Hallo zusammen,
hallo Judith,
mit dem zitieren bekomme ich nicht so hin.....
aber deine Beschreibung der Situationen aus Sicht unserer Mädchen, finde ich so treffend.
Bei Theresa habe ich auch das Gefühl, dass sie sich oft zurückzieht oder traurig ist, aus lauter Frustration, weil sie unterschätzt wird.
Gerade diese Frage, bei der über sie hinweg geredet wird, "versteht sie denn alles"?, finde ich besonders schlimm.
Aber zu dem Thema.
Da kann ich auch nur aus persönlicher Erfahrung berichten.
Theresa hatte vor knapp 2 Jahren sehr starke Verhaltensänderungen, nicht nur die bekannten Verstimmungen, sondern über ein Jahr andauernde, phasenweise wiederkehrende Auszahmezustände. Tagelange Hyperventilation, absolute Nahrungsverweigerung, vollständige Bewegungsverweigerung, nächtliche Angstzustände bis Panikattacken.
Wir waren sehr häufig im Krankenhaus, die Ärtze gingen von einer zusätzlichen psychischen Erkrankung aus (zu dem Rett-Syndrom), taten sich aber sehr schwer eine genaue Diagnose zu stellen. Neurose, Depression, Annorexia (ist es richtig geschrieben, ich meine Magersucht).
An Therapie oder Hilfe konnten sie daher gar nichts anbieten, also hieß es, aushalten und abwarten. Und das war sehr schwer, Theresa hat ziemlich gelitten und wir konnten nicht helfen.
Ich denke, manchmal ist es bei unseren Mädchen sehr schwer eine genaue Diagnose zu stellen, da viele äußere Umstände, Veränderungen starke Auswirkungen auf unsere Mädchen haben können.
Bei Theresa's Vater hat sich in dieser Zeit eine schwere Depression herausgestellt, er musste sich ziemlich akut stationär behandeln lassen. Theresa war alle 14 Tage am Wochenende bei ihrem Vater zu Besuch, hat sie dessen Erkrankung und Veränderung vielleicht schon viel früher mitbekommen? Wir als Eltern und geschiedenes Paar hatten in dieser Zeit oft Probleme miteinander. Die Spannungen sind ihr sicherlich nicht entgangen.
Theresa hat sich in dieser Zeit auch körperlich verändert, Pubertät.........
Während der Krankenhausaufenthalte wurde dann auch noch ein Knochentumor im Kopf gefunden. Den kann man nicht oder nur sehr schwer operieren. Aber auch den konnten die Ärzte nicht als klare Ursache für ihre Ausnahmezustände zuordnen. (Inzwischen hat sich auch rausgestellt, dass er wahrscheinlich schon länger da war und nicht bösartig ist.)
Nach einem Jahr hat sich alles stabilisiert.
Wir wissen bis heute nicht was passiert war, nur Pubertät? Von allem etwas?
Ich war und bin nur froh, dass die Ärzte ihre Hilflosigkeit zugegeben haben und "irgendeine" Medikation ohne klare Diagnose abgelehnt haben, aufgrund der starken Nebenwirkungen von Psychopharmaka.
Und wir (mein Lebensgefährte Dirk und ich, ohne ihn hätte ich das nicht so gepackt) haben auf unser Gefühl gehört, nicht aufgehört zu hinterfragen, weiterzubohren, sonst hätten wir z. B. nicht so schnell einen Platz im Kinderneurologischen Zentrum bekommen. Dort wußte man zwar auch keinen Rat, aber man wurde mit seinen Ängsten und Sorgen nicht so allein gelassen, wie in einem Akutkrankenhaus.
Ich glaube, die Arbeit ruft.
Bis dann.I