Vielfalt Kommunikation

Hallo Zusammen (erneuter Versuch weil der erste in der Bücherliste gelandet ist)

Bin aus den Umzugskisten fast wieder aufgetaucht...

Schreibe nun einen Artikel über Kommunikation bei Rett-S. für das "Handbuch Kommunikation" und brauche Eure Hilfe - ich will ja nicht nur immer meine ganz persönliche Sicht der Situation verbreiten:

Wie ist denn so der aktuelle Stand aus Elternsicht (Schließlich hat die Elternhilfe 2004 dazu heftig viel Fortbildung für Fachleute angeboten)?

Bleibt immer noch alles an uns Eltern hängen?

Und wenn ja - was habt Ihr draus gemacht?
Interessant sind auch Beiträge oder 1-2 Sätze über die sonst gewachsene Kommunikation mit unseren Mädels.

Vielleicht haben sich zu den wenigen PädagogInnen und TherapeutInnen noch mehr gefunden? Hat sich in Kiga, Schule, Wohnheim etwas mehr entwickelt?

Womit wird gearbeitet und wie (Objekte, Gebärden, Symboltafeln, Blicktafeln, Taster, Computer, gestützte/ geführte Kommunikation)?

Freue mich über viele Antworten.

(Wie immer drängelt mal wieder die Zeit: was bis zum Freitag bei mir ankommt findet ggf. noch Berücksichtigung. was danach ankommt ist genauso spannend und erwünscht!!) Wenn zu schüchtern für dies Forum gehts auch unter www.Info@NichtOhneSprache.de

Dicken Dank im Voraus

von Eurer Angelika
 
Wie ist denn so der aktuelle Stand aus Elternsicht (Schließlich hat die Elternhilfe 2004 dazu heftig viel Fortbildung für Fachleute angeboten)?
Hallo Angelika, :D
seit es die Fortbildungsveranstaltungen der Elternhilfe gibt, merke ich schon, dass immer mehr TherapeutInnen und PädagogInnen Infomaterial anfordern.
Bleibt immer noch alles an uns Eltern hängen?
Den Anschub musste ich schon geben. Motiviert hat erst die Therapeutenfortbildung, auf der Annes Lehrerin und Therapeutin im vergangenen Jahr waren. Seit dem habe ich das Gefühl, dass schon sehr viel mehr Interesse in Bezug auf Kommunikation besteht. Sie sehen Anne jetzt mit ganz anderen Augen und geben sich ganz viel Mühe mit Anne zu kommunizieren.
Und wenn ja - was habt Ihr draus gemacht?
Anne hat seit ein paar Tagen den Mercury. Bei der Begründung mit der Bitte um Kostenübernahme, spielte der Bericht der Schule eine sehr große Rolle. In diesem Bericht wurde ganz klar, dass Anne mit dem Mercury kommunizieren kann und deshalb unbedingt erforderlich ist, auch das die Schule voll dahinter steht und sie dort entsprechend gefördert wird.
Die Ergotherapeutin und die Lehrerin waren bei der Einführung des Gerätes bei und zu Hause. Wir haben sehr viel darüber diskutiert, wie man die Symbole anordnet, welche Größe sie haben sollten und welche Reihenfolge. Die beiden waren mit allen Sinnen dabei und sind fest davon überzeugt, dass Anne bald damit kommunizieren kann. Die Schule steht jedenfalls voll dahinter und wird Anne entsprechend therapieren.
Womit wird gearbeitet und wie (Objekte, Gebärden, Symboltafeln, Blicktafeln, Taster, Computer, gestützte/ geführte Kommunikation)?
Zur Anbahnung haben wir verschiedene Objekte zum auswählen zur Verfügung gestellt dann mit dem BIGMack und Symbolkarten, jetzt mit dem Mercury.
 

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Hallo Angelika,
da Marlene erst im Sep. in den Kiga kommt kann ich dir nur von meinen Erfahrungen zu Hause und den Therapeuten erzählen. Auf die Idee, UK einzusetzten hat mich dein Buch, die Elternhilfe (Infometarial), das Sonderheft von Isaac und schließlich besonders Herr Hornicek von Elekok gebracht. Eine "Anleitung" habe ich nicht gefunden - geht ja auch nicht, da jedes Kind individuell ist...

