Skoliose-OP bei Linda

Tag 2, der Morgen

Da hatte ich wohl den siebten Sinn... habe gerade im Krankenhaus angerufen, wollte die Nachtschicht noch erwischen. Sie hatten bei Linda einige Minuten zuvor den Beatmungsschlauch gezogen und sie ist jetzt wach. :hop:

:124: :mussweg:zu Lindi
Gisela
 
Neugierig!

Hallo Gisela,
wie gehts Linda am Tag 2 nach der OP?
Ist sie schon richtig wach gewesen heute?
:o Bin ganz neugierig :o
 
Liebe Inge,

bin ziemlich k.o. heute, darum nur kurz:

Den Vormittag über und bis zum frühen Nachmittag wurde Linda immer mal wach, hat jedoch noch viel geschlafen. Dann wurde sie richtig wach, ich konnte ihr das erste Mal zu trinken und zu essen geben. Insgesamt konnte ich ihr z.B. bereits einen Ltr. Wasser und Früchtetee einflößen, einen Vanillepudding am Nachmittag, eine passierte Suppe am Abend und anschließend noch einen Schokopudding, jew. Löffelchen für Löffelchen. Das ist doch nicht schlecht - oder? Linda wurde jedoch zunehmend unruhiger und angespannter. Aber das ist normal, gehört eben dazu. Ich hoffe, dass sie morgen dann schon besser mit der Situation umgehen kann.

Bis hier in aller Kürze. - Morgen abend in Fulda (gegen 22 Uhr werde ich eintreffen) kann ich ja weiter erzählen. Da bis jetzt alles optimal läuft, erlaube ich mir den Tag Auszeit und überlasse das Feld dem Papa.

Gisela
 
3., 4., 5. Tag

3. Tag (Freitag)
den Morgen verbrachte Linda noch auf der ITS, ich gab ihr Frühstück, dass sie jedoch nicht bei sich behielt (die einzige "Komplikation" bisher)
Am späteren Vormittag ging es auf die Normalstation, zuvor wurde Linda das erste Mal hingesetzt - nur ganz kurz. Begeisterung löste das bei ihr noch nicht aus. Der Nachmittag verlief weitestgehend ruhig. Mittag hat sie auch etwas gegessen

4. Tag (Samstag)
Frühstück wollte Linda nicht essen, nur trinken. Mittagessen, sie verdrückte eine volle Portion. Zwischendurch das erste Lächeln. Meine Schwägerin durfte es genießen - wohl als Belohnung für ihren Einsatz, während ich in Fulda war. Am Nachmittag war Linda sehr angespannt. Sie schlief in der Nacht max. drei Stunden (2-5 Uhr ca.)

5. Tag (Sonntag)
Als ich gegen 9 Uhr ins Krankenhaus kam, war Linda gerade leicht eingenickt. Sie verbrachte den Vormittag mit kleinen Schlafphasen und ansonsten etwas angespannt. Frühstück :annienein, Mittag: :super: Nachmittags wurde Linda etwas entspannter und dann das erste Strahlen für Mama :hop:. Nach dem Abendbrot wurde Linda langsam müde und schlief noch vor 19 Uhr ein.

Mal sehen, was der morgige Tag bringt. Vielleicht darf Linda das erste Mal kurz stehen.

Liebe Grüße von einer sich langsam beruhigenden Linda-Mama :124:
 
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:wink: Huhu Gisela,
wie gehts Deiner Linda inzwischen?
:knuddel: sie mal ganz vorsichtig von mir und spiel ihr mal eine schöne :gitara:
 
6. - 8. Tag

Hallo Inge und Ihr anderen,

ich bin Euch noch die Fortsetzung schuldig, abends aber zu kaputt...

Linda macht Fortschritte, heute kam das Korsett, d.h. sie darf jetzt (endlich) in den Rollstuhl. Heute wurde das erste Mal angedeutet, dass Linda evlt. Mitte nächster Woche das Krankenhaus verlassen kann.
Ihre Stimmung ist durchwachsen, essen mag sie jeden Tag weniger... Das ist wohl der Krankenhaus-"Koller" (anfänglich noch leichtere Schmerzen, ungewohntes Körpergefühl, ungewohntes Kranksein, ungewohnte Umgebung, Langeweile...) und hat keine dramatischen Ursachen.

