Skoliose OP bei Allegra

Hallo :wink:
Alle sind sehr zufrieden mit dem Verlauf und auch ein bisschen erstaunt sicher
Unsere zarten Mädels sind wirklich hammerhart im Nehmen :daum3

Schade dass meine Mutter beim Gipsabdruck für den Rolli keine Kamera dabei hatte: Das Mädle bekam eine grüne OP-Mütze aufgesetzt, wurde in einen blauen Plastiksack gesteckt und mit Binden umwickelt - Narri Narro :D
:happy09: Das wäre das ultimative Titelblatt der nächsten RETT-Land gewesen! :D
 
viel mehr Stärke in zweifacher Ausfertigung :sad49: und das mit den Falten kann ich noch nicht so recht erkennen :o
 
Ihr Lieben,

seit gestern Abend ist Allegras Großmutter wieder in Tübingen und brachte viele Geschichten aus Debstedt mit. Allegra muss jetzt ein paar Tage alleine im Norden bleiben, am Donnerstag fahre ich wieder zu ihr, packe ihren Koffer und hole sie zurück nach Hause. Es ist kein schönes Gefühl, sie alleine zu wissen, auch wenn ich weiß, dass sich dort alle mit besten Kräften um sie bemühen.

Es hat sich viel getan. Bevor ich vor einer Woche wieder nach Hause fuhr, ging es Allegra noch sehr wechselhaft. Nachdem sie auf die für sie passende Schmerzmittelmenge eingestellt worden war und das nach meinem Empfinden passte, hatte sie Mühe, ihre Verdauung wieder in die Gänge zu bekommen. In ihrem Bauch sammelte sich so viel Luft, dass ich manchmal das Gefühl hatte, sie fängt irgendwann an zu fliegen. Wohlgefühlt hat sie sich damit natürlich gar nicht, so etwas tut schlicht weh und ist extrem unangenehm. Woran das lag, weiß ich nicht. Ich vermute, weil der Darm für die Zeit der OP auch ruhiggelegt, dadurch etwas irritiert war und eben wieder einen Anschubser brauchte. Nachdem sie Hilfe und Entlastung bekommen hatte, ging es ihr deutlich besser und ihr Lächeln kam wieder zurück.

Am Montag ging es dann stramm mit der Mobilisierung der jungen Dame los. Sitzen, Physio, Ergo, Stehständer ... endlich kam das normale Leben wieder für sie zurück und sie bekam etwas zu tun. Sie ist zwar sehr geduldig, aber immer nur im Bett liegen mag sie eben auch nicht. Die Ausflüge mit ihrer Großmutter durch die Klinikflure wurden ausgedehnt, in der Caféteria im oberen Stock gab es als Gipfelvesper Butterbrötchen, Schokoladeripple und Cola.

Dr. Meergans sei sehr zufrieden ob dem wunderbaren Heilungsverlauf, wie er wohl nicht so oft vorkommen würde. Und das, obwohl Allegra durch den Blutverlust zunächst sehr geschwächelt war und die Korrektur der Wirbelsäule schon eine echte Herausforderung darstellte. Das liegt sicherlich daran, dass er und seine Kollegen, all die Therapeuten und Pflegenden hervorragende Arbeit geleistet haben und es natürlich noch tun. Es liegt ganz bestimmt aber auch an der angenehmen Atmosphäre in der Seepark Klinik und im Besonderen auf der Station von Dr. Diedrichs, auf die Allegra gelegt worden war für das Davor und Danach. Das wurde so entschieden, weil sie sich dort auskennt - sie logierte dort während der letzten 6 Jahre immer wieder zur Hilfsmittelanpassung und Kontrolle. Dr. Meergans kam jeden Tag zu ihr und schaute, wie es ihr geht, was sie braucht und entschied, wie es weitergehen soll. Tagsüber hat Allegra während der Woche ihre Abwechslung und Ablenkung im Betreuungszimmer durch ganz liebe Erzieherinnen - wenn sie nicht grade mit Gipsbinden hantiert oder ihre Therapiestunden absolviert.