Wie ich vorgegengen bin, und wo Marlene jetzt steht kannst du in der Rettland 15 nachlesen. Wenn du möchtest, schicke ich dir den Artikel gerne zu.

Für mich ist das Thema UK ein ganz wichtiger Schwerpunkt, wobei ich vor allem den spielerischen Aspekt sehr wichtig finde.

Im Kiga sind die Erzieherinnen für diese Thema offen, haben aber keine spezielle Ausbildung - ich hoffe ich kann sie für das Therapeutentreffen interessieren.

In der Frühförderstelle hatte meine( äh Lenes) erste Betreuerin Erfahrung mit UK, weil sie selbst einen Sohn mit einer Beeinträchtigung hat. Sonst hat das Personal dort wohl auch keine besonderen Erfahrungen. Es erstaunt mich immer wieder, wie wenig über UK bekannt ist (fast genau so wenig wie über Rett :o )

Viele Grüße

Christiane
 
Hallo Bärbel :D
(Keine Ahnung wie man hier richtig zitiert - sorry)

Zitat
"seit es die Fortbildungsveranstaltungen der Elternhilfe gibt, merke ich schon, dass immer mehr TherapeutInnen und PädagogInnen Infomaterial anfordern."

die Fortbildungenm auf denen ich war, waren jedenfalls interessant. Ich habe viele interessante Gespräche geführt, überall ist die Offenheit vorhanden, aber es ist eben auch nicht so einfach...


Zitat
"... Sie sehen Anne jetzt mit ganz anderen Augen und geben sich ganz viel Mühe mit Anne zu kommunizieren."

ich glaube das ist das Wichtigste an der ganzen Sache: der andere Blick auf unsere Mädchen, wenn man erkennt, dass sie was zu sagen haben.

Zitat
"Die Ergotherapeutin und die Lehrerin waren bei der Einführung des Gerätes bei und zu Hause. Wir haben sehr viel darüber diskutiert, wie man die Symbole anordnet, welche Größe sie haben sollten und welche Reihenfolge. Die beiden waren mit allen Sinnen dabei und sind fest davon überzeugt, dass Anne bald damit kommunizieren kann. Die Schule steht jedenfalls voll dahinter und wird Anne entsprechend therapieren."

Für welche Symbole / Aussagen habt Ihr Euch denn für den Anfang entschieden - und warum?
Ich freu mich so :D :D:D dass das so gut läuft. Dass Anne das kann hat sie ja schon hier in Minden ziemlich deutlich gezeigt!

Lieben Gruß von Angelika
 
Angelika Koch-Buchtmann schrieb:
Für welche Symbole / Aussagen habt Ihr Euch denn für den Anfang entschieden - und warum?
Ich freu mich so :D :D:D dass das so gut läuft. Dass Anne das kann hat sie ja schon hier in Minden ziemlich deutlich gezeigt!

Lieben Gruß von Angelika

Hallo Angelika :wink:

Auf der Startseite haben wir die Symbole:
Bedürfnisse, Pflege, Anne und Spielen eingerichtet.

Die Bedürfnisse haben das Unterverzeichnis: Ich habe HUNGER, ich habe DURST und ich bin MÜDE eingerichtet.

Das Unterverzeichnis Pflege besteht aus: waschen, Haare kämmen, eincremen, duschen und Zähneputzen.
Jedesmal wenn wir eines der Dinge vorhaben, drücke ich mit Anne zusammen die entsprechende Taste.

Das Unterverzeichnis Anne hat die Tasten: Ich möchte schmusen, geh weg und Schule. Die Schule haben wir zusammen mit Annes Lehrerin und Ergotherapeutin noch einmal mit: meine Klassenkameraden und meine Lehrer unterlegt, dort sind Fotos von den Personen mit Namen hinterlegt. Die Fotos der Klassenkameraden fehlen noch, die werden in der Schule demnächst gemacht.

