Antibiotikum und Antiepileptikum

Judith

Erfahrener Benutzer
Grüße Euch,

so lernt man (unfreiwillig) dazu und das will ich euch weitergeben zur Info:

Wenn Allegra bislang Medikamente bekommen hatte, war meine Sorge dahingehend, dass diese sich negativ auf die Wirkung von Orfiril auswirken könnten - in dem Sinne, dass die Wirkung abgeschwächt wird. Andersherum zog ich nicht in Betracht, dass ein Medikament bei Orfiril quasi als Verstärker wirkt. Bis heute.

Sie braucht kurzfristig ein Antibiotikum. Ich fragte den Apotheker, ob das die Wirkung von Orfiril beeinträchtigen würde. Er schaute nach und meinte, dass das bei einer kurzzeitigen Therapie nicht zum Problem werden würde. Ab einer Dauer von 4 Wochen etwa müsse man sich aber schon Gedanken machen, ob man die Dosis von Orfiril verringert, weil: Das Antibiotikum hemmt den Abbau von Orfiril. Das wiederum bedeutet, dass sich der Wirkstoff anhäufelt. Ich drück das jetzt etwas laienhaft aus - hoffe aber, es ist dennoch verständlich.

Was ich sehr gut fand war, dass er sich die Mühe machte, die Dosierungen abzugleichen und mir daraufhin die entsprechende Auskunft gab.
 
Hallo Judith,

Christina bekommt als Antiepileptikim Lamictal. Wohl aus diesem Grunde wirkt Doxycilin (Antibiotikum) nicht mehr ausreichend. Mir konnte leider keiner sagen, woran das nun liegt :sad49:.
Liebe Grüsse
Rosmarie :blume76:
 
Hallo Ihr!
Vielleicht ist es ganz sinnvoll das dieses Thema von einem Mediziner oder Apotheker begleitet wird. Hier gibt es doch Fachleute, die bei "Risiken und Nebenwirkungen" eine Antwort wissen.
Ich sehe die Gefahr das dieses Thema sonst sehr schnell verwirrend wird und einzelne Thesen für uns unverständlich bleiben oder sogar werden. Es geht ja nunmal hier um Medikamente mit ihren ganzen Wechselwirkungen und Nebenwirkungen, welche man (wir Leien) leicht verwechseln und durcheinanderbringen kann.Wir sollten hier bei Fakten bleiben.
Ich hoffe ihr versteht meine Bitte richtig und vielleicht findet sich ja ein Mediziner o.ä. der dieses Thema (mit-)moderieren möchte.
Judith:blume76: , deine Info habe ich auch schon so gehört und sie scheint mir auch logisch. Ob die Feststellung von Rosmarie :blume76: so stimmt könnte ich annähernd natürlich nicht sagen ,interessieren würde mich eine richtige Antwort trotzdem.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Hille,

ich verstehs schon richtig und will da ja auch keine medizinischen Ratschläge geben. Ich wollt nur weitergeben, dass sich Medikamente in beiden Richtungen beeinflussen können. Abschwächend oder verstärkend. Es ist schon klar, dass das jedes mal im Einzelfall geklärt und berücksichtigt werden muss.

Ich schick mal Sabine ein :blume76: chen :z01:
 
Hallo,
ich denke, man muß dieses Thema einfach mal ansprechen.
Ob da nun unbedingt sofort ein Fachmann her muß, weiß ich nicht.
Aber vielleicht haben auch andere Eltern schon entsprechende Erfahrungen gemacht, und falls das so ist, sollte man sich natürlich schon auch an die Firmen, die diese Mediamente vertreiben, wenden.
Ich kann zunächst nur von meinem Erfahrungen sprechen. Bei Ch. hat das Doxiciclin immer geholfen, solange sie kein Lamictal bekam. Auch wurde vor der Verabreichung des Medikamentes der Erreger durch Blutuntersuchung festgestellt und daraufhin das Doxiciclin verschrieben. Es liegt also schon nahe, dass die beiden Medikamente nicht so recht zusammenpassen.

Liebe Grüsse
Rosmarie :blume76:
 
Hallo zusammen,

Hille hat mit ihren Bedenken natürlich Recht, aber gut ist, dass wir mal wieder mit der Nase darauf gestoßen werden, dass nicht alle Neben- und Wechselwirkungen im Beipackzettel stehen. Das Thema ist zum Abgleichen von Wechselwirkungen wirklich sehr interessant, denn man kann auch den Arzt dann ganz gezielt darauf ansprechen (manche Docs überlegen vor dem Ausstellen der Verordnung da gar nicht).
Was mich vor allem interessiert: wie wird das dann mit den Wechselwirkungen weitergegeben, bzw. wird das überhaupt weitergegeben?
 
Na ja, Inge,

im Grunde muss man bei jeder Verordnung eines Medikaments alle anderen Medikamente wegen Wechselwirkungen berücksichtigen - und vor allem in dem Moment auch dran denken. Und dann gezielt nachfragen. Getreu nach dem schwäbischen Grundsatz *ma muas schwätza mit de Leit*.