Wir können wirklich dankbar, erleichtert und zufrieden darüber sein, wie es gelaufen ist. Es ist aber auch ein seltsames Gefühl, das nun hinter uns zu wissen - die Sorge hat mich jahrelang beschäftigt. Nie zu wissen, wie sich die Skoliose entwickelt ... zwischen Hoffen und Bangen. Zu überlegen, wie es im Falle einer OP zu wuppen sein könnte mit den Geschwistern, Job, den vielen Aufgaben im Leben und Alltag. Und auch zeitweise Hilflosigkeit und Traurigkeit darüber, dass ich Allegra den Eingriff in ihr Innerstes nicht ersparen konnte, bei allem guten Willen. Die ewige Frage nach dem richtigen Zeitpunkt, der Spagat zwischen dem "darf oder muss ich ihr das sogar zumuten"? Die Frage lässt sich viel leichter beantworten, wenn da Ärzte sind, die ganz und genau auf den Menschen schauen, sich Zeit nehmen für die Patienten, sehr viel Erfahrung mitbringen und Vertrauen ausstrahlen, das beruhigt und wohl tut. So, wie ich das eben bei Dr. Meergans und Dr. Diedrichs erlebt hatte, die mir bei meiner Entscheidung halfen.

Die Organisation des Drumherum war im Grunde anstrengender, als die Tage auf Intensiv und danach. Die Überlegungen, wie die Pflege danach zuhause aussehen könnte, haben mir einige graue Haare beschert. Seelenpflege braucht ein Mensch nach solch einer Veränderung schließlich auch, um mit den Erfahrungen, dem neuen Körpergefühl, der veränderten Mitte und dem fremden Material im Körper zurecht zu kommen und das annehmen zu können. Wunsch und Wirklichkeit klafften dabei arg auseinander: Die Leistungen der Pflegeversicherung gehen dabei gnadenlos in die Knie und nur mit sehr viel Phantasie und lieben Menschen, die zusätzlich einspringen, lässt sich dabei eine Lösung stricken, die dem Wunsch zumindest in die Nähe rückt. Es gibt noch viel zu tun ... ;-)
 
Allegras Skoliose-OP

Liebe Judith,

ich bin sehr froh, dass Allegra die OP so gut überstanden hat und sich außergewöhnlich gut erholt - wenn man/frau das nur schon vorher wüßte... Dann wäre manche Entscheidung hinsichtlich Zeitpunkt und ob überhaupt operiert werden soll, wesentlich leichter! Als ich die Grad-Zahlen gelesen habe, ist mir ganz anders geworden und ehrlich gesagt übersteigen sie auch meine Vorstellungskraft... Aber jetzt ist es erst einmal wichtig, dass ihr die schwierigste Phase überstanden habt, dass das Team vor Ort sich so gut kümmert und du Hilfe und Unterstützung auch zu Hause hast.

Wie schön, dass du Allegra Donnerstag nach Hause holen kannst. Ich wünsche euch alles Gute für die lange Fahrt; die wird sicherlich auch eine Herausforderung an euch beide. Und dann wünsche ich euch, dass ihr gemeinsam Erholung und die Mitte wiederfindet!
 
Liebe Kristine,

eine Operation ist natürlich immer ein Risiko und man steckt nicht drin. Aber welche Wahl hätten wir gehabt? Dass Allegra sich weiter mit Druckstellen hätte rumplagen müssen und irgendwann nicht mehr hätte sitzen und stehen können? Weil sie so scheps geworden wäre - eine Tortur unter höchster Anstrengung. Das war abzusehen und wäre für sie kein Leben gewesen, so gut kenne ich sie dann doch.

Ich erlebte die Gradzahlen auch jenseits meiner Vorstellungskraft, also irgendwie gar nicht. Ein paar Tage nach der OP sprach ich mit Dr. Meergans darüber. Er hatte das Gefühl, dass mich es ein wenig aus der Ruhe brachte, als er mir das mitteilte. Für mich war das allerdings ganz anders, das lag nicht an der Gradzahl ansich - ich hatte großes Vertrauen zu ihm. Bei der Zahl ratterte es in mir los: Dann sind wohl 2 OPs notwendig (dachte ich so bei mir), wie bekomme ich das zeitlich hin, welche Termine stehen an, die ich dann verschieben muss, wie geht das mit Job und Geschwistern ... der Alltagswahn eben im Zeitraffer. Es war glücklicherweise nur eine OP notwendig - eine zweite OP hätte rein kosmetischen Ehrgeiz bedeutet, um sie bolzengerade zu bekommen, das war aber nicht das Ziel.

Das mit der Heimfahrt wird schon klappen, wir sind ja geübt in Sachen DB. Und an Hilfe hat es noch nie gemangelt. Bei der Hinfahrt wurden uns sogar Pralinen serviert - auch schön ;-) Ich kam zwar erst nach der OP dazu, sie zu vespern, aber sie waren schon sehr lecker.
 