Das Unterverzeichnis Spielen: Hat die Tasten, ich möchte Mensch ärgere dich nicht spielen, ich möchte Musik hören und ich möchte Fernseh gugge :D .

Wir habe diese Tasten erstmal genommen, weil es glaube ich das wichtigste enthält. Ich möchte Anne erst mal nicht überfordern, ausbauen können wir immer noch.
Heute abend kommt Tom, ein Student der Ergotherapie. Tom ist sehr an Anne und UK interessiert ist.

Auf Ideen deinerseits würde ich mich sehr freuen :hop:
 
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und hier mal ein paar Fotos von den Seiten :z01:
 

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Liebe Angelika, :engel_29:
Christina wird seit ca. 6 Jahren in der Schule (zeitweise war es auch Hausunterricht) in Sachen Kommunikation gut gefördert. :respekt: Elektronische Mittel werden nicht verwendet :nono_2: . Sie arbeitet gestützt, das klappt gut bei Fragen, die sie mit "Ja" oder "Nein" beantworten kann, sie buchstabiert auf diese Weise, sie kann dadurch auch Symbole zuordnen und sie kann auch auf schriftlich gestellte Fragen mit mehreren angebotenen Antworten, die richtige Antwort geben. Rechnen funktioniert mit Tippen auf eine Zahlentafel. :Oberlehr:
So kann sie auch im Unterricht mitmachen und ich habe den Eindruck, dass sie das selbst richtig toll findet :hop: . Auf jeden Fall fühlt sie sich wohler, als die ersten vier Jahre ihrer Schulzeit, in der sie in dieser Richtung nicht gefördert wurde. :motz1:

Das hört sich jetzt recht gut an, aber natürlich hat sie Probleme, bei der Bewältigung der Aufgaben ihre ausfahrenden Bewegungen in den Griff zu bekommen :Schmoll: und sie landet bei den Antworten auch öfter mal "knapp daneben"
(ist auch vorbei :D ) - wenn man sie gut kennt, weiss man aber, was sie eigentlich wollte.
Soviel mir bekannt ist, wurde gestützte/unterstützte Kommunikation durch einen engagierten Lehrer, der auch mit autistischen Kindern arbeitete, an die Schule gebracht :engel_29: .
Zu Hause kommuniziert Christina auf diese Weise aber nicht so oft. Wir schreiben ihr zwar auch öfter mal Zettel, auf die sie dann antwortet, aber in der Regel ist es so, dass sie auf die von klein an bekannten "Verständigungsmittel" (Körpersprache) zurückgreift :daum3 . Das geht natürlich um vieles leichter, wenn man noch laufen kann.
Viele Dinge, wie lesen und rechnen, hat sie sich sicher von ihren Geschwistern abgeschaut, sie war auch immer sehr interessiert an deren Hausaufgaben und die haben ihr auch immer erklärt :knuddel: .
Das Therapeutentreffen in Ingolstadt war eine neue Anregung für Christinas Lehrkräfte. Es hat sicher wieder mehr Sicherheit im Umgang mit Christina gebracht. :super:
Von einer Rettmama weiss ich, dass ihre Tochter in der Schule auch in Richtung gestützte Kommunikation gefördert wurde :super: . Sie kann das Erlernte auch gut in den Alltag (zumindest bei der Mama) einbringen. Sie bedauert allerdings, dass in der Tagesförderstätte, die die Tochter jetzt besucht, diesbezüglich nichts mehr gemacht wird :sad49: .
Ein :engel_18: kommuniziert hier in Bayern mit einem Headpointer. Das scheint gut zu klappen und eine Förderung erfolgt auch über die Schule :engel_29: .

Liebe Grüsse
Rosmarie :124:
 
Hallo Christiane

Vielen Dank für Deinen Artikel. Ich wünsche allen Mädchen mit Rett-S. soviel Engagement, egal ob von den Eltern oder von TherapeutenInnen oder SonderpädagogInnen - am besten von allen zusammen. :D
Dein Artikel zeigt wirklich einen Weg für den Anfang auf - und was ist wichtiger als der Anfang?