Der Arzt, bei dem mein Prinzesschen war, wusste zum Beispiel nix davon, dass sie ein Antiepilektikum nimmt - weil sie zum ersten Mal dort war nach Umzug und jetzt volljährig. Der Kinderarzt, bei dem sie früher war, war im Urlaub. Ich konnte sie nicht begleiten, weil ich ins Büro musste und die Betreuerin von ihr wusste nicht, dass man da dran denken muss - woher auch? Ein traumhaftes Zusammenspiel also :z01:

Bei mir selber merke ich, dass ich mit der Zeit auch ganz schön "betriebsblind" werde, wenn ich nicht immer wieder aufpasse und mir bewusst bleibe: Alles ist so normal im Unnormalen - ich werkel und schaffe, bekomme neue Informationen, verwerfe alte - und bin so im Geschehen drin, dass mir manchmal gar nimmer bewusst ist, dass ich gewisse Dinge auch weitergeben muss - an Ärzte, die Wohngruppe z.B.
 
Inge schrieb:
Hallo zusammen,

Hille hat mit ihren Bedenken natürlich Recht, aber gut ist, dass wir mal wieder mit der Nase darauf gestoßen werden, dass nicht alle Neben- und Wechselwirkungen im Beipackzettel stehen. Das Thema ist zum Abgleichen von Wechselwirkungen wirklich sehr interessant, denn man kann auch den Arzt dann ganz gezielt darauf ansprechen (manche Docs überlegen vor dem Ausstellen der Verordnung da gar nicht).
Was mich vor allem interessiert: wie wird das dann mit den Wechselwirkungen weitergegeben, bzw. wird das überhaupt weitergegeben?

Hallo,
muss mich erst einmal verbessern: Der Erreger wurde nicht durch Blutuntersuchung, sondern über einen Abstrich festgestellt.
Mir fällt speziell beim Lamictal-Beipackzettel auf, das sich die Hinweisliste auf Neben- und Wechselwirkungen ständig verlängern, man scheint da schon sehr vorsichtig zu sein.
Bei uns wollte oder hat die Apothekerin bei der Firma rückgefragt. Antwort habe ich nie bekommen, weiss aber nicht an wem das wohl lag. Und ich vergesse auch immer wieder mal nachzufragen.

Liebe Grüsse
Rosmarie :blume76:
 
Judith schrieb:
und bin so im Geschehen drin, dass mir manchmal gar nimmer bewusst ist, dass ich gewisse Dinge auch weitergeben muss - an Ärzte, die Wohngruppe z.B.

Jawollja - genau das meine ich. So kenne ich das von mir auch :rolleyes:
 
Hallo,
eine kurze stark vereinfachte Erklärung:
Die meisten Medikamente werden in der Leber verstoffwechselt. Dort gibt es verschiedene Bestandteile (Enzyme), die diese Medikamente weiter verarbeiten und abbauen. Nun gibt es Medikamente, die diese Enzyme in ihrer Arbeit beschleunigen, sog. Enzyminduktoren (z.B. die Antiepileptika Carbamazepin, Phenytoin,Oxcarbazepin), sie führen zu einer Abnahme der Plasmakonzentration und damit auch der Wirkung anderer Medikamente.
Dann gibt es noch sog. Enzyminhibitoren (z.B. Valproat, Felbamat), die den Abbau verzögern und den Plasmaspiegeln ansteigen lassen, was dann zu Überdosierungen führen kann.

Beispiele die häufig zu Interaktionen führen: die Kombination von Carbamazepin und Valproat .
Lamotrigin mit Carbamazepin oder Valproat

Antibiotika: z.b. Erythromycin kann den Carbamezepin Spiegel um das 2-3 fache ansteigen lassen!
Der Doxycyclinspiegel (nicht aber der anderer Tetrazykline) kann durch Carbamazepin halbiert werden
Lamiktal bewirkt nahezu keine Enzymveränderungen, ausgeschlossen werden kann es aber nicht, da ja nun auch jeder anders auf Medikamente reagiert, vielleicht dann lieber generell auf Doxycyclin verzichten.

Liebe Grüße
Sabine
 
Lamictal

Liebe Alle,
auch hier sie nochmals gesagt:

ich arbeite bei der Firma (GlaxoSmithKline), die Lamictal (das originalpräparat) vetreibt ....

also wenn ich eine Antwort organisieren kann, dann tue ich das gerne ... normalerweise sollte die Ärztin die Antwort auch bekommen !!

Müsste nur aufgrund der vielen Kommentare nochmals genau wissen, was ich fragen sollte.

Viele Grüße

Charlotte, Mamma von frecher Hex Carina
 
Hallo Charlotte, :124:

das ist ja toll, dass wir über Dich gleich Zugang zur Pharmaindustrie haben. :D

Mein Problem ist jetzt mit Lamictal nicht soooo groß. Meine Frage wäre nur, ob Fälle bekannt sind, bei denen Lamictal die Wirkung von Doxicylin vermindert.

Wie Sabine auch rät, bekommt Christina jetzt halt im Fall des Falles ein anderes Antibiotikum verschrieben.

Bin schon froh, dass Lamictal bei Christina sonst keine Probleme macht und Anfälle nur noch äußerst selten auftreten. :hop: :hop: :hop:

Liebe Grüsse
Rosmarie :blume76:
 
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