Entlohnung der Pflege bei Angehörigen

Hallo!

Auch ich hab im Moment weder Zeit noch die Muße mich mit dem Thema auseinanderzusetzen. Aber ich finde die öffentliche Diskussion hier eigentlich sehr gut. Sicherlich sind manche Dinge manchmal misverständlich, aber jeder, der an Foren teilnimmt, weiß ja, dass die Beiträge meist spontan gschrieben sind und keinen Anspruch auf Druckreife stellen. Man sollte hier also ruhig auf die Toleranz der anderen hoffen. Auch wenn Gerhard meines Erachtens ein bißchen zu weit schießt mit "unsterstes Niveau der Sklaverei" und Ausbeuter, etc. :o. Aber das ist ja Ansichtssache.

Viele Grüße
Ulli
:wink:
 
Hallo Ulli,

ich sehe das auch so, wir schreiben hier schon schnell mal was hin, wenn wir eben mal im Forum sind und das fällt je nach aktueller Verfassung mal so und mal so aus.
Ich denke auch, mit Toleranz und gegenseitigem Verständnis geht das schon. Ich habe kein Problem mit direkten Worten. Wenn es jemandem dabei schlecht geht, ist es sein gutes Recht, das dann auch zu äußern.
Gerade dieses Forum hier bietet uns, eine schnelle flexible und einfache Möglichkeit, uns auszutauschen und füreinander da zu sein.

zu Gerhard:
sicherlich wirken seine Äußerungen sehr drastisch, aber ich denke, sie sind notwendig, um uns selbst den Rücken zu stärken, in dem uns gerade durch diese klaren Worte Dinge deutlich gemacht werden, die uns in unserem täglich Eingebundensein in die Alltagsroutine, nicht bewußt sind. Ja, wir leisten eine ganze Menge und - obwohl es unsere Kinder sind, es ist nicht selbstverständlich, gleichzeitig Ernährer, Pfleger, Lehrer, Therapeut, Psychologe, Krankenschwester....... für sie zu sein und das viele viele Jahre lang.
so, das - wie so oft - mal in aller Kürze und auch nicht stundenlang durchdacht, also spontan geäußert :D

Lindi ruft :mussweg:
 
Unterdrückung, Ausbeutung und Sklaverei - zu starke Worte?

Hallo Gisela, Ulli, Gerold und alle "Jungen" und "Alten",

da hoffe ich jetzt sehr auf Toleranz, dass mir folgendes nicht krumm genommen wird: Könnte da etwa im Verstehen meiner (zugegeben nicht zimperlichen) Ausdrücke ein Unterschied bestehen, ob die Pflege einige Jahre andauert oder schon mehr als 15 bis 20 Jahre? Das ist jetzt keine repräsentative Statistik aber aus euren "Profilen" scheint mir da so eine Tendenz bemerkbar zu sein.

Ich glaube es gibt auch viele pflegende Menschen (Angehörige, Nahestehende aber auch Professionelle), die in solchen oder ähnlichen Foren bzw. Selbsthilfegruppen gar nicht mehr mitreden wollen oder können, weil sie ausgebrannt und verzweifelt, irgendwann aufgegeben haben und verbittert sind: Pflegeabbruch, Trennungen, Verarmung, "Flucht" in Krankheit oder Sucht bis hin zum Suizid um hier ganz bewußt - wieder drastisch - etwas von der Realität deutlich zu machen.

Ich weiß, es gibt Jahre da geht es halbwegs: Wir sind noch jung und unverbraucht, es gibt genügend Familieneinkommen, die Partnerschaft ist stark, die Liebe zum Kind unendlich, die Entlastungen reichen gerade zum Überleben. Manchmal kommt es ganz dick (Rückschläge, Krankheitszeiten, neue Belastungen) und wir wissen: "Mehr geht nicht!". Und dann kommt aber manchmal doch mehr ...

Ich stehe völlig zu meiner Wortwahl und ringe danach, es noch viel deutlicher, am besten wie mit einem Skalpell, offenzulegen, wie die Mehrheit der (noch) Nichtbetroffenen wegsieht, ignoriert und seitens Politik und Bürokratie sogar bewusst uns als Minderheit und "dumme Idioten" ausbeutet und benachteiligt.

Sklaverei und Leibeigenschaft früherer Jahrhunderte war nicht nur Schinderei und Quälerei (nicht falsch verstehen, ich finde nichts gutes daran). Es bestanden aber Rechte, wie etwa auf Unterkunft, Verpflegung und Entspannung. Ein kluger Gutsherr bemühte sich, die Arbeitskraft seiner Dienstboten aufrecht zu erhalten, indem er dies beachtete.