Ich halte es für sinnvoll Deinen Artikel auch hier ins Forum einzustellen, so könnte vielleicht ein direkter Austausch entstehen. (Sicherlich hast Du auch schon einige Rückmeldungen bekommen.)

Mich interessiert noch, in welchem Zeitraum alle diese Dinge bei Euch entstanden sind. Aus dem Artikel heraus hab ich den Eindruck als hätte Marlene Euch mit ihrer schnellen Auffassung und Umsetzung überrascht. Stimmt das oder hattest Du das Gefühl, es gehört schon ein längerer Lernprozeß dazu?
Und wie wird es jetzt weitergehen?

Lieben Gruß
sendet Dir Angelika,
(mit 'ner kleinen "gerührten" Träne nach dem Lesen Deines Artikels.)
 
Habt Ihr es gut. Im SL weiss man wohl noch gar nicht, was UK eigentlich ist :wut: :wut: :wut: :wut:
 
xxxxxxxxx schrieb:
Habt Ihr es gut. Im SL weiss man wohl noch gar nicht, was UK eigentlich ist :wut: :wut: :wut: :wut:

Hallo Gabi :Heul_nich ,

wenn Du derzeit mit Deiner Krankenkasse keine Kämpfe ausfechten "darfst" :z01: ,
kannst Du Dich jetzt mal mit der Schule auseinandersetzen :Fies3
Eltern mit besonderen Kindern sind ja soooo belastbar, wurde mir kürzlich gesagt :Kratzkopf

Grüsse
Rosmarie :blume76: :blume76:
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
rosmarie schrieb:
Hallo Gabi :Heul_nich ,

wenn Du derzeit mit Deiner Krankenkasse keine Kämpfe ausfechten "darfst" :z01: ,
kannst Du Dich jetzt mal mit der Schule auseinandersetzen :Fies3
Eltern mit besonderen Kindern sind ja soooo belastbar, wurde mir kürzlich gesagt :Kratzkopf

Grüsse
Rosmarie :blume76: :blume76:

Da kannst Du :motz1: :motz1: :motz1: oder auch ganz :liebe_133 reden, die haben blinde Ohren oder taube Augen.
Autismusambulanz ist bei uns - außer für zwei bis drei, die als Aut. dorthinkamen - tabu.
Wird nicht genehmigt :annienein :nono_2:
Da rennst Du absolut gegen :wut:
 
Hallo Bärbel

Das ist ja schon ganz schön viel. Aber ich glaube es ist auch genau das Richtige: zu schauen was gibt der Alltag an Möglichkeiten und wie bringe ich das in dem Gerät unter. (Wofür brauchst Du mich denn noch? ;) )

Hast Du Dir schon ein Diagramm gemacht, was wohin verzweigt? (Ich glaub ja, dass Du dazu bald eine Tapetenrolle brauchen wirst...)

Klasse finde ich diese kleine umgeschlagene Ecke auf den Bildern oben rechts, wenn das Bild auf eine andere Tafel verzweigt.

Aus deinen Bildern ist erkennbar, dass Ihr mit 4er- und 6er- sogar 16er-"Tafeln" arbeitet. Hast du da schon etwas Erfahrung mit der Treff-Sicherheit? (Das wär wichtig zu beobachten. Wenn Anne es tatsächlich schafft die 16er Tafel zu benutzen, dann könnten die anderen Tafeln evtl. auch schon so angelegt werden.)

Wie groß sind die einzelnen Bilder denn in cm? Und kann man den Rand zwischen den Bildern stärker machen, so dass der Abstand der Bilder sich vergrößert?

Über die Hintergrundfarben der Symbole sollte man sich auch Gedanken machen: Farben können eine gute Strukturhilfe sein. Julia hat für Pflege Rot, für Freizeit Blau, für Orte grün, für Soziales gelb und für Fragen pink. Diese Farben finden sich auch in den Unterebenen immer wieder, so dass Julia weiß, welche Linie sie von oben bis zu dem Bild gegangen ist. Bei zunehmender Anzahl der Bilder/Tafeln hilft ihr das sicherlich den Einstieg in die richtige Ebene zu finden.

