jedem Anfall werden doch Gehrinzellen zerstört, oder?
 
... Reize setzen, um sie aus dem Anfall herauszuholen?
... ruhig bleiben und ihr gut zureden??

Ansprechen (oder anderen (akustischen?) Reiz setzen),
Ruhe und Sicherheit geben,
evtl. stark körperliche Grenzen vermitteln (feste Umarmung), ruhig atmend beeinflussen und die Lage nicht verändern

... ich bin immer in der Zwickmühle, was ich tun soll, bei jedem Anfall werden doch Gehrinzellen zerstört, oder?

...........nur wenn er 15- 20 Minuten dauert...
 
Hallo, :wink:

Sabrina hat seit zehn Jahren Anfälle und machte in dieser Zeit aber trotzdem enorme Fortschritte.

Wenn sich ein Anfall ankündigt, versuche ich Sabrina abzulenken.
Klappt dies nicht, lagere ich sie seitlich, setze mich zu ihr und warte bis der Anfall vorbei ist.
Manchmal ist Sabrina nach einem Anfall ganz normal und fit, dann wieder schläft sie ihn sehr lange aus.
Diazepam o.ä. gebe ich in den seltesten Fällen. Nach so einer Gabe ist bei ihr der Tag gelaufen...

Unser Neurologe sagte einmal, die Anfälle sehen in der Regel bedrohlicher aus, als sie sind. Dieser Satz hat mir sehr geholfen, in diesen Situationen ruhig zu bleiben.
Wobei ich damit nicht sagen möchte, dass es nicht auch lebensbedrohliche Anfälle gibt.

Viele Grüße!
Ilona
 
Ruhig bleiben

Hallo Romana,

unsere Ronja ist jetzt 20 Jahre und seit 17-Jahren leben wir mit den Anfällen. Die längste Zeitspanne ohne Anfälle waren 7 Monate.

Wir halten es mit Ilona:
...dann setze mich zu ihr und warte bis der Anfall vorbei ist.
und mit dem Satz ihres Neurologen:
... die Anfälle sehen in der Regel bedrohlicher aus, als sie sind.
Es ist unsere Erfahrung, dass man ruhig bleiben muss. Der Anfall geht vorbei und das wichtigste ist:
für eine sichere Umgebung zu sorgen, so dass es keine Verletzungsgefahr gibt.
Ilonas Erfahrung können wir nur bestätigen:
Diazepam o.ä. gebe ich in den seltesten Fällen. Nach so einer Gabe ist bei ihr der Tag gelaufen...
Wir beobachten die Anfälle sehr genau, notieren uns:
  • Art des Anfalls
  • Dauer des Anfalls
  • Besonderheiten des Anfalls
Diese Aufzeichnungen "arbeiten" wir dann beim nächsten Besuch beim Neurologen anhand des Anfallskalenders ab.

Unsere Ronja hat verschiedene Arten der epileptischen Anfälle:
  • Grand-Mal-Anfälle - sie fällt um und krampft (max. 5 min. plus Nachschlafen)
  • Kleine Anfälle - sie verharrt im Tun und ist nicht ansprechbar ( max. 30-40-sec.)
  • Absencen - sie ist kurzzeitig "weggetreten" ( max. 20 sec.)
Wenn es ganz dumm kommt, dann "erwischt" Ronja einen "Kleinen" mitten auf der Treppe. Da heißt es dann Ronja schützen, damit sie nicht den Halt verliert...
Die "Großen" entwickeln sich z. Zt. meist morgens nach dem Aufwachen aus einem "Kleinen" heraus...aber dann liegt sie meist noch im Bett.

Wenn Du weitere Fragen hast, oder einen Rat benötigst: :computer_ oder :Phone:
 
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