Hallo Judith

Freut mich, daß es Allegra nach diesem Eingriff bereits wieder so gut geht! Gibt es keine andere Möglichkeit Deine Allegra nach Hause zu befördern? :Kratzkopf Nichts gegen die DB, ist ja Brötchengeber meines Mannes. In Karlsbad werden die Patienten mit dem Taxi liegend nach Hause gefahren. Soweit mir bekannt ist übernimmt die Kosten (nach vorheriger Abklärung) sogar die Krankenkasse! Wäre doch für Deine Maus angenehmer, als in einem Zugabteil sitzend, diese weite Strecke bis ins Schwabenländle hinter sich zu bringen. :crying1:
Liebe Grüße :124:
 
Liebe Conni,

das mit der DB geht schon prima, sie wird dort auch liegen und schlafen können.
Einen Liegendtransport würde die Kasse vermutlich schon übernehmen, aber das brauchts nicht, finde ich. Ich frag aber noch Dr. Meergans, ob der Zug aus medizinischer Sicht in Ordnung ist.
 
Hallo Judith,

wir waren in den Sommerferien mit dem Autoreisezug unterwegs. Für die Nacht hatten wir einen Liegewagen gebucht - bequem und erholsam war das nicht.
Es ruckelte ziemlich stark und Christina ist mir bei jeder Weiche von neuem aufgewacht und war bei der Ankunft in Hamburg vollkommen fertig.


Liebe Grüsse
und alles Gute
Rosmarie :blume76:
 
Hallo Judith.:124:
Mareike`s Hüft-Op.wurde leider verschoben, weil ihr Natriumwert zu niedrig war.Nach begonnener Kochsalztherapie wurden wir am Samstag zunächst einmal nach Hause entlassen.Der Wert befindet sich jetzt im Normbereich.Am 05.02. soll nun die erste Op. stattfinden.Die eigentlich am 05.02. geplante 2. Op. wir jetzt erst in einem halben Jahr in Angriff genommen.Ich hätte sonst gerne auch auf Alegras Wohlbefinden ein Auge geworfen.Ich glaube, dass es ihr bei der netten Betreuung in Debstedt nicht langweilig wird.
Nach unserer Entlassung am Samstag sind wir gleich nach Hause gefahren.Der Papa hat sich dann um Mareike gekümmert und ich konnte denn doch meinem Hobby nachgehen und in Bremen beim großen Sambakarnevall mit meiner Sambagruppe trommeln was das Zeug hält.:gitara::hop:
Deiner Mama habe ich versprochen ein Paar Bilder zu von meinem Kostüm per e-maile zu schicken.(das Thema war "Delikatessen"-wir sind als Bonbon`s gegangen)
Ich wünsche Alegra weiterhin beste Genesung und dir viel Kraft für die Zeit mit Alegra zu Hause.:blume76:
 

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Hallo Angela,

dass Mareikes OP verschoben wurde, erzählte mir meine Mutter schon. Schade, dass wir so knapp aneinander vorbeigewitscht sind.

Natürlich wusste ich auch schon von Deiner Trommlerleidenschaft und Bonbonkostüm, dass das allerdings so lecker ausschaut, hätte ich wiederum nicht gedacht. Schade, dass ich von dem Traum in Rosa vorher nix wusste, sonst hätte ich Dir glatt Allegras Handtasche ausgeliehen :D
 

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Hallo Judith,:124:
Alegra`s Handtasche wäre doch der Hit gewesen.:happy09:Leider ist aber der bremer Karneval schon vorbei.
Ich wünsche dir Morgen eine gute Reise nach Debstedt :daum3und viele liebe Grüße an dein Engelchen sowie an deine Mama:knuddel::maus3:.Sie freut sich bestimmt schon auf den Tag wo sie Alegra wieder in ihre Arme schließen kann um sie zu betüdeln.Hoffentlich wird die heimreise für Alegra nicht zu lang.Auf jeden Fall wünsche ich euch alles Gute!
 
Liebe Rosmarie,

mit dem City Night Liner sind wir auch schon gefahren, allerdings im Schlafwagen, das war relativ komfortabel und auch irre geräumig in dem Behindetenabteil. Allegra schlief wie ein Brummelbär und ließ sich von nichts aus der Ruhe bringen. Ich wachte bei jedem Bahnhofhalt auf ... das liegt aber eher daran, dass ich Angst hatte, ich verschlafe den Bahnhof, an dem wir aussteigen mussten. Dass das mit dem Weckdienst so prima funktioniert, wusste ich vorher ja nicht.