Ein weiterer Schritt könnte sein, mit Anne die Orte an denen sie sich aufhält, mit Bildern/Symbolen abzubilden (Julia macht über die Orte vieles deutlich)
Aber ich würde Dir empfehlen dies erstmal in einem extra Ordner zu sammeln. Prima finde ich den Weg Fotos in Verbindung mit dem entsprechenden Symbol auf eine Seite zu bringen (wie es in Christianes Artikel bei dem Foto von dem Affenbuch und dem Symbol Affe abgebildet ist).

Zur Zeit mache ich mir Gedanken, ob es sinnvoll ist in der Brieffunktion* jedes Bild auftauchen zu lassen, oder nur die Bilder die auch etwas sagen. Für den Anfang ist es für Anne sicherlich wichtig über die Brieffunktion auch den Weg deutlich zu machen (s. Deine Bilder: „Schule“ und „MitschülerInnen“).

(Bin total Sprachcomputer-geschädigt: gerade sah ich mir nacheinander Deine Bilder an und versuche doch tatsächlich über den Pfeil wieder eine Tafel zurückzugehen...Urlaubsreif ?!!!)

So nun hol´ ich meine Jule von den Ferienspielen ab.
Einkaufen müssen wir auch noch für ihre 13er Geburtstagsparty morgen
...und dabei ist es doch soooo heiß.....

Lieben Gruß und bis bald

Angelika


*) für alle LeserInnen, die nicht so tief im Thema stecken:
Brieffunktion => Bei den Sprachcomputern gibt es oft eine Brieffunktion, das bedeutet, dass die ausgewählten Bilder über oder unter den Bildertafeln angezeigt werden.
 
Liebe Gabi

Da stimmt ja die Kommunikation ü-ber-haupt nicht !!! Und das bei SPRECHENDEN Menschen!!

Ganz schön traurig!

Wie sieht denn die Kommunikation mit Jenni in Eurer Familie aus?
Welche Wege habt Ihr gefunden?

Lieben gruß von Angelika
 
Angelika Koch-Buchtmann schrieb:
Liebe Gabi

Da stimmt ja die Kommunikation ü-ber-haupt nicht !!! Und das bei SPRECHENDEN Menschen!!

Ganz schön traurig!

Wie sieht denn die Kommunikation mit Jenni in Eurer Familie aus?
Welche Wege habt Ihr gefunden?

Lieben gruß von Angelika

Hallo Angelika,

also Kommunikation würde schon stimmen, aber da müßten die Leute erst mal ausgebildet sein.
Wenn man aber die Meinung vertritt, dass es bei Rett nur eine Richtung gibt, nämlich rückwärts, muss man immer wieder nachfragen, ob diese "Fachleute" denn nur veralterte Literatur im Kopf haben.
Könnte ich mich aber stundenlang heiss reden.
Alternativen zu unserer Schule habe ich leider nicht.
Im SL bist Du echt am A. der Welt.

Bei uns zu Hause klappt das ganz gut. Jenni-Maus ist ja ne Läuferin und zeigt uns schon, was sie will. Z.B. geht sie in die Küche und stellt sich dorthin, wo das Getränk steht.
Beobachten ist die halbe Miete.
Aber meist kommen wir ganz gut "zusammen".
 
Hallo Gabi,

manchmal ändern sich die Dinge schneller als man glaubt. :engel_29:

Irgendwann klappt es auch im Saarland, die Bayern haben ja auch gelernt :happy09: :happy09: .

Ich hatte jetzt mit einigen Beratungsstellen für Kommunikation in Bayern Kontakt und alle kannten Mädchen, die durch gestützte/unterstützte Kommunikation gefördert wurden.

