UK - der Anfang

Liebe Leila
hier nocheinmal Deine Anfrage aus dem anderen Forum:
Hallo an alle Akuk -Mitglieder

Lea-Sophie ist zwei Jahre alt wir sind neu dabei und suchen nach Tips zur altersgerechten Förderung zur Kommunikation,da wir leider noch kein Termin
in der Frühförderung bekommen konnten(stehen seit Oktober auf der Warte Liste)
Lea ist sehr aufmerksam sie liebt Bücher und alles was sich bewegt (Bälle ;Kreisel ,Autos , Kugelbahn)
Wenn man ihr zwei Dinge zeigt und sie dann fragt was sie denn gerne möchte kann sie darauf deuten(berrührung mit der Hand oder Tippen,patschen manchmal schaut sie auch einfach auf den Gegenstand)
Das bauen wir in ihren Alltag mit ein ,uns würde interessieren ob es noch etwas gibt das wir gut miteinbauen können ohne sie damit zu überfordern?!
Für Eure Anregungen sagen wir schon mal danke LG

Und hier nun meine Antwort:
Kommunikation ist zunächst mal therapieunabhängig. Es kommt nur darauf an, dass Du Wege findest um herauszubekommen, was Deine Tochter sagen will. Wenn sie ganz eindeutige Zeichen mit der Hand geben kann, ist das sehr vorteilhaft. Vielleicht kann sie ja auch das eine oder andere aussprechen, oder ihr findet heraus, wie sie "ja" oder "nein" sagt. Es ist auf jeden Fall wichtig, dass ihr viel miteinander sprecht, damit Lea-Sophie auch dann den Wortschatz aufnimmt, wenn sie selbst ihn nicht verbal nutzen kann.

Wichtig ist auch dass Lea-Sophie lernt, dass sie selbst etwas bewirken kann. Dazu gehört die Auswahl, die Du so schön beschreibst und die nicht beim Spielzeug bleiben sollte, sondern z.B. auch die Essensauswahl einschließen kann oder das Freizeitgeschehen. Nach und nach kannst Du das eine oder andere Spielzeug mal durch ein Foto oder Symbol ersetzen, denn viele Mädchen verständigen sich später mit Hilfe eines Sprachcomputers mit Symbolseiten.

Besonders wichtig ist auch viel vorzulesen, Bilderbücher und Fotoalben anzuschauen und darüber zu erzählen, was Du siehst. Kinder schauen sich bestimmte Bücher ganz oft an. Da unsere Mädchen diesen Wunsch nicht äußern können, müssen wir daran denken und Lieblingsbücher immer wieder vorlesen. Dadurch festigt sich das Verständnis von Bild und Wort und genau darauf sind unsere Mädchen angewiesen, wenn sie sich mit dem Sprachcomputer verständigen lernen.

Denkt bitte auch daran einen Sprachcomputer schon möglichst früh einzusetzen. Die Erfahrung zeigt, dass schon 3-jährige Mädchen den Computer nutzen können und dass es ihnen viel leichter fällt, denn für sie ist es die gelernte Sprache. Vielleicht gibt es eine Beratungsstelle in Eurer Nähe?

Da Lea-Sophie die Hand zum Auswählen benutzen kann ist es auch jetzt schon sinnvoll Spielsachen mit Tastern zu versehen, damit sie lernt, dass sie etwas bewirken kann. Du findest viele Beispiele hier im Forum und auch auf der Seite AKUK-Online.de. Der AKUK bietet auch Treffen und Workshops an, bei denen Du Materialien anschauen kannst und ins Gespräch kommen kannst.

Der Platz um auf alles einzugehen reicht hier nicht aus, deshalb möchte ich Dir mein Buch "Nicht ohne Sprache" empfehlen, dass Du bei der Elternhilfe bei Bärbel und Monika oder bei mir bestellen kannst. Ganz neu herausgekommen ist auch das Buch "Augenblicke", dass Du über die "Rett-Elternhilfe Hamburg Schleswig-Holstein" http://www.rett-syndrom-elternhilfe.de/ beziehen kannst.

Das Wichtigste ist: Mit viel Spaß Wege zu finden, um Euch zu verständigen und immer offen zu sein, für Eure ganz spezielle Kommunikation.

Viele Grüße sendet Euch
 
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