Liebe Inge,
dem Zähneknirschen könnt ihr, wie Herta das schon beschrieben hat, mit Botox entgegenwirken. Es ist auch wichtig, in der Richtung etwas zu unternehmen, da nicht *nur* die Zähne dabei kaputtgehen können. Das zieht sich über die ganze Nacken-, Schulter-, Rückenpartie weiter. Wenn Du über ein bisschen im Forum stöberst, findest Du bestimmt einiges, was dazu schon geschrieben wurde.
Grimassen, schlagen und beißen kenne ich in der Form nicht, wie Du das beschreibst. Meine Tochter hatte eine andere Form der Willensbekundung ausgewählt: Anfall, Atem anhalten bis sie ritzeblau unter den Nägeln wurde. Das waren immer Situationen, in denen sich etwas so zugespitzt hatte, dass sie sich nicht mehr wohlfühlte und auf die Art um Änderung der Gesamtsituation bat. Wie hätte sie es auch sonst tun können? Es wurde im Laufe der Jahre viel besser und beruhigte sich. Das liegt bestimmt auch daran, dass wir ihre Sprache und Ausdrucksweise mittlerweile besser und schneller verstehen und genau hinschauen, wenn solche Phasen auftreten, hinterfragen und reagieren. Was ihr immer gut tat und allen Beteiligten half: mit ihr reden, und zwar Auge in Auge, ihr erzählen und erklären, was gerade so passiert und ansteht. Ob das jetzt ein Arztbesuch ist, der Besuch bei der Tante etc. Was sie fuchsteufelswild macht ist, wenn in ihrer Anwesenheit über sie gesprochen wird. Da wird das Kätzchen zum ausgewachsenen Tiger - und zwar in Sekundenbruchteilen. Recht hat sie
Festhalten an den Händen, um sie zu fixieren, geht bei meiner Tochter überhaupt nicht. Das lässt sich zwar nicht immer vermeiden - beim Zahnarzt zum Beispiel. Oder beim Blut abnehmen. Ich sag ihr in solchen Fällen aber schon vorher, dass ich weiß, dass sie das zwar gar nicht leiden kann, es im Moment aber einfach anders nicht geht. Wesentlich angenehmer für sie ist, wenn sie in den Arm genommen, sachte umarmt wird und sozusagen von hinten Halt bekommt.
Sie will ernst genommen und nicht übergangen werden. Das hat sie uns von kleinauf deutlich gezeigt. Und ich finds klasse, dass sie das tut. Auch wenns eine zeitlang gedauert hat, bis das *wie* klar wurde. Frag lieber nicht, wie oft ich mich dabei hilflos gefühlt hatte. Und in den Situationen, in denen ich im Moment auch nicht weiter weiß, sage ich ihr das ebenfalls gradraus - und das reicht ihr offensichtlich in dem Augenblick schon. Wichtig ist ihr, dass sie ins Boot genommen wird. Mit paddeln wirds bei ihr eher schwierig, sie ist eher die, die vorne mit der Flüstertüte sitzt
.