Liebe Grüsse
Rosmarie :blume76:
 
xxxxxxxxx schrieb:
Bei uns zu Hause klappt das ganz gut. Jenni-Maus ist ja ne Läuferin und zeigt uns schon, was sie will. Z.B. geht sie in die Küche und stellt sich dorthin, wo das Getränk steht.
Beobachten ist die halbe Miete.

Ja - genau so funktioniert das bei uns auch, obwohl Annika ihre BIG Macks benutzen könnte. Aber sie verweigert da recht konsequent die Mitarbeit :Schmoll:.
Ihre Betreuer in der Tafös haben sich da auch schon vergeblich bemüht: mit Handführung die "Toilette"-Taste drücken, bevor sie dorthin gegangen ist. Vor dem Essen die "Hunger"-Taste drücken und vor dem Trinken die "Durst"-Taste.
Aber :annienein - das Mädel will einfach nicht und wird dann sauer :motz1:
Ich denke, der Hauptgrund ist, dass Annika es einfach schon seit Jahren gewohnt war, ihre Bedürfnisse durch "Körpersprache" mitzuteilen und diese "Fremdsprache" über die BIG Macks einfach nicht mehr akzeptiert. Und irgendwie mag ich sie da auch nicht zwingen...
Aber - große Ausnahme :z01: - wenn ihre Musik-DVD fertig ist (manchmal auch schon beim letzten Lied) oder wenn das normale Fernsehprogramm läuft drückt bzw. donnert sie auf die "Musik"-Taste :daum3 und motzt lautstark :motz1:
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Inge schrieb:
Aber - große Ausnahme :z01: - wenn ihre Musik-DVD fertig ist (manchmal auch schon beim letzten Lied) oder wenn das normale Fernsehprogramm läuft drückt bzw. donnert sie auf die "Musik"-Taste :daum3 und motzt lautstark :motz1:

Hallo Inge,:D

so sind unsere Weibsen, wenn sie etwas wirklich WOLLEN geht einiges.
 
Bärbel schrieb:
so sind unsere Weibsen, wenn sie etwas wirklich WOLLEN geht einiges.
Ja, da könnte ich oft :motz1: und :wut: und :sad49:, obwohl ich Annikas eisernen Willen eigentlich klasse finde (naja, meistens) :rolleyes:

Ich bin auch sehr froh, dass Annikas Körpersprache in der Tafös ebenfalls gut erkannt und unterstützt wird :daum3
 
Angelika Koch-Buchtmann schrieb:
Hallo Bärbel

Aus deinen Bildern ist erkennbar, dass Ihr mit 4er- und 6er- sogar 16er-"Tafeln" arbeitet. Hast du da schon etwas Erfahrung mit der Treff-Sicherheit? (Das wär wichtig zu beobachten. Wenn Anne es tatsächlich schafft die 16er Tafel zu benutzen, dann könnten die anderen Tafeln evtl. auch schon so angelegt werden.)

Hallo Angelika,

Anne arbeitet überwiegend mit den 4er Tafeln. Wir haben die 6er Tafel mal zum ausprobieren angelegt, sie schafft es aber nicht/noch nicht die Symbole zu treffen.
Die 16er Tafel, mit den Lehrern z.B., ist erst mal nur zum Anschauen. Sie drückt vorher die Taste Lehrer und kann so die Lehrer/Therapeuten mit Foto zeigen.

Wie groß sind die einzelnen Bilder denn in cm? Und kann man den Rand zwischen den Bildern stärker machen, so dass der Abstand der Bilder sich vergrößert?

Die einzelnen Symbole der 4er Tafel sind 12 x 8 cm groß. Den Abstand der Bilder kann man einstellen wie man es möchte.

