Reflux: Wenn nötig, dann möglichst "schonendste" Operation
Unsere Katja, jetzt 20, hatte mit etwa 12-14 Jahren die oben beschriebenen Beschwerden. Regelmäßig nachts große Schmerzen, häufiges Erbrechen. Es dauerte etwas, bis wir Reflux vermuteten, was dann auch diagnostiziert wurde. Mehrere Monate Säureblocker- Medikament und beim Schlafen hochlagern half etwas aber leider viel zu wenig. Eine Fundoplikatio- OP brachte die Beschwerdefreiheit.
Bei dieser "Gelegenheit" ließen wir auch gleich den Appendix entfernen, denn ein Blinddarm- Durchbruch könnte möglicherweise viel zu spät als solcher erkannt werden, weil sie Schmerz nicht lokalisieren kann.
Eine erwartete Nebenwirkung der OP war wochenlang eine sehr mühsame orale Ernährung (damals noch ohne PEG).
Aber das große Folgeproblem war, dass durch die schwere OP, den Intensiv-Aufenthalt, Demobilisierung und fehlende Physiotherapie im KH (ich glaub, es war "nur" eine Woche) ein massiver Rückschritt eintrat, der bisher nicht mehr aufgeholt werden konnte. Vorher konnte Katja selber in den Kniestand und den Vierfüßlerstand. Seither kommt sie nicht mehr hoch, was ihre Erlebniswelt sehr einschränkt, sie schneller in Stereotypien verfällt und uns das deshalb durch mehr "beschäftigt werden müssen" mehr fordert.
Wenn eine OP nötig wird (auch andere), dann möglichst nur mittels so genannter "Knopfloch-Chirurgie", also einem "minimal invasiven Eingriff" (
http://www.mh-hannover.de/minimalinvasivechi.html), welcher für die Fundoplikatio-OP bei Refluxkrankheit heute üblich sein wird. Es gibt aber auch einen noch kleineren, ich denke sogar ambulanten Eingriff, bei dem über die Speisröhre ein "Bändchen" beim Schließmuskel zum Magen eingebracht wird. Ich habe davon vor etwa fünf Jahren als völlig neue Methode gelesen, weiß aber nicht, wie es sich bewährt und ob es sich durchgesetzt hat. Im Web habe ich jetzt auch nichts darüber gefunden.
Noch ein Tipp: Nicht (nur) vom Chirurgen beraten lassen, schneiden ist sein Geschäft!
Fazit: Über Jahre mühsam aufgebaute Fortschritte können in wenigen Tagen der Demobilisierung wieder verloren gehen.