Pflegende Angehörige werden mit schönen und manchmal auch anerkennenden Worten abgespeist, bis sie nicht mehr können. Dann werden sie "weggeworfen" um dann ihre pflegebedürftigen Angehörigen der kommerziellen Verwertung zuzuführen. ... Ach hätte ich doch noch viel stärkrere Worte!

Viele, die Ihr mich (noch) nicht versteht, werdet mich (leider!) auch mal verstehen, wenn wir nicht unsere und unserer Kinder Bürger- und Menschenrechte unermüdlich aufzeigen und gemeinsam auf ein Solidarisches, benachteiligungsfreieres Hilfesystem für assistenz- und pflegebedürftige Menschen hinarbeiten, das für uns alle mit etwas Lebensqualität (über)lebbar ist.

Alles Liebe, Gerhard
 
"Im Netz der Pflegemafia"

Termin-Hinweis: Pflegestammtisch in München am Mittwoch, 5. März 19 Uhr

„IM NETZ DER PFLEGEMAFIA -WIE MIT MENSCHENUNWÜRDIGER PFLEGE GESCHÄFTE GEMACHT WERDEN“

Altenpflege in Deutschland: In keinem anderen Bereich unserer Gesellschaft ist der Kontrast zwischen dem, was die zuständigen Träger zu leisten vorgeben, und dem, was tatsächlich für hilfsbedürftige Menschen getan wird, größer. Und das in einem der reichsten Länder der Erde. Die Pflegebranche boomt. Ein mächtiges Kartell, unter anderem bestehend aus Pflegeverbänden, Heimbetreibern und der Pharmaindustrie, nutzt zum Teil skrupellos ein schwer durchschaubares System öffentlicher Finanzierungen, um gewaltige Profite zu machen. Das Nachsehen haben die pflegebedürftigen Menschen, die dabei ebenso auf der Strecke bleiben wie engagierte Pflegekräfte, die Missstände in den Heimen öffentlich anprangern und dafür berufliche Konsequenzen in Kauf nehmen müssen.

Beim Pflegestammtisch wollen die beiden Autoren der Sozialpädagoge Herr Claus FUSSEK und der Journalist Herr Gottlob SCHOBER ihr aktuelles Buch „IM NETZ DER PFLEGEMAFIA – WIE MIT MENSCHENUNWÜRDIGER PFLEGE GESCHÄFTE GEMACHT WERDEN“ (erschienen im Bertelsmann Verlag) vorstellen.

Mehr dazu im Anhang "Fussek & Schober - Im Netz der Pflegemafia.doc" (siehe unten).

Das was hier auf die Situation der Altenpflege angesprochen wird, ist im Bereich der "verAnstalteten" Behindertenhilfe nicht viel anders, nur noch weniger im Blickpunkt der Öffentlichkeit.

Liebe Grüße, Gerhard
 

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  • Fussek & Schober - Im Netz der Pflegemafia.doc
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Pflegeleistungen ins Persönliche Budget

... wieder kleine Schritte in die richtige Richtung:

Pflegeleistungen ins Persönliche Budget (05.03.2008)
... Namhafte Wissenschaftler befürworten, dass Pflegeversicherungsleistungen als Geldleistungen künftig in das so genannte trägerübergreifende Persönliche Budget integriert werden.
http://www.kobinet-nachrichten.org/cipp/kobinet/custom/pub/content,lang,1/oid,17500/ticket,g_a_s_t

Integration von Pflegeleistungen in ein persönliches Budget ...
http://www.forsea.de/projekte/pers_..._traegeruebergreifenden Budget_29_02_2008.pdf

Karin Evers-Meyer, Behindertenbeauftragte fordert Persönliches Budget auch in der Pflege (19.02.2008)
http://www.kobinet-nachrichten.org/cipp/kobinet/custom/pub/content,lang,1/oid,17393/ticket,g_a_s_t