Über die Hintergrundfarben der Symbole sollte man sich auch Gedanken machen: Farben können eine gute Strukturhilfe sein. Julia hat für Pflege Rot, für Freizeit Blau, für Orte grün, für Soziales gelb und für Fragen pink. Diese Farben finden sich auch in den Unterebenen immer wieder, so dass Julia weiß, welche Linie sie von oben bis zu dem Bild gegangen ist. Bei zunehmender Anzahl der Bilder/Tafeln hilft ihr das sicherlich den Einstieg in die richtige Ebene zu finden.
Tom, Annes Therapeut, übt mit ihr erst mal über die Farben. z.B. "Anne schau mal, wenn du die blaue Taste drückst bekommst du etwas zu essen"

Tom kommt in Zukunft 3x in der Woche zu uns, super :hop: :hop: :hop: Er macht eine Video-Dokumentation :daum3

Soweit erst mal, Fortsetzung folgt, muss jetzt :bw_2_2: :mussweg:
 
Ups ich hänge ganz schön nach...

Hallo Rosmarie

Das liest sich ja ganz prima. Christina wird diesen Monat 19, d.h. sie hat mit 13 J. angefangen. Sie hat also in dieser Zeit alle Buchstaben gelernt und mit Zahlenwerten umzugehen. Klasse.

Zitat
sie kann auch auf schriftlich gestellte Fragen mit mehreren angebotenen Antworten, die richtige Antwort geben. Rechnen funktioniert mit Tippen auf eine Zahlentafel. :Oberlehr:

>>> Das ist ja echt toll. Magst Du ein paar Beispiele nennen?

gestützte/unterstützte Kommunikation

>>> Das bedeutet, dass Christina immer gestützt wird, wenn sie etwas sagen will. Wie geht das denn „personaltechnisch“ an der Schule? Hat sie da zu bestimmten Zeiten jemanden, oder hat sie im Unterricht immer jemanden oder kann das in der Klasse jede/r?

Zitat
Wir schreiben ihr zwar auch öfter mal Zettel, auf die sie dann antwortet,

>>> Wie sieht das dann in der Praxis aus?

aber in der Regel ist es so, dass sie auf die von klein an bekannten "Verständigungsmittel" (Körpersprache) zurückgreift :daum3 . Das geht natürlich um vieles leichter, wenn man noch laufen kann.

>>> was sind das so für Verständigungsmittel?


Zitat:
Das hört sich jetzt recht gut an, aber natürlich hat sie Probleme, bei der Bewältigung der Aufgaben ihre ausfahrenden Bewegungen in den Griff zu bekommen :Schmoll: und sie landet bei den Antworten auch öfter mal "knapp daneben" (ist auch vorbei :D ) - wenn man sie gut kennt, weiss man aber, was sie eigentlich wollte.

>>> Ich glaube, dass ist das größte Problem: die Menschen , die unsere Mädchen gut kennen, erkennen auch wann eine Antwort kommt und wie diese Antwort kommt. Erzählt man dann darüber, klingt es unglaubwürdig. (Heute habe ich einige Male ein Lied hintereinander gehört. Es heißt „The Day I stop loving you“ Julia ist auf ihrem Computer auf die Aktuell-Tafel, von dort auf die Taster-Tafel von dort auf „Stop“ gegangen. (Auf der Taster-Tafel sind 2 Bilder von Tastern, die als Abbildung der in der Schule benutzten Taster gelten sollen. Mit jedem Taster-Symbol ist ein kurzes Musikstück abspielbar. Damit sie das aber auch unterbrechen kann gibt es das „Stoppschild“.) Nun kann ich mir aussuchen, ob Julia das Lied abbrechen wollte oder ob sie mir zeigen wollte, dass sie das Wort Stop wiedererkannt hat. Da sie aber weiterhin mitgetanzt hat (eine besondere Art sich im Rollstuhl hin und her zu schaukeln) denke ich, sie wollte wirklich das Stopschild vorführen. Für Ablehnung hat sie sonst die Symbole „Das mag ich nicht!“ und „Nicht so laut!“ auf der Gefühle-Tafel.)

Nun soll es mal wieder genug sein mit meiner Neugierde.
Außer meine Frage an alle:

Gibt es auch Leute die mit handgemachten Tafeln oder Kärtchen arbeiten oder so wie Uta über Gebärdensprache kommunizieren?
Und lesen hier auch SonderpädagogInnen und TherapeutInnen mit, die etwas beitragn können?

Lieben Gruß an alle
von Angelika
 
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