Immerhin wird einmal pro Tag schon ein Strahlen verschenkt (@Ulli - hier fehlt ein Strahl-Smiley, ne Sonne oder so)

Für mich ist alles sehr gewöhnungsbedürftig - besonders das Korsett. Ich bin froh, dass sie das nur 3 Monate tragen muss. Ich glaube, Linda hat da nicht solche Akzeptanzprobleme. :rolleyes:

@ Inge: das :love25: werde ich ihr morgen geben.

Bis demnächst mal wieder.
:124: Gisela
 
Hallo Gisela,
wann darf Dein :engel_29:chen denn eigentlich wieder nach Hause fliegen?
 
jetzt habe wohl ich meinen "Koller"

Liebe Inge,

Linda ist seit Mittwoch zu Hause. Als ich Mittwoch kam, um sie abzuholen, belohnte sie mich mit einem großen Lächeln, fast war es ein Strahlen. Wir sind noch am Experimentieren, wie wir die Pflege hier zu Hause gestalten... Bis vor der OP war alles ziemlich einfach. Linda musste nur ausnahmsweise getragen werden, hatte kein Korsett. Sie stand, lief gestützt durch die Wohnung und musste nicht mit Glacehandschuhen angefaßt werden. Jetzt sitzt sie nur mit Rückenlehne, stehen is nich :annienein, laufen schon garnich :annienein :annienein und auch Lindis Stimmung ist noch sehr verhalten. Manchmal bekomme ich so vorwurfsvolle Blicke, dass ich denke, was hast Du ihr da bloß angetan... Darum habe ich hier auch noch nicht weiter geschrieben. Ich möchte mit meiner momentan miesepetrigen Stimmung keinem den Mut nehmen, die OP zu wagen. Die ist schließlich gut verlaufen. Ansonsten hätte ich noch eine Menge zum Krankenhaus zu sagen und würde mich gern noch mit anderen austauschen, wie bei ihnen die Vorbereitung auf die Entlassung war und das danach. - Das aber ein anderes Mal.

liebe Grüße
Gisela :124:
 
ach Gisela,
nach so viel Stress kann und darf man bestimmt mal ordentlich "kollern" :liebe_133
Wenn man überlegt, was Linda da über sich ergehen lassen muss(te) und welche Schmerzen sie jetzt bestimmt noch hat, ist es kein Wunder, wenn sie noch etwas missmutig durch die Wäsche guckt :Schmoll: - Du bist halt sonst von Deiner Strahlemaus zu sehr verwöhnt worden ;)
Lasst Euch Zeit - das wird schon :daum3

:knuddel: und :love25:
 
:hop: :hop: :hop: :hop: :hop: :hop: :hop: :hop: :hop: :hop: :hop: :hop: :hop: :hop: :hop: :hop: :hop: :hop: :hop:

Gerade eben ist Linda das erste Mal nach der OP wieder gestützt gelaufen. Als ich merkte, sie nimmt Gewicht auf die Füße, bin ich einfach losgelaufen mit ihr. Sie hat etwas gejammert, ist aber tapfer vom Wohnzimmer in ihr Zimmer gelaufen. Ihr könnt Euch nicht vorstellen, wie erleichtert ich bin. So ein kleines Signal habe ich gebraucht... Jetzt kann ich wieder optimistischer sein. Gleich gehe ich zum 60. Geburtstag von Georg Müller (Bärbel und Georg sind Eltern von Angelika, eine junge Rett-Frau, die vor einigen Jahren gestorben ist. Linda ist oft bei ihnen). Ist das nicht ein tolles Geschenk. Toll :liebe_133 mein :engel_29: :love25: :knuddel:

:124: Gisela :124:
 
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laola.gif
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5 Wochen nach der OP und 3 Wochen zu Hause