Am Samstag reisen wir ganz normal tagsüber. Das o.k. von Dr. Meergans habe ich. Allegra darf ja schon wieder über längere Zeit sitzen, also wird das kein Problem. Und wenn ich erstmal im Zug bin, beginnen die Verhandlungen wegen einer Kabine für uns ... ich habe keinen Zweifel, dass die Verhandlungen flotter abgeschlossen werden, als Tarifverträge ;-)
 
Ihr Lieben,

einen kurzen Gruß vom Stuttgarter Hauptbahnhof ... fast ist es geschafft. Allegra macht die Reise wunderbar mit, nicht anders als vor der OP.

Als ich am Freitagfrüh zu ihr kam, staunte ich sehr: da lag eine junge Dame im Bett und strahlte mich an, so als ob nichts gewesen wäre. Völlig entspannt und zufrieden. Es ist wirklich erstaunlich, wie unsere Mädchen solch eine OP wegstecken und hinterher wieder auf die Beine kommen. Wobei es schon so ist, dass bei Allegra "die Sterne" wirklich gut standen. Jetzt bin ich einfach nur erleichtert und freue mich darauf, mit ihr nach Hause zu kommen und dass wir uns von den Strapazen erholen, die bei all dem optimalen Verlauf doch spürbar sind.

Für die Fahrt nach Tübingen gibts jetzt noch eine Brezel für Allegra - 4 Wochen im Norden darauf verzichten zu müssen, war ein herber Verzicht :D.
 
Hallo Judith,

ja, dann kann ich Euch nur eine gute Heimfahrt wünschen und dass es mit Allegra auch weiterhin so gut läuft.
Es freut mich für Euch, dass die OP so gut geklappt hat.

Liebe Grüsse
Rosmarie :blume76:
 
Hallo Ihr Zwei,:wink:
nun habt ihr es endlich geschafft und seid zu Hause.Es freut mich,dass die Fahrt mit Alegra so gut geklappt hat.Morgen früh machen wir uns wieder auf den Weg nach Debstedt.Ich hoffe,dass Mareike ihre OP.auch so gut verkraftet wie Alegra
Euch wünsche ich eine schöne gemeinsame und erholsame Zeit Zu Hause.
 
Liebe Angela,

Mareike drücke ich natürlich auch ganz feste die Daumen und hoffe, dass alles gut geht. Ihr werdet wohl auch eine Weile auf Intensiv bleiben müssen, aber da seid ihr wirklich ganz lieb und bestens betreut und versorgt (und ausserdem schmeckt dort der Kaffee besser, als auf Station :z01:).

Dir wünsche ich viel Kraft für die kommenden Tage und schicke euch ganz liebe Gedanken.
 
Liebe Judith,
ich freue mich dass es Allegra schon so gut geht und ihr nun wieder zu Hause seid! Weiter alles Gute für euch alle!
 
Hallo zusammen,

nachdem die erste Woche zuhause nicht unproblematisch war, ist Allegra seit gestern wohl über dem Berg. Die Umstellung machte ihr zu schaffen, Umlagern war noch eine unsichere Angelegenheit und das neue Korsett ist völlig anders gebaut und brauchte erstmal die richtigen Handgriffe meinerseits.
Das Schlimmste war aber, dass sie Mühe hatte, ihre Verdauung wieder in Schwung zu bekommen und die lästigen Blähungen los zuwerden.
Das hat sich nun alles gegeben und ich habe hier wieder eine zufriedene lächelnde junge Dame, die nur noch nörgelt, wenn sie Programm will, Hunger hat oder nicht mehr sitzen mag.

Noch nicht einmal 5 Wochen sind seit der OP vergangen - ich finds einfach nur erstaunlich, wie schnell sie sich wieder berappelt hat.

Was mich total freut ist, dass sie wieder in Seitenlage liegen kann, ihr gefällt das auch sehr gut - immer nur auf dem Rücken ist ja irgendwann auch langweilig. Sie greift mehr mit ihren Händen und hilft mit, den Tisch abzudecken - was ansich eine löbliche Tat wäre, wenn es nicht während des Essens passieren würde ;-). Ja und dann ihre Atmung: Die geht jetzt wieder sichtbar bis unter den Bauchnabel. Das war bereits nach der Operation ein faszinierender Anblick für mich.

Die Strapazen haben sich also wirklich gelohnt. Mal schauen, welche Überraschungen es noch gibt, wenn ein wenig mehr Zeit vergangen ist.
 
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