Liebe Grüße, Gerhard
 
"Bürokratie in der Pflege" Studie der Bertelsmann-Stiftung

In der Broschüre „Alltag zwischen Aktendeckeln“ wird die Studie der Bertelsmann-Stiftung ausführlich vorgestellt. Die Broschüre zeigt anhand dreier Beispielfälle, wie der bürokratische Aufwand, der mit der Pflege kranker oder behinderter Angehöriger verbunden ist, die Lebensqualität beeinträchtigen kann.
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... Rund 162 000 schwerbehinderte Kinder werden in Deutschland von ihren Eltern gepflegt. Zusammengenommen verbringen sie 6,4 Millionen Stunden im Jahr mit der Erfüllung bürokratischer Pflichten, die sich allein aus ihrer besonderen Situation ergeben. Das ist eine ganze Arbeitswoche pro Jahr und Betroffenem. Ergeben hat das eine Untersuchung, die von der Bertelsmann-Stiftung in Auftrag gegeben wurde. Der größte Aufwand besteht in der Notwendigkeit, ständig aktuell Informationen über Gesetzes- oder Verfahrensänderung einholen zu müssen. Mit Hilfe des so genannten Standardkostenmodells (SKM) wurde außerdem ausgerechnet, dass den Familien durch diese Arbeit Kosten in Höhe von 2,6 Millionen Euro entstehen. Klingt nach viel, ist es auch: Denn eine Menge Aufwand, so die Experten, könnte Eltern erspart bleiben. .... Weiter zum Artikel: Kölner Stadt-Anzeiger "Papierkrieg in der Pflege" (10.3.2008) Druckversion als Anhang (s.u.).
Dazu ein weiterer Artikel: "Studie: Bürokratie macht Pflege teuer" (04.02.2008)
Demnach müssen zum Beispiel die Eltern behinderter Kinder pro Person eine Arbeitswoche im Jahr für Bürokratie einplanen.
Wenn es denn nur das wäre! Diesen Durchschnitt heben wir gewaltig!
Liebe Grüße,
Gerhard
 

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  • 'Papierkrieg in der Pflege' Kölner Stadt-Anzeiger.pdf
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TV-Empfehlung: Schein und Sein von Behinderten-WG's - "Fall Katja" - Niederösterreich

katja - daheim statt im heim

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TV- Sendung ORF "THEMA": BEHINDERTENHELFER IN SCHIEFEM LICHT
ORF 2 am Montag, 20.10.08, 21:10 Uhr, Wiederholung am Di, 21.10.08, 09:30 Uhr
„Sie haben unsere schwerstbehinderte Pflegetochter von heute auf morgen aus der Behinderteneinrichtung rausgeworfen, weil wir von ihnen verlangt haben, dass sie das Kind ordentlich betreuen“, klagen die Eltern der 20jährigen Katja S. aus NÖ. Sieben Wochen lang war Katja S. in einer Behindertenwohngemeinschaft in Niederösterreich untergebracht. Von Tag zu Tag sei es dem Mädchen schlechter gegangen, sagen die Eltern. „Wir sind davon ausgegangen, dass das, was in dem Vertrag mit der Einrichtung steht, nämlich dass sie auf Betreuung von mehrfach Schwerstbehinderter spezialisiert ist, der Wahrheit entspricht. Das war aber nicht so“.
MEHR ....
ORF- TV-Programm hier: tv.orf.at/ ... ORF- "Thema": tv.orf.at/thema/
Auf "ORF 2 EUROPE" (ORF 2E) ist es auch über Digitalsatellit "ASTRA 1H" frei empfangbar. Ob der Sender auch in Kabelnetzen eingespeist ist, weiß ich nicht.
Technische Infos für den Empfang von "ORF 2 EUROPE" HIER
Satellit ASTRA: ORF Transponder
Position 19.2 Grad Ost
Frequenz 12.692 Ghz
Polarisation Horizontal
Symbol Rate 22.000
FEC 5/6​
Mit dem automatischen Sendersuchlauf wird ORF 2 EUROPE (ORF 2E) leicht gefunden.

Hintergrundinformationen und weitere Entwicklungen ab 20.10.08 auf Katja's Blog www.katja.at unter www.katja.at/leben

Herzliche Grüße aus Österreich
Gerhard Lichtenauer
 

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Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo Gerhard,
hallo zusammen,

gerade habe ich bei kobinet gesehen, dass "Thema" am Dienstag, 21.10.2008 um 11:05-11:50 wiederholt wird im Sender 3sat
 
ORF2/3sat THEMA "Behindertenhelfer in schiefem Licht" ... verschoben!

Wenige Stunden vor der Ausstrahlung wurde der Bericht um eine Woche verschoben:

Der Beitrag "Behindertenbetreuer in schiefem Licht" wird in ORF "THEMA" auf ORF 2 und ORF 2E erst am Montag, 27.10.08, 21:10 Uhr, Wiederholungen am Di, 28.10.08, 09:30 Uhr und auf 3sat um 11:05 Uhr ausgestrahlt.