Hallo Ihr alle,

ich möchte mich heute mal wieder kurz melden und ein kleines Resüme geben:
Viel hat sich in den letzten zweieinhalb Wochen nicht getan. Linda scheint keine Schmerzen mehr zu haben, ihr Allgemeinbefinden ist jedoch nach wie vor nicht besonders gut. Sie hat in erster Linie psychische Probleme, jammert noch viel. Lächeln und Strahlen bleiben Ausnahmen. Sie nimmt kaum Gewicht auf die Beine und möchte - von sehr seltenen Ausnahmen abgesehen - absolut nicht laufen. Essen und Trinken gehen problemlos.
Im Moment bin ich ziemlich ratlos und weiß eigentlich nie, wie ich es ihr recht machen soll. Den betreuenden Einzelfallhelferinnen geht es ähnlich.
Heute habe ich einen Termin mit dem SPZ für kommenden Dienstag vereinbart, mal sehen, was der Orthopäde sagt. Für kommenden Mittwoch habe ich mit dem Schulhort vereinbart, dass Linda ein paar Stunden zur Ferienbetreuung kommt. Vielleicht tut ihr das Zusammensein mit den andern Kindern gut.

Liebe Grüße
Gisela

P.S. Seit einer Woche haben wir einen Therapiestuhl mit Zubehör, das nicht mit abgebildet ist (Seitenpylotten, Kopfstütze, Armlehnen, Tisch). Der Stuhl ist durch Druck mit dem Fuß auf einen Hebel sehr leicht in der Höhe verstellen.
 

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Liebe Gisela :146: ,

redest Du mit ihr über ihren *neuen Rücken*?

Sie hat einige Erfahrungen hinter sich, auf die sie sicher gerne verzichten würde. Kennst Du jemand, der so eine Operation hinter sich hat und Dir darüber erzählen kann, wie es einem geht danach, was man zu verarbeiten hat, wie sich das anfühlt, wenn man sich neu ausbalancieren muss und welche Gedanken einem danach durch den Kopf wirbeln?

:knuddel: Judith
 
Judith schrieb:
redest Du mit ihr über ihren *neuen Rücken*?
Sie hat einige Erfahrungen hinter sich, auf die sie sicher gerne verzichten würde. Kennst Du jemand, der so eine Operation hinter sich hat und Dir darüber erzählen kann, wie es einem geht danach, was man zu verarbeiten hat, wie sich das anfühlt, wenn man sich neu ausbalancieren muss und welche Gedanken einem danach durch den Kopf wirbeln?

Hallo Judith,
Du hast völlig Recht, warscheinlich reden wir zu wenig darüber. Leider kenne ich niemanden, der eine solche Erfahrung gemacht hat und bin da ziemlich hilflos. Ich rede natürlich mit ihr, in dem Sinne, dass ich weiß, dass das für sie nicht einfach ist. Vorbereitet haben wir die OP, aber die "Nachbereitung" daran haperts - vielleicht kann uns der Orthopäde am Dienstag helfen und uns jemanden nennen. - Danke für den Tipp - Manchmal hat man wirklich ein Brett vor dem Kopf :wut: :wut: :wut:
:love25: Danke
Gisela
 
1. Schultag nach der OP

Hallo,

soeben habe ich Linda in den Schulbus gesetzt. Sie war bereits seit Mittwoch im Schulhort (Pfingstferien). Das ist ihr sehr gut bekommen. An allen drei Nachmittagen kam sie lächelnd oder strahlend nach Hause. Wieder bei den Kindern zu sein, hat ihr also sehr gut getan. Seit Pfingsten geht es stetig aufwärts mit Lindas Stimmung.
In ihrem Namen habe ich gestern einen langen Brief geschrieben, in dem sie den Lehrerinnen erklärt, was bei ihr jetzt anders ist als vor der OP und was man beachten sollte.
Am letzten Dienstag habe ich Linda dem Orthopäden vorgestellt, er war zufrieden. Im Ergebnis bekommt sie nun (endlich) orthopädische Schuhe. Wenn alles weiter gut läuft, hatten wir bereits Korsett-Halbzeit. Am 27.06. gehts zu Dr. Muschik zur "Abschluss-Untersuchung".

Linda geht es viel besser, somit gehts dem "Rest" der Familie auch gut :hop: :hop: :hop:

P.S.
Ich fahre nachher gleich zur Schule, um auch den Lehrerinnen eine "Korsett-Wickel-Einweisung" zu geben. :wink:
 
Gisela L. schrieb:
Wieder bei den Kindern zu sein, hat ihr also sehr gut getan. Seit Pfingsten geht es stetig aufwärts mit Lindas Stimmung.
:respekt: Das hört sich doch jetzt richtig gut an.


Gisela L. schrieb:
Ich fahre nachher gleich zur Schule, um auch den Lehrerinnen eine "Korsett-Wickel-Einweisung" zu geben. :wink:
Könnte Linda nicht auch mit Einlagen klarkommen? Bei Annika war das Korsett der Grund, dass wir den Test mit Einlagen in Gang setzten. Zu dieser Zeit war sie öfters in verschiedenen Gruppen unterwegs, und es wäre ziemlich übel gewesen, wenn ich jede Person hätte einweisen müssen (Korsett ausziehen, Toilettengang, Windeln, Korsett anziehen).
Annika war dann anfangs zuhause ohne Windel und hatte nur eine Tena-Einlage. Ich habe sie immer 20 Minuten nach einem Essen und ansonsten alle 1,5 Stunden auf die Toilette gesetzt. Das hat von Anfang an sehr gut funktioniert.
Und Annika war soooo stolz, wenn sie dann gelobt wurde :liebe_133 (ist sie auch heute noch ;))
Und ich bin sehr froh, dass wir das probiert haben: weniger Heben für die Pflegeperson, weniger Müll und ein richtiger Entwicklungsschritt, den Annika da gemacht hat.
 
Liebe Inge,

jetzt werde ich Dir doch noch mal kurz antworten. Einlagen statt Windeln, da läßt sich sicherlich drüber nachdenken. Normalerweise geht Linda auf die Toilette und wird in der Schule im Stehen gewindelt. Stehen ist jetzt aber noch nicht oder nur sehr wenig. Das auf die Füße bringen steht jetzt erst mal im Vordergrund.
Die Einweisung habe ich weniger wegen dem Korsett, als wegen der besonderen Vorsicht nach der OP gemacht. Linda darf ihren Rücken nur "im Block" bewegen. Egal ob Einlage oder Windel, das Korsett muss immer abgemacht werden. Es geht sehr weit runter und die meisten Hosen sind nicht weit genug, um sie darüber zu schließen. (Für drei Monate wollte ich nicht komplette Garderobe neu kaufen :flirt:)

Das etwas konsequentere Toi-Training werden wir in der neuen Schule beginnen. Jetzt im Sommer ist zu wenig Kontiuität da (2 1/2 Wochen bis Schuljahresende, 3 Wochen Ferienhort, 3 Wochen Ferienlager). Anschließend neue Umgebung.

Liebe Grüße
Gisela :124:
 
4 Monate danach

Hallo Ihr alle,

inzwischen geht es Linda wieder so gut wie vor der OP. Sie steht und läuft wieder gestützt. Die drei Wochen Ferienlager sind ihr sehr gut bekommen. Sie war fast durchgängig in sehr guter Stimmung. Auch Dinge, die im Ferienlager sonst nicht immer vom ersten Tag an so gut klappen (essen, trinken, Toi...), liefen absolut problemlos.
Ich denke, für Linda war es auch gut, mal Abstand zu bekommen, genauso wie für mich. Am Tag der Abreise hatte ich sie in die Arme genommen, als sie beim Frühstück rumtrödelte, obwohl wir nicht mehr so viel Zeit hatten und gesagt:
"Na Lindi, jetzt machen wir beide mal so richtig Urlaub - Du von mir und ich von Dir - was..." Da hat sie mich ganz fröhlich angegrinst; so fröhlich ist sie dann auch in den Bus gestiegen und abgefahren, um ebenso fröhlich nach drei Wochen nach Hause zurückzukehren. - Ein tolles Mädchen, mein :engel_29:, sie hat eine ganze Menge verkraftet müssen dieses Jahr und das bis jetzt super hinbekommen :super:

Liebe Grüße
Gisela
 
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