Herzliche Grüsse
Gerhard
 
"Fall Katja" aus Niederösterreich - ORF-"Thema"- Beitrag auf unbestimmt verschoben

Der Bericht wurde "auf eine der nächsten Sendungen" verschoben. Um so spannender, wenn er dann wirklich einmal kommt.
Auf "Katja's Blog" www.katja.at unter www.katja.at/leben werden laufend Informationen veröffentlicht. Ein erster Zeitungsartikel erschien bereits.

Herzliche Grüße aus Ökonomistan
Gerhard Lichtenauer
 
Schade dass die Priorität von diesem Beitrag nicht so hoch ist, für uns jedenfalls schon!! Ich bin gespannt wann der ORF über Katja berichtet.

liebe Grüße
Herta :wink:
 
"Fall Katja" aus Niederösterreich - ORF-"Thema"- Beitrag: Wiederholung HEUTE 9:30 !!!

Der ORF-Thema Beitrag über den "Fall Katja" aus Niederösterreich wurde mehrmals verschoben. Laut ORF-Programmankündigung war der Beitrag für gestern, Montag 15.12.08 NICHT vorgesehen. Ich war deshalb der festen Meinung, dass er wieder verschoben wurde, sonst hätte ich früher informiert.
NUN WURDE ER ABER DOCH AM MONTAG AUSGESTRAHLT!
Ich haben ihn selber auch noch nicht gesehen. Eine gute Bekannte hat uns jetzt im Nachhinein darauf aufmerksam gemacht. Ihr Eindruck war, dass im Beitrag nicht herauskommt, worum es eigentlich geht. Ich kann das aber noch nicht beurteilen, es wäre sehr schade, wenn nichts G'scheites daraus gemacht worden wäre. Bin selber sehr gespannt.

Die Wiederholung ist heute vormittag, Dienstag 9:30 Uhr in ORF2
Über Satellit ist "Thema" auch auf "ORF 2 EUROPE" (ORF 2E), zur gleichen Sendezeit wie ORF2, europaweit unverschlüsselt empfangbar.

Auf "Katja's Blog" www.katja.at werde ich so bald wie möglich eine Kopie des Beitrages online stellen.

Herzliche Grüße aus Ökonomistan
Gerhard Lichtenauer
 
Behindertenhelfer in schiefem Licht

Hallo Gerhard,
hallo zusammen,

gerade habe ich bei kobinet gesehen, dass "Thema" am Dienstag, 21.10.2008 um 11:05-11:50 wiederholt wird im Sender 3sat
Hallo Inge,
wenn du diesen Bericht noch einmal in irgendeinem Fernsehprogramm entdeckst vielleicht kannst du mif ein Mail schicken!
:computer_

Danke und eine schöne stade Zeit!:dankeschö:dankeschö:dankeschö
 
"Fall Katja" aus Niederösterreich - ORF-Thema- Beitrag vom 15./16.12.08

Hallo Arno,

auf "Katja's Blog" www.katja.at bzw. ihrer Lebensgeschichte www.katja.at/leben werde ich so bald wie möglich eine Kopie des Beitrages mit einem Kommentar meinerseits online stellen und scheibchenweise weitere Informationen veröffentlichen.
Zu diesem Fall gab es bereits in den Salzburger Nachrichten einen Zeitungsartikel: “Vorwürfe gegen Pflegeheim“ und dazu gibt es bereits einen "Maulkorb-Versuch".

Liebe Grüße aus Ökonomistan
Gerhard Lichtenauer
T: 0043 699 12490010
 
"Ausbeutung" und "Sklaverei" Es wird mit zweierlei Mass gemessen

Meldung aus dem Land der 1 Euro- Jobs:
Quelle (17.8.2009): www.heute.de/ZDFheute/inhalt/21/0,3672,7616181,00.html
China-Köche wie Sklaven gehalten?
"... Für einen Stundenlohn von drei Euro mussten die Köche 80 bis 90 Stunden in der Woche schuften. ... Die Staatsanwaltschaft Hannover ermittele unter anderem wegen Menschenhandels und Ausbeutung, ..."​
Wann werden die Ermittlungsbehörden im Pflegebereich tätig?

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Für Österreich sind längst Handschellen für die "Öffentliche Hand nötig:
http://katja.at/blog/2865/organisierter-pflegenotstand-8

Für das aussondernde und häufig illegale System der Behindertenheime und Wohngemeinschaften gibt die "Öffentliche Hand" Österreichs das vier bis siebenfache je Pflegeplatz aus als für die völlig legale Pflege schwerstbehinderter Menschen zu Hause.

Ein Systemwechsel ist dringend nötig!
 
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